Portrait: Bongo

Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Bovinae
Tribus: Tragelaphini
Gattung: Tragelaphus
Art: Bongo (Tragelaphus eurycerus)
Bongo (Wilhelma Stuttgart)

Bongo (Wilhelma Stuttgart)

Der Bongo erreicht eine Körperlänge von bis zu 250 cm, ein Stockmaß von gut 120 cm sowie ein Gewicht von 180 bis 220 Kg. Weibchen bleiben deutlich kleiner als Männchen. Beide Geschlechter verfügen über Hörner. Sie sind spiralförmig und leicht nach innen gebogen und können eine Länge von 80 bis 100 cm erreichen. Die Hörner dienen ausschließlich den Kämpfen mit Artgenossen. Dabei handelt es sich bei den Revierkämpfen hauptsächlich um ritualisierte Kämpfe, die selten mit einer ernsthaften Verletzung enden. Es ist zu beobachten, dass auch die Weibchen untereinander solche Scheingefechte führen, um die Rangfolge in ihrer Gruppe festzulegen. Auf dem Rücken zeichnet sich über die gesamte Länge ein Bürstenkamm ab, der einige Zentimeter lang sein kann.
Das Fell ist überwiegend rostbraun gefärbt. Rücken und Flanken sind mit bis zu fünfzehn schmalen Querstreifen versehen. Weiße Bereiche hat der Bongo auch an den Extremitäten, am Hals und am Kopf. Der Bereich um die Augen ist deutlich heller gefärbt. Zwischen den Augen, also auf dem Nasenrücken, verläuft eine weiße Linie. Die Bauchseite ist dunkelbraun. Die sehr großen Ohren stehen im 45 Grad Winkel seitlich ab.

Man unterscheidet zwei Unterarten, den Zentralafrikanischen Bongo (Tragelaphus eurycerus eurycerus) und den Ostafrikanischen Bongo oder Kenia-Bongo (Tragelaphus eurycerus isaaci). Während Ersterer in den großen Regenwäldern West- und Zentralafrikas noch als relativ häufig gilt (obwohl auch seine Bestände infolge der Waldzerstörung zurückgehen), lebt Letzterer nur in kleinen Waldgebieten Kenias und gilt als vom Aussterben bedroht.
In Uganda gilt der Kenia-Bongo seit 1913 als ausgestorben und ist damit ein Endemit der Bergwälder Kenias. Etwa 100 Tiere leben hauptsächlich im Aberdare Gebiet, des Weiteren im Mount-Kenya-Massiv, im Mau-Wald und im Eburu-Wald.

Der Bongo lebt in dichten Wäldern, manchmal sogar im Bambusdickicht. Hier ist der Bongo zwar tagaktiv, lebt aber so verborgen im dichtesten Gebüsch, dass man ihn kaum jemals zu Gesicht bekommt.Der Bongo ernährt sich außer vom Laub von verschiedenen anderen Pflanzen.
Die Männchen sind Einzelgänger, die Weibchen leben mit den Nachkommen in Verbänden von etwa fünf bis zwanzig Tieren. In Zoos kann man die Tiere in größeren Gruppen mit einem adulten Bullen halten. Auf die Schreckhaftigkeit der Tiere muss dabei Rücksicht genommen werden.

Bongo (Zoo Frankfurt)

Bongo (Zoo Frankfurt)

Die Tiere erreichen die Geschlechtsreife mit rund zwei Jahren. Die Paarungszeit ist an keine feste Jahreszeit gebunden und findet ganzjährig statt. Außerhalb der Trächtigkeit ist ein Weibchen etwa alle drei Wochen für drei Tage empfängnisbereit. Nach einer Trächtigkeit von 280 bis 300 Tagen bringt das Weibchen ein, selten zwei Jungtiere zur Welt. Das Jungtier weist ein Geburtsgewicht von 20 bis 25 Kg auf und hat eine Körperlänge von 90 cm sowie ein Stockmaß von 60 bis 70 cm. Die Färbung des Fells gleicht dem der adulten Tiere. Auch wenn es kurz nach der Geburt bereits stehen kann, so bleibt es für die nächsten Wochen im Unterholz verbogen, um vor Feinden in Sicherheit zu sein. Das Muttertier besucht mehr oder weniger nur ihr Kalb, um es zu stillen. Ab etwa der achten Woche folgt das Kalb der Mutter und wird in die Gruppe integriert. In Gefangenschaft können Bongos ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen, in Freiheit bis 15 Jahren.

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