Unterstamm: | Sechsfüßer (Hexapoda) |
Klasse: | Insekten (Insecta) |
Ordnung: | Schaben (Blattodea) |
Familie: | Blaberidae |
Gattung: | Gromphadorhina |
Art: | Madagaskar-Fauchschabe (Gromphadorhina portentosa) |
Madagaskar-Fauchschaben haben eine Körperlänge von etwa zwischen 45 und 88 Millimeter. Die abgeplatteten, flügellosen Tiere sind von rötlichbrauner bis dunkelbrauner bis schwarzer Farbe. Der Halsschild (Pronotum) ist abgerundet trapezförmig, sein Vorderrand bedeckt in Aufsicht den etwas hängenden Kopf. Typisch für die Gattung sind, neben zahlreichen Tuberkeln, zwei knollen- bis hornartige Auswüchse auf dem Pronotum, zwischen denen eine Einsenkung von etwa rechteckiger Form sichtbar ist. Sie sind bei den Weibchen deutlich schwächer ausgeprägt als bei den Männchen. Bei der Art ist in der hinteren Hälfte dieser Auswüchse ein kleiner, sekundärer Tuberkel vorhanden, der am besten in Profilansicht erkennbar ist.
Das Verbreitungsgebiet der Madagaskar-Fauchschaben ist Madagaskar, wo sie im für die Insel charakteristischen trockenen Dornwald, bis hin zu halbimmergrünen Regenwäldern, lebt. Über die Art im natürlichen Lebensraum ist fast nichts bekannt, Angaben zur Lebensweise beruhen weitgehend auf in Terrarien gehaltenen Tieren. Die wenigen Funde im Freiland gelangen meist entweder in morschem Holz oder in den Blattscheiden abgestorbener Blätter an lebenden Pflanzen.
Die Madagaskar-Fauchschabe ist ein Omnivore, das heißt, sie frisst prinzipiell alles: Gemüse, Fleisch, Früchte und Obst, sehr gerne auch Blätter und Rinde von Ästen. Wie die meisten Schaben sind sie in der Lage, ca. die Hälfte ihres Körpergewichts bei einem Fressvorgang zu sich zu nehmen. Auch nach den Wachstumshäutungen abgelegte Häute werden gefressen.
Die Schaben erreichen ein Alter von gut drei Jahren. Mit fünf Monaten erreichen sie die Geschlechtsreife. Die Geschlechter lassen sich gut unterscheiden. Männchen haben auf dem Halsschild zwei gut erkennbare Höcker. Bei einer Temperatur von 25–30 °C und einer relativen Luftfeuchte von 40–70 % sollten bald die ersten Paarungen beobachtet werden können. Die Weibchen verbergen die Oothek (Eipaket) im Inneren des Körpers, nachdem sie sie zunächst ausstülpen und dann, gedreht, wieder einziehen. Die Oothek wird bis zum Schlüpfen der jungen Nymphen mit herumgetragen (Ovoviviparie). Die 30–40 jungen Nymphen verlassen die Oothek nach 50–60 Tagen, sie sind dann etwa 3,5 bis 5 Millimeter lang und zunächst weiß gefärbt. Es werden sieben bis acht Nymphenstadien durchlaufen, generell bei den Männchen eines weniger als bei den Weibchen. Die Entwicklung zur Geschlechtsreife dauert etwa 6 bis 9 Monate.
Diese Spezies ist charakterisiert durch ihr fauchendes Geräusch, das sie abgeben, indem sie Luft durch ein Paar modifizierte Stigmen ausstoßen. Alle Tiere fauchen, wenn sie sich bedroht fühlen, Männchen fauchen zudem, um Rivalen abzuschrecken, beim Paarungsvorspiel und bei der Kopulation.