Portrait: Gewöhnlicher Ringbeutler

Unterklasse: Beuteltiere (Metatheria)
Überordnung: Australidelphia
Ordnung: Diprotodontia
Familie: Ringbeutler (Pseudocheiridae)
Gattung: Pseudocheirus
Art: Gewöhnlicher Ringbeutler (Pseudocheirus peregrinus)
Gewöhnlicher Ringbeutler (John Gould)

Gewöhnlicher Ringbeutler (John Gould)

Der Gewöhnliche Ringbeutler erreicht eine Körperlänge von 30 bis 35 Zentimeter, eine Schwanzlänge von gut 30 Zentimeter sowie ein Gewicht von 600 bis 950 Gramm. Das Fell weist eine bräunliche bis rotbraune Färbung auf. Ventral ist das Fell überwiegend cremefarben gefärbt. Die großen Ohren sitzen oberhalb der Augen auf dem Hinterkopf. Sie sind gerundet und weisen auf der Innenseite nur eine spärliche Behaarung auf. Die großen Augen lassen auf seine Nachtaktivität schließen. Im Bereich der Nasenspitze zeigen sich lange Tasthaare, die sogenannten Vibrissen, die der Tastkommunikation dienen. Die Extremitäten sind kräftig ausgeprägt und enden an den Füßen in langen Zehen, die mit Krallen ausgestattet sind. Gewöhnliche Ringbeutler sind ausgezeichnete Kletterer. Der lange Schwanz dient dabei als Balancier- und Greiforgan.
Gewöhnliche Ringbeutler leben in kleinen Gruppen und sind ausgesprochen territorial. Eine Gruppe besteht in der Regel aus einem Männchen, mehreren Weibchen und deren Nachwuchs. Ihr Revier markieren die Tiere mit einem Sekret aus Körperdrüsen. Gewöhnliche Ringbeutler bauen in hohen Bäumen, meist in Astgabeln, große Gemeinschaftsnester, in denen sie ihre Ruhephasen verbringen. Aktiv werden die Tiere mit Einbruch der Nacht. Dann gehen sie auch auf Nahrungssuche.

Gewöhnliche Ringbeutler kommen hauptsächlich entlang der Ostküste Australiens vor, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Queensland bis in das östliche South Australia. Darüber hinaus finden sich die Tiere auf Tasmanien. Eine getrennte Population findet sich zusätzlich an der Südwestspitze Western Australias. Ihr Lebensraum sind in erster Linie Wälder, sie finden sich sowohl in Regen- als auch in Eukalyptuswäldern, manchmal sogar auch im Buschland, obwohl sie generell zu trockene Habitate meiden.

Gewöhnliche Ringbeutler sind nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie in einem Nest, das sie aus Blättern, Rinden und Farnen errichtet haben, manchmal auch in Baumhöhlen, die sie mit Blättern auskleiden. Sie kommen kaum auf den Boden und sind ausgesprochene Baumbewohner, wobei ihnen die Greiffähigkeiten ihrer Vorderpfoten und der Greifschwanz helfen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ringbeutlern leben Gewöhnliche Ringbeutler meist in kleinen Gruppen. Diese bestehen aus einem Männchen, einem oder zwei Weibchen und deren Nachwuchs.
Diese Tiere sind in erster Linie Blätterfresser, daneben nehmen sie auch Blüten, Knospen, Nektar und Früchte zu sich.

Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere mit rund einem Jahr. Die Paarungszeit erstreckt sich in den natürlichen Verbreitungsgebieten von April bis November oder Dezember. Obwohl Gewöhnliche Ringbeutler in Familiengruppen leben, sind sie dennoch polygam, da sich ein Männchen meist ein bis drei Weibchen hält. Nach einer Tragezeit von 25 bis 30 Tagen bringt ein Weibchen zwei bis drei, selten bis vier Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere sind nur wenig entwickelt und krabbeln unmittelbar nach der Geburt selbständig in den Beutel der Mutter und saugen sich dort an einer Zitze fest.
Meist schaffen den mühsamen Weg in den Beutel nur zwei Jungtiere. Von den vier Zitzen geben für gewöhnlich auch nur zwei Zitzen Milch ab. Der Beutel öffnet sich für baumbewohnende Beutelsäuger üblich, nach vorne. Nur bei bodenlebenden Beuteltieren öffnet sich der Beutel nach hinten. Im Alter von 90 bis 100 Tagen öffnen die Jungtiere erstmals ihre Augen. Auch ein Fell ist ihnen bereits gewachsen. Etwa 40 Tage später schauen sie gelegentlich aus dem Beutel heraus. Die gesamte Säugezeit erstreckt sich über einen Zeitraum von sechs bis sieben Monaten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt verlassen die Jungtiere den schützenden Beutel. Die Lebenserwartung der Gewöhnlichen Ringbeutler liegt in Freiheit bei drei bis sechs Jahre. Aufgrund der vielen Fressfeinde ist die Sterblichkeit unter den Jungtieren besonders hoch.

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert