Portrait: Violettscheitel-Flaggensylphe

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Tribus: Coeligini
Gattung: Loddigesia
Art: Violettscheitel-Flaggensylphe (Loddigesia mirabilis)

Violettscheitel-Flaggensylphe (John Gould)

Die Violettscheitel-Flaggensylphe erreicht bei den Männchen eine Länge von 15 bis 17 Zentimetern und bei den Weibchen von 9 bis 10 Zentimetern. Davon fallen beim Männchen 11 bis 13 Zentimeter und beim Weibchen 5 bis 7 Zentimeter auf den Schwanz. Das Gewicht beträgt ungefähr drei Gramm. Beim Männchen sind die Zügel, der Oberkopf und die Federhaube glitzernd violett. Die Oberseite ist glänzend metallischgrün. Der Hinternacken ist mehr schimmernd bronzefarben. Das mittlere Steuerfederpaar ist grünlich bronzefarben und an der Spitze dunkler. Charakteristisch sind die seitlichen Steuerfedern. Sie sind schwarz und verlaufen zur Spitze hin in längliche dunkel glänzend purpurblaue Flaggen. Die Kinn- und Kehlfedern sind bläulichgrün mit einem schimmernden goldfarbenen Rand. Die Unterseite ist bräunlichweiß mit einem dunkel bronzefarbenen Mittelstreif. Der Bauch und die Flanken sind metallischgrün. Die Unterschwanzdecken sind bronzegrün, wobei das verlängerte Paar eine feine weiße Spitze aufweist. Der schwarze Schnabel ist etwas gekrümmt. Beim Weibchen ist die Oberseite glänzend metallischgrün. Der Oberkopf ist matter und dunkler. Das mittlere Steuerfederpaar ist an der Wurzel metallischgrün und von der Mitte bis zur Spitze dunkel stahlblau. Das äußerste Steuerfederpaar ist dunkel graubraun, die verbreiterte Spitze ist stahlblau. Die Unterseite ist weiß bis hell rostbräunlich. Der Hals und die Flanken sind glänzend metallischgrün. Die Unterschwanzdecken sind bräunlichweiß. Beim Weibchen fehlen die Kehlzeichnung und die Flaggen an den Schwanzfedern. Die immaturen Vögel ähneln dem Weibchen. Das immature Männchen hat eine teilweise entwickelte Kehlzeichnung, eine schwarze Mittellinie am Bauch und schwarze Flaggen an den Schwanzfedern.

Die Verbreitung des Violettscheitel-Flaggensylphe ist auf ein kleines Gebiet in den peruanischen Begwäldern beschränkt. Sie kommt nur auf den Osthängen des Utcubamba-Tals in der Cordillera del Colán in der Provinz Chachapoyas, in der Umgebung von Jesús del Monte in der Provinz San Martín und am Ufer des Lago Pomacochas im Distrikt Florida in der Provinz Bongará vor.

Die Violettscheitel-Flaggensylphe bewohnt Waldränder, in Sekundärwäldern und in von Rubus-Dickicht dominierten montanen Buschlandschaften in offenem Gelände, in abschüssigen Tälern und Schluchten in Höhenlagen zwischen 2.100 und 2.900 Meter.

Die Nahrung besteht aus dem Nektar von blühenden Rubus-Gewächsen, von Bomarea formosissima und Satureja sericea. Bei der Nahrungssuche werden bestimmte Futterpflanzen regelmäßig angeflogen. Die Violettscheitel-Flaggensylphe setzt sich zum Nektartrinken, anstatt wie andere Kolibriarten im Schwirrflug vor der Blüte zu verbringen.

Über das Brutverhalten der Violettscheitel-Flaggensylphe ist nur wenig bekannt. Die Paarungszeit dauert von Oktober bis Mai.
Bei der Balz spielen die langen Schwanzfedern eine wesentliche Rolle. Balzen die Männchen von einem Ansitz aus, können sie ihre Schwanzfedern nach vorne kippen, so dass diese vor ihrer Brust tanzen. Auf dem Höhepunkt der Balz fliegen sie vom Ansitz auf und setzen sich rasch wieder hin. Dabei bewegen sie die Schwanzfedern so schnell, dass die Vögel an einen sich schnell drehenden Kreisel erinnern. Diese Wirkung wird noch verstärkt, weil die Männchen in Leks balzen und mehrere Männchen gleichzeitig ihre Flugfedern zur Schau stellen.

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