Matt Whyman: Meine Familie, die Minischweine und ich (Rezension)

Nachdem Matt Whymans sechsköpfige Familie eine der beiden Hauskatzen durch einen Autounfall und zwei der drei der Haushühner durch einen Fuchs verloren hat, muss dringend ein neues tierisches Familienmitglied her, meint Matts Frau Emma, der das Haus nie voll genug sein kann. Im Scherz schlägt Matt ein Schwein vor. Ein Scherz mit Folgen. Denn was Emma sich in den Kopf setzt, führt sie auch aus. Und so dauert es nicht lange, bis zwei ach so niiiedliche Minischweine Haus und Familie völlig auf den Kopf stellen …
Minischweine sind niedlich, auch wenn sie sehr an Niedlichkeit verlieren, je älter sie werden. Und sie sind keine Haustiere, auch wenn man das in manchen Dokus immer wieder zu Gesicht bekommt. Stubenrein scheint man Minischweine zu bekommen, nur … sie sind Schweine und … werden größer als man meinen mag. Und man hat viele gesetzliche Auflagen zu erfüllen … und Papierkram auszufüllen.


Jedes Haustier braucht eine gewisse Vorbereitung und jeder Nutzer muss sich nicht nur über die Haltung Gedanken machen. Das trifft auf so exotische Haustiere wie Schweine noch mehr zu als auf Hund und Katze (ja, ich weiß, dass ich verallgemeinere), vor allem wenn es sich um Tiere (wie Schweine) handelt, die nicht für die Haltung im Haus geeignet sind.
Wie man es nicht machen sollte zeigt Matt WHYMAN in seinem MEINE FAMILIE, DIE MINISCHWEINE UND ICH. Amüsant geschrieben, aber leider schmerzt die Unwissenheit der Protagonisten doch etwas und so oft man auch Lachen muss, es ist nicht der Situation geschuldet, sondern den Protagonisten, allen voran des Autors. Ja, die Schweine Roxi und Butch sind die eigentlichen Helden der Geschichte und auch niedlich, aber … die Geschichte ist chaotisch, der Autor und seine Familie werden in keinem guten Licht dargestellt und was den Humor anbelangt … es ist ermüdend, wenn man das Gefühl bekommt, dass der Autor nichts dazulernt, er immer seiner Frau Recht gibt und seine Ahnung von Minischweinen auch nach Ende des Buchs eher gering ist, trotz all der gemachten Erfahrungen.
Ich muss sagen, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden: Ich hätte mir ein nettes Buch über das Zusammenleben mit Minischweinen gewünscht, und teilweise habe ich das auch bekommen, nur waren die Protagonisten (die menschlichen, die Schweine sind perfekt … auf ihre Art) ab einem gewissen Zeitpunkt nur peinlich und eine Entwicklung war nicht abzusehen.
Das haben die Schweine nicht verdient, aber vielleicht hält die Geschichte andere davon ab, sich ahnungslos in das „ABENTEUER MINISCHWEIN“ zu stürzen.