Noriko Morishita: Die Magnolienkatzen (Rezension)

»Wusstest du, dass jede Jungkatze von sechs Schutzengeln bewacht wird?« – »Wirklich? Das hieße ja, dass sich hier dreißig Engel tummeln!«
Als Katzenmama Mimi, der kleine Taro und seine vier Geschwister ganz unvermittelt in Norikos Leben treten, weiß sie noch nicht, dass mit der Katzenfamilie auch das Glück in ihr Haus einzieht. Denn die Kunst der Achtsamkeit und unsere tiefe Sehnsucht nach Begegnungen, die von Liebe geprägt sind, lassen sich nirgends besser erfahren als im Umgang mit den schnurrenden Persönlichkeiten.
Auf der Suche nach Inspiration besucht Schriftstellerin Noriko einen Shinto-Schrein und flüstert: »Schenk mir Glück«. Schon am nächsten Tag erlebt sie eine Überraschung. Unter dem Magnolienbaum, den einst ihr Vater pflanzte, entdeckt sie einen Wurf Kätzchen und die Katzenmutter. Niemand in der Nachbarschaft ist bereit, sich um die neugeborenen Tiere zu kümmern: So beginnt ihr Zusammenleben mit Mimi, dem kleinen Taro und seinen vier Geschwistern, die Norikos Leben völlig verändern. Und dabei mochte sie Katzen nicht einmal. »Die Magnolienkatzen« erzählt von der wachsenden Zuneigung zwischen Noriko und ihren tapsigen Mitbewohnern. Dank ihnen macht Noriko überraschende Entdeckungen über sich selbst, das Leben und vor allem über das Glück und das Streben danach.

Realität oder Fiktion? Beides ist möglich. In DIE MAGNOLIENKATZEN erzählt Autorin Noriko Morishita von der Begegnung einer Katze und ihrer Jungen. Anfangs mit Berührungsängsten, später werden die Katzen Teil ihres Lebens und sorgen für immerwährende Freude, selbst als die meisten der Jungen das Haus bereits verlassen haben.
Mit einer ruhigen Erzählweise beschreibt die Autorin den Alltag mit ihren Katzen. Dabei ist sie sehr detailverliebt und beschreibt Erscheinungsbild und Angewohnheiten der einzelnen Katzen, so dass man wohl ein sehr ambitionierter Katzenmensch sein muss, um daran seine Freude zu haben, ohne sich zu langweilen. Denn für jeden anderen wirkt es auf Dauer sehr langatmig. Emotionen erzeugt die Autorin durch die Interaktion zwischen Katzen und Menschen (wobei auch Notikos Mutter eine Rolle spielt). Und sehr deutlich wird auch wie sich die Lebenseinstellung der Autorin bekommt und wie sie von den Katzen nach und nach vereinnahmt wird. Sie zeigt aber auch, dass Katzenmenschen keine einsamen Menschen sein müssen (das Klischee der Katzenlady wird hier nicht bedient).
Eine rührende Geschichte – einfühlsam und poetisch und sehr ruhig erzählt. Und doch hat sie mich nicht überzeugt. Mir fehlten die Höhen und Tiefen. Ein Katzenfreund wird das anders sehen, die eigenen Katzen wird man sicher wiedererkennen, ebenso das allgemeine Katzenverhalten. Andere dürfen sich fragen warum sie sich das Buch zu Gemüte führen?
Es ist ein Buch über Katzen … für Katzenfreunde. Und mir war das zu viel Katze … Wobei mich beispielsweise BOB, DER STREUNER überzeugt hat, weil es nicht NUR Katze war, das hätte ich mir hier auch mehr gewünscht. Natürlich stört es mich nicht, wenn das Tier im Mittelpunkt steht, aber eine Erzählung über das Zusammenleben mit Katzen kann ich mir von meinen Arbeitskolleginnen geben lassen und das hört sich oft spannender an als DIE MAGNOLIENKATZEN. Dabei gehört das Buch(neben »The Wisdom of Tea«) zu den Büchern, welche die Autorin weltweit berühmt machte. In der Ruhe liegt die Kraft …

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