Holger Teschke: Heringe – Ein Portrait (Rezension)

Als Silber des Meeres wurde er im Mittelalter mit Gold und Pelzen aufgewogen, auf ihn, den König der Fische , gründeten sich nicht nur Vermögen sondern ganze Reiche, die, blieb er aus, untergingen. Der Fisch, der sogar Kriege auslöste, wird auf Bildern gefeiert und in Romanen, Theaterstücken sowie Gedichten portraitiert und selbst die Wissenschaft hat noch immer nicht alle Geheimnisse um diesen neben Kabeljau und Seelachs wichtigsten Speisefisch gelüftet. Holger Teschke, der von eigenen Erfahrungen mit dem Heringsfang berichten kann, erzählt die Natur- und Kulturgeschichte dieses großen und mittlerweile in seinem Bestand stark gefährdeten Schwärmers.
Der Atlantische Hering ist Fisch des Jahres 2021, Grund genug sich ein bisschen ausführlicher mit den beliebten (weil essbaren) Schwarmfischen zu beschäftigen. Bereits 2014 erschien Heringe – Ein Portrait aus der „Naturkunden“-Reihe von Matthes & Seitz. In gewohnt ansprechender Aufmachung wird der Hering in all seiner Pracht präsentiert, und das geht von den Portraits am Ende des Buchs (die neben dem Atlantischen Hering auch noch andere Verwandte vorstellen, wie etwa den Pazifischen Hering oder die Sardine), über allgemeine Verhaltensbiologie bis hin zur kulinarischen Bedeutung (einschließlich einiger Rezepte).
Heringe ist vielseitig und interessant und eines der besseren Bücher aus der Naturkunden-Reihe (soweit ich sie kenne und inzwischen hatte ich das Vergnügen den einen oder anderen Band der Reihe zu lesen). Autor Holger Teschke fuhr als Maschinist auf Fischereikuttern zur See, bevor er Schauspielregie in Berlin studierte. Von Heringen hat er Ahnung (wenn auch nicht unbedingt von der naturwissenschaftlichen Seite, aber andere Vorzüge heben das auf) und so wird dem Leser eine weite Bandbreite an Wissen geboten und immer steht der Hering im Vordergrund:
Der Hering in der Natur
Der Hering in der Kunst
Der Hering in der Küche

Ein kleines Denkmal für einen kleinen Fisch

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