Portrait: Girgentana-Ziege

Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Ziegenartige (Caprini)
Gattung: Eigentliche Ziegen (Capra)
Art: Wildziege (Capra aegagrus)
Unterart: Hausziege (Capra aegagrus hircus)

Girgentana-Ziege (Zoo Stralsund)

Die Girgentana-Ziege stammt ursprünglich aus der italienischen Provinz Agrigento (Sizilien). Die Stadt Agrigento hieß bis 1929 Girgenti, nach ihr ist diese Hausziegenrasse benannt.
Die Rasse ist an das trockene, felsige Terrain Siziliens gut angepasst.
Ihre Abstammung ist ungeklärt. Ein besonders auffälliges Merkmal sind ihre – im Gegensatz zu den meisten anderen Hausziegenrassen – spiralartig gewundenen Hörner, die beim Bock eine Länge von 80 cm erreichen können. Dies hat zu Vermutungen Anlass gegeben, die Girgentana-Rasse stamme von der zentralasiatischen Schraubenziege ab. Deren Hörner sind spiralig nach außen gewunden, während bei der Girgentana-Ziege eine Windung nach innen festzustellen ist. Beim ausgewachsenen Bock können sie bis zu 60 cm und bei der Ziege gut 40 cm hoch werden.
Das Fell ist meist weiß bis cremefarben mit vereinzelten grauen oder braunen Flecken. Der Körperbau ist grazil, lang und schmal. Die Kruppe fällt recht steil nach hinten ab. Die Ziege hat immer längliche Glöckchen. Hornlosigkeit kann vorkommen. Es
ist eine Langhaarziege mit mehr oder weniger langem Fell und kaum Unterwolle. Am Kopf und Hals ist das Fell kurz und glatt.
Böcke erreichen eine Widerristhöhe von bis zu 90 cm und ein Gewicht von 70 – 80 kg. Weibchen sind kleiner und leichter.

Girgentana-Ziege (Vogelpark Schotten)

Die Anzahl der reinrassigen Tiere war selbst in Italien bis zum Ende des 20. Jahrhunderts bereits sehr stark zurückgegangen. Grund dafür war die im Vergleich zu moderneren Züchtungen geringe Milchleistung. Heute haben sich die Bestände aufgrund des Interesses von Zoos und von Organisationen zur Erhaltung der landwirtschaftlichen Biodiversität wieder erholt. Die Girgentana-Ziege wird in der Landschaftspflege zur Erhaltung der Kulturlandschaft eingesetzt. Ihre Milch ist reich an Fett und Eiweiß und wird traditionell zur Herstellung von Käse, z. B. Ricotta oder Pecorino, verwendet.

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