Otto Sailer-Jackson: Löwen, meine Freunde (Rezension)

Otto Sailer-Jackson (1884–1971) war (u. a.) ein deutscher Tierfänger, Tierlehrer (Dompteur) und Zooinspektor. In LÖWEN, MEINE BESTEN FREUNDE erzählt er seinen Werdegang, wobei Löwen nicht ausschließlich eine Rolle spielen, auch weniger gefährliche Tiere wie Pferde oder Hunde spielen die eine oder andere Rolle, aber auch Tiger und Elefanten.
Otto Sailer begann als Tierpräparator und arbeitete sich über Beziehungen und ehrgeizige Bemühungen zum Tierfänger (unter anderem auch für die Hagenbecks) und zum Dompteur (auch wenn er die Bezeichnung Tierlehrer bevorzugte und diese auch in seinem Buch verwendet.
Er berichtet von seinen Abenteuern mit wilden Tieren beim Tierfang, im Zirkus und im Zoo und dabei spürt man bei jedem seiner Worte, wie innig seine Beziehung zu den Tieren ist. Löwen haben es ihm zwar besonders angetan und vermutlich waren das die Tiere, mit denen er den längsten und engsten Kontakt hatte, aber er behandelte alle Tiere mit dem ihnen gebotenen Respekt.
Teilweise antiquiert, teilweise modern erscheint das Buch und damit die Ansichten Otto Sailers und jeder, der sich mit der Zoogeschichte und dem Tierfang auseinandersetzen will (und aus historischer Sicht waren es interessante und sehr abenteuerliche Zeiten, in denen Otto Sailer lebte (die gar nicht so lange her sind, auch wenn sich vieles geändert hat, vor allem was das Tierwohl anbelangt)
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, aber man darf auch nicht außer Acht lassen, dass kein Schriftsteller (oder Ghostwriter) diese Biografie geschrieben hat und Otto Sailer so schreibt, wie der denkt, so dass man ungefilterte Gedanken zu lesen bekommt und sich nicht von der einen oder anderen merkwürdigen Beschreibung ablenken lassen soll.
Zoohistorisch ist das Buch (und die Ansichten des Autors) sicher eine Bereicherung.

Das Buch wurde 1962 geschrieben, meine Ausgabe stammt von 1987. Inzwischen ist das Buch nur noch antiquarisch erhältlich.

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