Oliver van Beemen: Im Namen der Tiere (Rezension)


African Parks ist eine grenzüberschreitende Nichtregierungsorganisation in Afrika. Sie setzt sich seit Gründung durch führende Naturschützer im Jahr 2000 für den Natur- und Tierschutz auf dem Kontinent ein.
Die Organisation verwaltet Nationalparks und Schutzgebiete in verschiedenen Ländern Afrikas in Zusammenarbeit mit Regierungen und umliegenden Gemeinden. Neben dem Parkmanagement bildet sie Ranger aus, betreibt aktiven Naturschutz und setzt sich für die Reduzierung der Wilderei und die Stärkung der Strafverfolgung von Wilderern ein. Zum Schutz der Natur will sie den Tourismus fördern, die Infrastruktur verbessern und die lokale Bevölkerung unterstützen.
African Parks ist die einzige Non-Profit-Organisation dieser Art in Afrika, die staatliche Naturschutzaufgaben im Rahmen von Public-Private-Partnerships, darunter die Verwaltung von Nationalparks, übernimmt.
Offizielle Webseite

Oliver van Beemen: Im Namen der Tiere
Green Colonialism – Die dunklen Machenschaften der NGO „African Parks“
Die NGO «African Parks» verwaltet 22 große Naturparks in Afrika und gilt als Erfolgsgeschichte. Doch was und wer steckt wirklich dahinter? Olivier van Beemen deckt in seinem fesselnden Buch die staatsähnlichen Strukturen, die Macht der African-Parks-Milizen und das rücksichtslose Vorgehen gegen die lokale Bevölkerung auf. Kritiker sprechen von «grünem Kolonialismus». Oder ist es der alte Kolonialismus in neuem Gewand?
«African Parks» verwaltet eine Fläche von der Größe Großbritanniens und hat sich in Afrika von zwölf Staaten Hoheitsrechte übertragen lassen. Die Organisation unterhält bewaffnete Kräfte mit weitgehenden Befugnissen zum Schutz der Gebiete – vor Terroristen, vor Wilderern und vor der Bevölkerung. Einheimische dürfen das von ihnen traditionell genutzte Land nicht mehr betreten, es kommt zu Folter und Vergewaltigung. Der Safari-Tourismus, Spenden von Milliardären und westlichen Regierungen, auch der deutschen, bringen reiche Einnahmen. An der Spitze steht eine weiße Elite, die alles daransetzt, nur schöne Bilder von Großwild und intakter Natur nach außen dringen zu lassen. Olivier van Beemen hat drei Jahre lang über die Organisation recherchiert, unzählige Insider, Aussteiger und Anwohner der Parks befragt und sich nicht von Verhaftung, Spionagevorwürfen und Abschiebung abschrecken lassen. Sein aufrüttelndes Buch zeigt, was die Militarisierung des Naturschutzes anrichtet, wie die einheimische Bevölkerung drangsaliert wird und wie eine weiße Exekutive ohne demokratische Kontrolle im Namen einer «unberührten» – menschenleeren – Natur herrscht.

Naturschutz in Afrika, davon sieht man im Fernsehen sehr viel und was man sieht wird für gut befunden. Dass es anders sein kann zeigt Oliver van Beemen in seinem Enthüllungsbuch IM NAMEN DER TIERE. Und er zeigt ein erschreckendes Bild über Misshandlungen, Rassismus und Geldmacherei. Teilweise im Namen der Tiere und des Naturschutzes, aber natürlich auch zur eigenen Bereicherung bzw. dem Verschleiern von verbrechen. Jedenfalls regt das Buch zum Nachdenken an. Da wird eine gute Idee missbraucht und eigene Interessen vertreten. Nach außen hin wird ein gutes Image vermittelt, doch sobald man hinter die Kulissen blicken will … Schweigen.
Van Beemens Buch liest sich wie ein Thriller, in der es vor Korruption nur so wimmelt. Van Beemen lässt auch African Parks zu Wort kommen, doch durch das was gezeigt wird, wirft kein gutes Bild auf die Organisation. Bei manchen Aktionen (die Ansiedlung der BIG FIVE in allen betreuten Nationalparks z. B.) kann man nur den Kopf schütteln. Der Autor hilft die Augen zu öffnen und den Naturschutz zu hinterfragen. Schade, dass das nötig ist, aber es scheint doch einiges an Missbrauch betrieben werden und mancher Gedanke wird etwas extrem ausgeübt (wenn Menschen die Nationalparks wegen der Tiere verlassen müssen …). Van Beemen zeigt: Naturschutz ist nicht gleich Naturschutz und Ranger sind nicht immer die Helden. Und er zeigt, wie eine NGO den Naturschutzgedanken zerstört und dadurch anderen Organisationen schadet.
Ein spannendes Buch, mit fadem Beigeschmack. Sollte man aber lesen wenn man mehr über die Machenschaften mancher (einer?!) „Naturschutz“-NGO wissen möchte.

(Rezensionsexemplar)

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