Portrait: Goliathfrosch

ohne Rang: Amphibien (Lissamphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Neobatrachia
Familie: Conrauidae
Gattung: Conraua
Art: Goliathfrosch ((Conraua goliath)

Goliathfrosch (Senckenberg Naturmuseum)

Mit einer maximalen Kopf-Rumpf-Länge von etwa 32 (40) Zentimetern ist der Goliathfrosch der größte rezente Froschlurch der Welt. Das schwerste dokumentierte Exemplar wog 3,3 Kilogramm.
Goliathfrösche haben eine relativ spitze Schnauze und sind mit ihren kräftigen Hinterbeinen und langen Schwimmfüßen (mit erweiterten Zehenspitzen) gut ans Leben im Wasser angepasst. Männliche Frösche sind größer als die Weibchen.[4] Die Oberschenkel erreichen bei ausgewachsenen Tieren die Dicke eines menschlichen Handgelenks. Die Schwimmhäute zwischen den Zehen reichen bis zu den Zehenspitzen. Die Pupillen der Augen sind waagerecht gestellt; die äußeren Trommelfelle sind mit einem halben Zentimeter Durchmesser vergleichsweise sehr klein. Über diesen verläuft je eine Hautfalte längs des Hinterkopfes. Während die Haut oberseits etwas runzlig und granuliert ist und eine unscheinbare, grün-bräunliche Färbung aufweist, sind der Bauch und die Innenseiten der Gliedmaßen glatter und oft gelb-orange gefärbt.
Das Verbreitungsgebiet des Goliathfroschs umfasst die west-zentralafrikanischen Länder Kamerun und Äquatorialguinea und erstreckt sich vom Unterlauf des Sanaga-Flusses im Norden bis zum unteren Benito-Flusstal im Süden. Dazwischen nimmt dieses Areal eine Breite von etwa 150 bis 180 Kilometern entlang der Atlantikküste ein. Es handelt sich somit um ein sehr kleines Vorkommensgebiet, das außerdem nicht flächendeckend und gleichmäßig besiedelt wird, sondern nur disjunkt.

Innerhalb ihres Verbreitungsgebietes kommen Goliathfrösche in Höhenlagen von bis zu 1000 Metern vor.
Als Habitat dienen größere, schnellfließende Wasserläufe inmitten des tropischen Regenwaldes. Goliathfrösche leben überwiegend am und im Gewässer (aquatil) und benötigen nicht nur sauberes, sauerstoffreiches Wasser und einen sandigen Gewässergrund, sondern auch bestimmte Futterpflanzen für ihre Kaulquappen.

Goliathfrosch (Schloss Rosenstein)

Die Larvalphase dauert etwa 85 bis 95 Tage bis zur Metamorphose. Die Kaulquappen entwickeln sich aus Laichklumpen von je mehreren hundert Eiern, die die adulten Goliathfrösche, im Juli oder August, an Wasserpflanzen, am Grund des Flusses abgelegen. Die Kaulquappen sind in den ersten Wochen auf eine bestimmte Wasserpflanze (Leiothylax warmingii, Syn.: Dicraea warmingii warmingii Familie Podostemaceae) als Nahrungsquelle angewiesen, die auf Felsen unterhalb von Wasserfällen und in Fließgewässer wächst.
Bis sie ein Gewicht von etwa einem Kilogramm erreicht haben, verbringen junge Goliathfrösche über die Hälfte ihrer Zeit im Wasser. Ab einem Gewicht von etwa zwei Kilogramm erklimmen ausgewachsene Frösche gern Steine, die aus dem Fluss ragen, um sich für bis zu 35 Minuten von der Sonne aufwärmen zu lassen. Die Frösche sind überwiegend nachtaktiv, wobei bei ausgewachsenen Tiere eine Sprungweite von 1,2 bis 3 Metern dokumentiert wurde. Territorien von einer Größe von 20 bis 40 Quadratmetern werden gegen Eindringlinge verteidigt.
Zum Nahrungsspektrum der Frösche zählt lebende tierische Kost, die sie von der Größe her überwältigen und im Ganzen verschlingen können. Dies sind neben anderen Fröschen und Insekten auch kleinere Reptilien, junge Wasservögel und Kleinsäuger.
Bei Gefahr versuchen Goliathfrösche entweder ins Wasser abzutauchen und sich in tiefen Flusslöchern zu verbergen, oder sie stellen sich gegenüber dem Angreifer tot.

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