Familie: | Stechmücken (Culicidae) |
Unterfamilie: | Culicinae |
Tribus: | Aedini |
Gattung: | Aedes |
Untergattung: | Stegomyia |
Art: | Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) |

Gelbfiebermücke , Links das Männchen, rechts davon Weibchen. Links oben ein fliegendes Pärchen in copula (E. A. Goeldi)
Die Gelbfiebermücke ist eine kleine (3–4 mm), dunkel gefärbte Stechmücke mit weißen Streifen auf den Beinen und einer weißen Zeichnung auf dem Halsschild (Scutum), die an eine Leier erinnert. Der Stechrüssel ist schwarz.
Weibchen und Männchen sind gleich gezeichnet, meistens sind die weiblichen Tiere etwas größer. Außerdem sind (typisch für Stechmücken) die Fühler der Männchen buschiger. Als Mitglieder der Unterfamilie der Culicinae sind dazu die Palpen der Männchen länger als der Stechrüssel, während sie bei den Weibchen deutlich kürzer sind.
Nur die weiblichen Stechmücken saugen nach einer Befruchtung Blut, um ihren Eiweißbedarf für die Produktion der Nachkommenschaft zu decken. Die männlichen Mücken ernähren sich überwiegend von Nektar und anderen süßen Pflanzensäften. Auch die Weibchen können daraus ihren Energiebedarf decken.
Gelbfiebermücken sind hervorragend an das Überleben in menschlicher Umgebung angepasst. Bevorzugter Wirt ist der Mensch, bei Gelegenheit werden aber auch andere verfügbare Wirbeltiere gestochen. Sie stechen zu jeder Tageszeit, mit deutlicher Bevorzugung jedoch in der Dämmerung.
Zur Eiablage genügen der Gelbfiebermücke kleinste Mengen stehenden Wassers, wie sie sich in Behältern, Flaschen oder gelagerten Autoreifen ansammeln. Dabei lässt sie sich von Signalstoffen (als Kairomone bezeichnet) wie Nonan- und Tetradecansäure, 2-Nonanol und deren Methylestern, die von im Wasser lebenden Mikroben produziert werden, anlocken.
Die Larve entwickelt sich im Wasser, wo sie sich viermal häutet und schließlich verpuppt. Die Puppe ist ebenfalls aquatisch, beweglich und braucht etwa zwei Tage für ihre Entwicklung. Der gesamte Lebenszyklus dauert unter optimalen Bedingungen zehn Tage, kann aber bei kaltem Wetter auf mehrere Monate ausgedehnt werden.
Gelbfiebermücken gelten neben anderen Stechmückenarten wie Diceromyia furcifer, Aedes (Stegomyia) albopictus und Aedes (Stegomyia) bromeliae als die hauptsächlichen Vektoren des Gelbfiebervirus im urbanen Zyklus sowie der viralen Erreger des Dengue-Fiebers, des Chikungunya-Fiebers, des Rifttalfiebers, des Zika-Fiebers und anderer tropischer Viruserkrankungen. Als Überträger der Japanischen Enzephalitis kommt die Gelbfiebermücke vermutlich nicht in Frage. Nach Forschungen der Universität Montpellier und der Duke–NUS Medical School (Duke-National University) in Singapur, zeigen mit Dengue infizierte Gelbfiebermücken signifikante Verhaltensunterschiede zu nicht infizierten Mücken auf, welche die Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertragung wesentlich erhöhen. Die infizierten Mücken flogen in den Versuchen den identifizierten Wirt wesentlich direkter an und zeigten auch ein anderes Stechverhalten. Die Blutmahlzeit wurde wesentlich schneller begonnen, aber nach kurzer Zeit unterbrochen, um den Wirt an anderer Stelle erneut zu stechen.
Ursprünglich wahrscheinlich in Afrika beheimatet, wurde die Gelbfiebermücke durch den Menschen in andere Erdteile verschleppt. Inzwischen ist sie weltweit in den Subtropen und Tropen verbreitet. Nach Ansicht einiger Wissenschaftler entstanden mit der Ausbreitung von Zuckerrohrplantagen „ideale Lebensbedingungen für die Gelbfiebermücke.“ Aktuelle Forschungen haben auch Funde in Europa bestätigt.