Portrait: Kaschmirziege

Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Ziegenartige (Caprini)
Gattung: Eigentliche Ziegen (Capra)
Art: Wildziege (Capra aegagrus)
Unterart: Hausziege (Capra aegagrus hircus)

Kaschmirziege (Thüringer Zoopark)

Die Kaschmirziege ist ein zu den Wollziegen zählender Phänotyp der Hausziege. Definiert wird die Kaschmirziege über den mittleren Durchmesser der Unterwolle von unter 19 Mikrometern. Im Ursprungsgebiet des Himalaya und Pamir sowie deren Randgebieten kommt diese schlappohrige und gehörnte Ziege in den Farbschlägen grau, weiß, schwarz und braun vor. In Europa werden fast ausschließlich weiße Tiere gezüchtet, da sich die weiße Wolle beliebig einfärben lässt.
Kaschmirziege ist ein Sammelbegriff für ca. 20 Ziegenrassen, die eine lange, feine Unterwolle besitzen, die sogenannte Kaschmirwolle. Die Kaschmirziege besitzt stämmige Läufe und einen gestreckten Leib. Der Hals ist relativ kurz und der Kopf ziemlich dick mit kleinen Augen und Hängeohren. Langes, feines Granen Haar überdeckt die kurze, feine, weiche, flaumartige Wolle. Gesicht und Ohren sind kurz behaart. Die Färbung wechselt. Es gibt graue, weiße, schwarze, braune und mehrfarbige Kaschmirziegen.
Die Kaschmirwolle ist deutlich feiner als die dünnste Schafwolle und gehört zu den feinsten Tierhaaren (zu den anderen Tierarten mit ungewöhnlich feiner Wolle zählen der Moschusochse und das Vikunja).
Die Tiere werden in den Industriestaaten geschoren, ansonsten wird die Unterwolle ausgerupft oder ausgekämmt. Jährlich können zwischen 150 und 200 Gramm Wolle je Tier gewonnen werden. Der weltweit größte Kaschmirwollproduzent ist China. Große Farmen zur Kaschmirproduktion sind auch in Australien und auf Neuseeland zu finden. In Europa ist Schottland führend.

Kaschmirziege (Haustierhof Reutemühle)

1664 besuchte der französische Arzt Bernier unter Begleitung des Großmoguls Muhammad Aurangzeb Alamgir Tibet. Sie fanden Ziegen die eine feine Wolle liefern, wie sie die Weber in Kaschmir benötigten. Daraufhin wurde in Kaschmir über 40000 Webereien aufgebaut.
Anfang des 19 Jahrhunderts wollten Euopäer an diesem profitablen Geschäft teilzuhaben und die Kaschmirziege in Europa einzubürgern. Die ersten Kaschmirziegen auf europäischem Grund gab es in Frankreich. Von Frankreich aus kam die Kaschmirziege nach Österreich und Baden-Württemberg.
Am ursprünglichen Verbreitungsgebiet der Kaschmirziege, lässt sich erahnen, wie robust die Tiere sind. Sie leben in extremer Kälte im Hochgebirge, aber als auch in Steppengebieten.

Die Kaschmirziege ist eine extrem robuste Ziege, die aufgrund dessen ausgesprochen gut für den Einsatz in der Landschaftspflege geeignet ist.

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