Moritz Pathe: Auf Tierfang in Afrika (Rezension)

Moritz Pathé (* 25. Dezember 1893 in Berlin; † 9. April 1956 in Essen) war in erster Linie Tiermaler. Sein Werk als bildender Künstler besteht aus Gemälden, die er während seiner Expeditionsreisen in Westafrika schuf, über die er auch in Reisebüchern berichtete. Daneben illustrierte er seit den Zwanzigerjahren zahlreiche erzählende Werke für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
AUF TIERFANG IN AFRIKA erschien 1951 und berichtet von Pathes Beteiligung an einer Tierfangexpedition. Er begegnete menschenfressenden Krokodilen, Giftschlangen, wütenden Pinselohrschweinen, Leoparden und zahlreichen Affen. Pathe versetzt den Leser sofort in eine Zeit des Abenteuers in der es vor gefährlichen Tieren nur so wimmelt und jeder Schritt der Tod sein könnte. Gleichzeitig lässt er den Leser seine Empfindungen für die Tierwelt spüren, auch wenn er kein Problem hat auf ein Tier zu schießen, aus welchen Gründen auch immer. Er ist ein Kind seiner Zeit und so werden Tieren menschliche Züge angedichtet und die Bewohner Afrikas sind Neger, die manchmal auch nicht für vollwertige Menschen betrachtet werden.
Heute werden rassistische Tendenzen zu Recht ausgemerzt. Leider führt das auch dazu, dass manche Bücher, die man früher gerne gelesen hat heutzutage kaum mehr findet und diese in der Versenkung verschwinden. Ich denke dabei nicht an Moritz Pathe, von dem ich bis zur Entdeckung dieses Buches nichts gehört habe, und der tatsächlich nur aus historischer Sicht gelesen werden kann (seine Illustrationen sind ganz nett und sorgen für entsprechendes Flair, aber mehr als Beiwerk in einem Buch sehe ich darin nicht).
Ich will auch keine Debatte über Rassismus anstoßen, aber er ist Teil unserer Geschichte (und Gegenwart) und sollte nicht vergessen werden.

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