Portrait: Springböcke

Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
ohne Rang: Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Gazellenartige (Antilopini)
Gattung: Antidorcas
Arten: Angola-Springbock (Antidorcas angolensis), Kalahari-Springbock (Antidorcas hofmeyri), Kap-Springbock oder Springbock (Antidorcas marsupialis)

Springbock (Zoo Berlin)

Die Springböcke erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 112 bis 162 Zentimetern, eine Schulterhöhe von bis zu 90 Zentimetern und wiegen zwischen 27 und 59 Kilogramm. Die Hörner werden bis zu 43 Zentimeter lang.
Springböcke erinnern im Aussehen an die Thomson-Gazelle. Wie diese haben sie einen dunklen, rotbraunen Streifen, der die gelbbraune Oberseite von der weißen Bauchseite trennt. Am weißen Kopf erstreckt sich ein dünner Streifen von den Augen bis zum oberen Maulwinkel. Die verlängerten Rückenhaare kann man nur sehen, wenn das Tier „prunkt“, das heißt, mit steifen Beinen und gekrümmten Rücken emporspringt – das namengebende Verhalten. Beide Geschlechter tragen geringelte, leierförmige Hörner; die der Weibchen sind allerdings schlanker.
Die Gestalt gleicht der einer echten Gazelle. Die Springböcke werden dennoch einer anderen Gattung zugeordnet, da ihr Gebiss von dem der Gazellen abweicht: sie haben sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer in der Regel nur zwei Prämolaren, Gazellen dagegen drei. Sofern die zweiten Prämolaren auftreten, sind sie von äußerst kleiner Gestalt.

Der Name „Springbock“ rührt von den senkrechten Sätzen, mit denen sich diese Antilope in die Höhe schnellt, wenn sie erschreckt wird. Diese Sprünge aus dem Stand können Höhen von 3,5 m erreichen. Bei diesem „Prunken“, wie das Prellspringen auch genannt wird, bleiben die Beine steif, der Rücken wird nach außen gewölbt, und aus einer Hautfalte im Rücken treten die langen, weißen Haare hervor, die weithin zu sehen sind. Dieses Verhalten könnte dazu dienen, die Artgenossen zu warnen, wenn ein Raubtier wahrgenommen wurde. Allerdings vollführen auch Jungtiere im Spiel immer wieder diese Sprünge. Eine alternative Hypothese sagt, dass die Signale den Raubtieren selbst gelten sollen: ihnen wird angezeigt, dass sie bemerkt worden sind, und dass ein Angriff sinnlos ist. Sollte es doch zu einem Angriff kommen, kann ein Springbock mit einer Geschwindigkeit von fast 90 km/h fliehen. Damit gehört er neben dem Geparden, dem Gabelbock und der Hirschziegenantilope zu den schnellsten Säugetieren überhaupt. Er gilt jedoch als antrittsschnellstes Landtier und erreicht nach zwei Sekunden schon 62 km/h.

Springbock (Gaiazoo Kerkrade)

Springböcke leben zur Trockenzeit in kleineren Verbänden, die sich in der Regenzeit zu gewaltigen Herden vereinen. Diese Herden, in denen die Tiere Wanderungen zu besseren Nahrungsgründen unternehmen, konnten in früheren Jahrhunderten über eine Million Tiere umfassen. Heute bestehen die größten Herden aus etwa 1500 Springböcken. In der Trockenzeit bilden die Weibchen mit ihren Jungen kleine Herden aus etwa hundert Tieren. Separate Herden bilden junge Männchen; diese Junggesellenverbände bestehen aus etwa fünfzig Tieren. Männchen sind territorial. Sie unterhalten Reviere mit einer Fläche von 10 bis 40 Hektar und versuchen, die darin befindlichen Weibchen dort zu halten.

Springböcke sind auf das südliche Afrika beschränkt
Die Gattung kommt auf den Territorien Südafrikas, Namibias, Angolas und Botswanas vor. Das Habitat ist die offene Savanne.

Es werden heute drei Arten unterschieden:
Angola-Springbock (Antidorcas angolensis Blaine, 1922)
Kalahari-Springbock (Antidorcas hofmeyri Thomas, 1926)
Kap-Springbock oder Springbock (Antidorcas marsupialis (Zimmermann, 1780))

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