Markus Cremer: Archibald Leach und die Monstrositäten des Marquis de Mortemarte (Rezension)

Jeder exzentrische Held braucht eine starke Frau an seiner Seite …
mit geladenem Schusseisen und ohne Skrupel!
Der eigensinnige Archibald Leach und die waffenvernarrte Tüftlerin Sarah Goldberg werden in die Machenschaften des skrupellosen Marquis de Mortemarte hineingezogen. Der Schurke verwendet Okkultismus, Voodookult und Ätherkraft, um die Welt mit seinen Monstrositäten ins Chaos zu stürzen.

Ich habe eine Art DR MOREAU mit Dampf erwartet, also einen wahnsinnigen Wissenschaftler, der mit Tieren experimentiert. Nun wahnsinnige Wissenschaftler gibt es (einige), nicht alle davon sind Böse und es sind keine Tiere an denen experimentiert wird, aber nicht desto weniger monströs. Archibald Leach bietet Steampunk nach meinem Geschmack, rasant, nicht allzu technisch und sehr kreativ. Ich wurde gut unterhalten, denn auch der Humor kam nicht zu kurz. Das beginnt bei den Vorwörtern der Sarah Goldberg (von denen jedes Kapitel sein eigenes hat) und endet bei der Beziehung zwischen Leach und Goldberg (und ich meine dir rein geschäftliche).
Archibald Leach bietet eine Verfolgungsjagd über mehrere Kontinente, wahnsinnige Wissenschaftler, Monster und arme Kreaturen, Heilige Kreaturen, Äther (der irgendwie zu Steampunk gehört wie der Knopf an die Bluse) und und und … aber … man kann sich durchaus dermaßen einlullen lassen, dass man die Unstimmigkeiten übersieht oder sie einfach hinnimmt … immerhin reden wir hier nicht von einer realen Welt.
Aber da Markus Cremers Welt an unsere angelehnt ist, sollten manche Dinge auch stimmig sein. Das beginnt bei den britischen Adelstiteln, die nicht korrekt angewendet werden und der Bewaffnung, die teilweise doch sehr fortschrittlich wirkt und sich nicht ganz in die beschriebene Welt einfügen lässt. Das war teilweise doch etwas sehr viel für mich. Auch der Schluss kommt etwas zu … aufgesetzt aber zumindest verrate ich dass der Antagonist ein Ende nach meinem Geschmack bekommt … das ist auch nicht immer der Fall.
Ich bin begierig darauf mehr von Leach und seiner Gefährtin zu lesen.

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