Portrait: Ruineneidechse

Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Familie: Echte Eidechsen (Lacertidae)
Unterfamilie: Lacertinae
Gattung: Mauereidechsen (Podarcis)
Art: Ruineneidechse (Podarcis siculus)
Ruineneidechse (Klimahaus Bremerhaven)

Ruineneidechse (Klimahaus Bremerhaven)

Die Ruineneidechse erreicht eine Gesamtlänge von bis zu 25 Zentimeter. Es ist eine kräftige Mauereidechse von bräunlicher, grauer oder grüner Grundfarbe. Die Unterseite ist weiß, gelb, rötlich oder hellgrün. In der Mitte des Rückens befindet sich ein brauner Längsstreifen. Die Flanken sind in verschiedenen braunen, gelblichen und grünen Tönen gescheckt.
Ungefähr 40 Unterarten wurden beschrieben, die sich vor allem in der Färbung unterscheiden. Eine besonders schöne Unterart ist Podarcis sicula coerulea auf Capri. Sie ist schwarz und hat einen blauen Bauch.

Die Ruineneidechse lebt in Italien, der nördlichen Adriaküste, Korsika, Sardinien sowie im europäischen Teil der Türkei. In einem Teil Andalusiens, auf Menorca und bei Philadelphia in den USA wurde sie vom Menschen eingeführt. Auch nach Deutschland wurden Ruineneidechsen eingeschleppt oder von verantwortungslosen Personen eingeführt und ausgesetzt. Die Populationen konnten sich aber nicht lange halten. Ruineneidechsen besiedeln unterschiedlichste Biotope, gehen bis in eine Höhe von 1800 Meter und kommen in der Nähe menschlicher Siedlungen sogar besonders häufig vor. Dort findet man sie häufig auf Mülldeponien, wo sie die vom Abfall angelockten Insekten jagen.

Italienische Wissenschaftler haben 1971 zehn Ruineneidechsen von der Insel Pod Kopište 3,5 Kilometer weiter östlich nach Pod Mrčaru transportiert (beide Kroatische Inseln liegen im Adriatischen Meer bei Lastovo).
2007 und 2008 ergaben Analysen, dass die jahrzehntelang ungestörte Population auf Pod Mrčaru nun im Durchschnitt größer ist, kürzere Hinterbeine hat und langsamer flüchtet. Dies wird auf eine geringere Bedrohung durch Fressfeinde im neuen Habitat zurückgeführt.
Ferner hat sich die Kopfform geändert und der Kiefer kann kräftiger zubeißen. Am überraschendsten war der Befund, dass sich die Diät hin zu Pflanzenkost verschoben hat und sich die Darmstruktur geändert hat, um das Aufschließen von Zellulose durch Mikroorganismen zu ermöglichen.

Ruineneidechse (Schildkröten- und Reptilienzoo Neu-Ulm)

Ruineneidechse (Schildkröten- und Reptilienzoo Neu-Ulm)

In den südlichen Verbreitungsgebieten kann es ganzjährig zu Paarungen kommen. In den nördlichen Verbreitungsgebieten finden Paarungen in der Regel in den Sommermonaten statt. Während der Paarungszeit kann es unter den Männchen häufig zu ritualisierten Kämpfen kommen, die oft in Beissereien enden.
Die Weibchen legen bis zu neun Eier in eine selbst gegrabene Grube oder unter Steinen. Die Ablagestelle wird hierbei sorgsam ausgewählt, um das Gelege vor Fressfeinden zu schützen. Die Jungeidechsen schlüpfen in der Regel nach 40 bis 50 Tagen. In den südlichen Verbreitungsgebieten sind mehreren Gelege im Jahr möglich.

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