„Verwandlung ist nicht nur ein Aspekt des Lebens: Das Leben selbst ist Transformation, Verwandlung.“
Dass Raupen sich in Schmetterlinge, Kaulquappen in Frösche verwandeln, weiß jeder – wie ungeheuer vielfältig und verbreitet jedoch Metamorphosen im ganzen Tierreich sind, zeigt erstmals dieses Buch. Zwei oder mehr Leben zu haben, ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel: Jedes Mal entsteht dabei ein völlig neues Lebewesen. Schwämme, Medusen und Krebstiere können Klone ihrer selbst erzeugen, Austern, Kröten, Hühner nach Belieben das Geschlecht wechseln. Die Verwandlungsleistungen von Fischen und Insekten sind schier unbegrenzt. Und die Qualle Turritopsis hat sogar einen Weg zur Unsterblichkeit gefunden …
Mit einer Fülle erstaunlicher Geschichten entfaltet der passionierte Forscher ein Kaleidoskop der Lebensformen, das faszinierende Brevier überaus erfolgreicher Evolutions- und Überlebensstrategien, die bis zum Homo sapiens reichen.
Die Tierwelt kann so vielseitig sein … und selbst wer mit offenen Augen durch die Natur rennt wird nur einen Bruchteil von dem Sehen, was direkt neben ihm passiert. Und Marco di Domenico zeigt noch viel viel mehr und entführt den Leser in die interessante und vielseitige Welt der Verwandlungen, die weit mehr zu bieten hat als das übliche Raupen-Schmetterling- oder Kaulquappe-Frosch-Schema. Da werden Tiere vorgestellt, die einem Horrorfilm entsprungen sein könnten und man mag froh sein, dass sie nur so klein sind … obwohl … auch das darf man nicht unterschätzen. Und so führt uns der Biologe durch das interessante, erstaunliche und manchmal sehr eklige Brevier der Verwandlung. Manches kennt man, vieles ist neu und alles ist verständlich und sehr witzig geschrieben. Ein Sachbuch, das sich liest wie ein Roman, und dabei Thriller und ScienceFiction nahebringt … und danach sieht man die Welt mit anderen Augen und sieht „Verbrecher“ über all, denn … auch Parasiten kennen die Kunst der Verwandlung.
Ich weiß nicht wirklich was ich schreiben soll, ich kann nur sagen dass mich das Buch überzeugt hat, dass ich hin und weg bin von der Menge an Wissen, die mir präsentiert wurde und das auf eine Weise, dass ich nicht das Gefühl habe, dass mir der Kopf raucht.
Auch das ist eine Kunst: Wissen verständlich zu vermitteln. Und das ist hier gelungen. Nur manchmal hätte ich mir ein paar Bilder gewünscht. Andererseits … der Text spricht für sich.
(Rezensionsexemplar)