Gaea Schoeters: Das Geschenk (Rezension)

Elefanten mitten in der Großstadt, und es werden immer mehr. Was geht hier vor? Rasch muss der Bundeskanzler erkennen, dass die Tiere nicht aus dem Zoo entkommen, sondern ein Geschenk des Präsidenten von Botswana sind. 20 000 Elefanten hat er nach Deutschland geschickt, nachdem die deutsche Regierung ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen beschlossen und damit den armen Regionen Botswanas die Lebensgrundlage entzogen hat. »Ihr Europäer wollt uns vorschreiben, wie wir zu leben haben. Vielleicht solltet ihr es einmal selbst versuchen …«
Im April 2024 äußerte Botswanas Präsident Mokgweetsi Masisi im Gespräch mit der Bild (und anderen Medien), man könne Deutschland „20.000 Elefanten schenken“ – als eine Antwort auf geplante Verschärfungen beim Import von Jagdtrophäen durch die Bundesregierung. Er betonte: „Das ist kein Scherz.“
Mit dieser provokativen Aussage wollte er die Bundesregierung – insbesondere Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) – dazu bringen, die Auswirkungen dieser Politik auf ein Land mit Elefantenüberpopulation zu erkennen. Er forderte: „Die Deutschen sollten so mit den Tieren leben, wie ihr es uns vorschreiben wollt.“
Botswana hat aufgrund erfolgreicher Artenschutzmaßnahmen rund 130.000 Elefanten, die „Überpopulation“ führt zu Schäden: Ernten werden zerstört, Dörfer verwüstet, Menschen leben in Gefahr. Jagd und kontrollierte Umsiedlung (z. B. 8.000 Elefanten nach Angola, 500 nach Mosambik) dienen der Bestandskontrolle.
Es erfolgte kein Transport von Elefanten nach Deutschland. Die gesamte Ankündigung war eine rhetorische Geste, kein praktisches Angebot. Es sollte politischen Druck erzeugen und die Perspektiven Botswanas verdeutlichen – nicht tatsächlich Elefantenverschickung beabsichtigen.
Im September 2024 nahm die Debatte eine neue Wende: Angesichts der schwersten Dürre seit 50 Jahren kündigte Präsident Masisi an, die 20.000 Elefanten schießen zu lassen, um Hunger und drohende Tiersterben zu verhindern und gleichzeitig die Bevölkerung zu ernähren.
Diese drastische Wendung unterstrich, wie angespannt die Lage in Botswana durch Dürre, Ressourcenknappheit und politische Spannungen geworden war.
Bislang gibt es keine Berichte oder bestätigte Informationen, dass Botswana die angekündigten 20.000 Elefanten tatsächlich getötet hätte. Der Plan, 20.000 Elefanten zu erschießen und das Fleisch an hungernde Menschen zu verteilen, wurde im September 2024 als mögliche Reaktion auf extreme Trockengefahren publik, falls keine andere Lösung möglich sei.
Diese Aussage diente als deutliche rhetorische Drohung — bislang scheint sie jedoch nicht in die Tat umgesetzt worden zu sein.
Alle bisherigen Berichte und Analysen beziehen sich auf die Androhung, nicht auf die Durchführung einer derartigen Maßnahme. Es wurde weder eine offizielle Culling-Operation in Gang gesetzt noch gibt es verlässliche Berichte über eine Umsetzung dieser Drohung. Die Debatte bleibt also bislang auf rhetorischer Ebene.

Soviel zu den Tatsachen … Gaea Schoeters Roman geht nun in eine andere Richtung… Botswana hat seine Elefanten nach Deutschland geschickt und die Autorin beschreibt nun die politischen und medialen Diskussionen, welche dies nach sich zieht. Und natürlich werden die Probleme die Elefanten in Deutschland mit sich ziehen nicht verschwiegen.
Die Handlung ist wunderbar skurril (aber vermutlich gar nicht so weit von der Realität entfernt … wenn es soweit kommen würde, aber … man braucht keine 20 000 Elefanten um die Wahrheit der Geschichte zu erkennen.
Gaea Schoeters Gedankenspiel ist auf der einen Seite durchaus ernst gemeint, auf der anderen Seite herrlich komisch, die Diskussionen der Politiker … einfach nur köstlich. Und auf gewisse Weise realistisch.
Nur, das Ende fand ich etwas unbefriedigend, da es viele Fragen offen lässt und … das Elefantenproblem nicht löst.
Trotzdem stellt DAS GESCHENK ein unterhaltsames und informatives WAS WÄRE WENN … dar.

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(Rezensionsexemplar)

(bei Abbildungen, die mit Hilfe von ChatGPT entstanden sind, besteht kein Anspruch auf Korrektheit. Es handelt sich um Rekonstruktionen, die Fehler enthalten können)
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