Nachtführung im Tierpark Hellabrunn – So war’s (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 16. Februar 2015)
Seit kurzem bietet der Tierpark Hellabrunn sogenannte Führungen für Einzelpersonen an.
Bisher bestand das Angebot des Tierparks nur aus Gruppenführungen (die man zwar auch als einzelne Person bestreiten kann, aber zu einem erhöhten Preis, dafür hat man dann einen Guide für sich alleine). Seit kurzem kann man nun auch als Einzelperson an offenen Führungen teilnehmen. Dabei ist man zwar auch als Gruppe unterwegs, allerdings mit nicht bekannten Personen. Das Ganze ist aber viel günstiger.
Mehrere offene Führungen werden dabei angeboten:
Entdeckerführungen (tagsüber, auch für Kinder geeignet)
Schaurig schöner Abendspaziergang (am frühen Abend)
und Führungen bei Nacht (eventuell mit Nachtsichtgeräten).
Die Führungen bei Nacht kosten 17 Euro pro Person, die anderen beiden 9,50/Person. Zusätzlich ist der ermäßigte Eintritt von 10 € (Erwachsener) zu entrichten (allerdings entfällt dieser bei Jahreskartenbesitzern).
Am 12. Februar nahm ich an einem schaurig schönen Abendspaziergang teil.

Was ist am schaurigsten? Acht Beine, zehn Augen, eine Reihe messerscharfer Zähne oder lautlose Jäger der Nacht mit durchscheinenden Flügeln? Diese und viele interessante Fragen und Antworten erwarten Sie bei einer spannenden Abendführung in der faszinierenden Welt der Hellabrunner Zootiere.
So steht es auf der Webseite des Zoos geschrieben.
Aber was wir bekamen war nicht unbedingt das, was versprochen wurde, eher mehr. Unsere Gruppe bestand aus einem Guide und sieben Besuchern. Zusammen spazierten wir (mehr oder weniger) schnellen Schrittes durch einen Teil des Zoos und konnten so einen Blick auf die Tiere werfen, wie man sie sonst selten zu sehen bekommt. Außerdem hatte man den Park für sich alleine.
Hin und wieder beleuchtete der Guide (der weiblich war, aber Guidin klingt blöd, und die offizielle Bezeichnung der Führer ist in Hellabrunn nun einmal Guide. Das aber nur nebenbei bemerkt) einige Tiere mit besonderen Rotlichtlampen, was die Tiere besser sichtbar machte, sie aber offensichtlich nicht störte.
Interessant war das bei den Eisbären und im Nashornhaus bei den Faultieren, da man das Jungtier in Ruhe beim Klettern beobachten konnte. Tagsüber sieht man ja nur ein Fellknäuel, bei dem das Erkennen von zwei Tieren schwer fällt. Nachts war das Jungtier auch etwas von der Mutter entfernt.
Mähnenwolf und Schneeleopard waren auch an den Besuchern interessiert (die Besucher aber kaum am Schneeleopard).
Im Schildkrötenhaus konnten wir dem Konzert der Antillen-Pfeiffrösche lauschen und bekamen auch einige der kleinen Gesangeskünstler zu Gesicht: Klein und unscheinbar. Der Weg durch das Schildkrötenhaus war nicht so leicht, es bestand durchaus die Gefahr, einen der kleinen Gesangeskünstler zu zertreten. Aber ich glaube, dass das nicht passiert ist.
Die nächste Station war das Dschungelzelt. Das erste Tier, dem wir begegneten, war ein Flusskrebs, der die Besucherwege entlangkrebste. Mein kleines Highlight. Mir war nicht wirklich bewusst wie interessant die Tiere sind. Und wie ein Flußkrebs verhielt sich das Tier nicht. Unser Guide brachte den Krebs in Bachnähe und aus unserer Reichweite. Dann widmeten wir uns den Flughunden, welche sich an den Futterstellen eingefunden hatten. Tagsüber waren dort diverse Vögel, bei Dunkelheit tauschten sie mit den Flughunden den Platz. Auch ein Siebenschläfer huschte vorbei, aber ich habe davon nur den Schwanz gesehen. Nachdem es aber keine Maus war, nehme ich an, dass unser Guide richtig vermutete.
Das Dschungelzelt verließen wir über den Forscherraum, einen Teil des Zoos in dem Zoopädagoggen (U. a.) Kindern die Tierwelt sehr nahe bringen. Wir bekamen die Gelegenheit einen Königspython und ein Wandelndes Blatt aus nächster Nähe zu betrachten (und auch zu berühren). Auch andere Tiere befanden sich hinter Glas: Bartagamen, Vogelspinnen und ein andere. Mich faszinierte (natürlich) ein kleines Aquarium mit Guppys, Mollys, einer Panzerwelsart und zahlreichen Posthornschnecken (wobei ich letzteren mehr Aufmerksamkeit schenkte, als den Fischen).
Eigentlich war damit auch der tierische Teil der Führung beendet, denn den Weg zum Ausgang legten wir über die Werkstätten, Biogasanlage, Häuserrückseiten zurück. Tiere bekamen wir nicht mehr zu Gesicht, dafür Zoodirektor Rasem Baban.
90 Minuten vergingen wie im Flug, und auch wenn ich andere Erwartungen in die Führung hatte, so bin ich nicht enttäuscht worden. Es war sicher nicht die letzte Führung dieser Art, an der wir teilgenommen haben. Und auch die Nachtführung will besucht werden.
Meinen Fotoapparat habe ich nicht mitgenomen, aber beim nächsten Mal wird er dabei sein. Möglichkeiten zum Fotografieren hätte es genug gegeben und selbst wenn ich nur mit Bildern von Wandelnden Blättern nach Hause gekommen wäre.

Mehr über die Führungen im Zoo erfährt man hier.

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