Der 1. Mai wollte genutzt werden … und statt an Maifeiern oder Maidemos teilzunehmen sind wir nach Österreich gefahren. Allerdings nur bis Kufstein. Leider musste ich am nächsten Tag arbeiten, also war eine längere „Reise“ mit Übernachtung nicht möglich. Aber man kann das Beste aus den Möglichkeiten machen.
Und von den uns gegebenen Möglichkeiten entschieden wir uns für Kufstein.
Auf dem Weg dorthin waren Besuche im Bergtierpark Blindham und dem Raritätenzoo Ebbs geplant. In Kufstein selbst wollten wir uns die Festung ansehen, um 12.30 Uhr wäre eine einstündige Führung gewesen, und danach wollte ich noch durch die Gießenbachklamm bei Kiefersfelden wandern. Nicht, dass ich der große Wanderer bin (tatsächlich langweilt mich sowas), aber es wurde doch eine spannende Tour versprochen.
Kiefersfelden kannte ich bisher nur als Grenzübergang, als Kind sind wir durchgefahren, wenn wir ins Zillertal wollten. Und an Kufstein fährt man ja öfter vorbei, wobei ich vor Jahrzehnten (irgendwann in den 1990ern) tatsächlich auch mal dort war.
Der Bergtierpark Blindham war nur eine Notlösung. Der Zoo in Ebbs öffnete erst um 10 Uhr, aber ich wollte schon früher los… also sind wir nach Blindham, obwohl ich dort eigentlich nicht mehr hin wollte. Wenn man keine Kinder hat ist der Bergtierpark nicht wirklich interessant. Eigentlich ist es nur ein riesiger Spielplatz mit ein paar Tieren … Wald, Moor und Grillplätzen. Vielleicht hätte ich mir auch eine andere Alternative einfallen lassen sollen, als Erwachsener zahlt man 12 Euro … keine Ahnung was Kinder zahlen.
In Ebbs kamen wir dann natürlich etwas später an … und es war gar nicht so leicht einen Parkplatz zu bekommen. Aber unmgölich war es nicht, auch wenn wir nicht beim Zoo parkten sondern wo anders, aber nicht in der parkfreien Zone wie so manch anderer Besucher.
Dementsprechend war auch viel los als wir im Zoo selber waren, und ich verstehe nicht, warum man als Münchner nach Ebbs fahren muss… (Okay Ausnahmen bestätigen die Regel), die Zoos in München und Augsburg sind nicht weit, genauso wenig wie der Wildpark Poing (oder Blindham). Aber es gab Gäste aus vielen anderen Städten und Ländern.
Danach fuhren wir weiter nach Kufstein, zur Festung … allerdings zu spät für die Führung. Aber auch so machte es Spaß, die Festung auf eigene Faust zu erkunden … denn es gibt viel zu sehen.
Die Festung Kufstein ist das Wahrzeichen der Stadt Kufstein und zählt zu den imposantesten mittelalterlichen Bauwerken Tirols. Heute ist sie ein Museum und eine Veranstaltungsstätte.
Die Festung liegt auf dem Festungsberg, einem 90 m hohen Felsen direkt am Inn, oberhalb der Stadt Kufstein, ist zu Fuß oder mit der Panoramabahn Kaiser Maximilian (wobei die Bahn eher ein Aufzug ist) erreichbar und umfasst eine Fläche von 24.000 m².
Im Bürgerturm der Festung wurde 1931 eine Freiluftorgel installiert.
Diese sogenannte Heldenorgel wurde erstmals 1931 als Tönendes Denkmal errichtet, d. h. als Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
Nach einem technischen Neubau 1971 sowie einer Erweiterung 2009 und mit 4.948 Pfeifen versehen galt sie seit dem Jahr 2009 als größte Freiluftorgel der Welt. 2015 wurde dieser Rekord durch die Vergrößerung der Austin-Orgel im Spreckels Organ Pavilion (Balboa Park, San Diego) gebrochen: sie enthält 5.017 Pfeifen.
Das etwa zehnminütige Spiel der Orgel findet täglich um 12 Uhr (in den Monaten Juli und August auch um 18 Uhr) statt, das in der ganzen Stadt zu hören ist.
1205 wurde die Festung das erste Mal urkundlich als „Castrum Caofstein“ erwähnt. Sie war damals im Besitz der Bischöfe von Regensburg.
Ab 1415 verstärkte Herzog Ludwig der Gebartete die Befestigungen.
Im Zuge des Landshuter Erbfolgekrieges im Jahre 1504 belagerte der spätere Kaiser Maximilian I. Stadt und Festung Kufstein und eroberte diese. Er ließ die Anlage erneuern und zur Festung ausbauen.
1703, während des spanischen Erbfolgekrieges, fielen bayerische Truppen in Tirol ein und eroberten dabei auch die Festung Kufstein. Sie mussten diese 1704 wieder räumen, nachdem die Tiroler Bauern sich gegen die bayerische Besatzung erhoben hatten. Im 18. Jahrhundert bestand eine Festungsbrücke Kufstein. Infolge des Pressburger Friedens gelangte die Festung 1805 zusammen mit ganz Tirol erneut unter bayerische Herrschaft. 1814, als Napoleons Imperium zusammenbrach, fiel die Festung wieder an Österreich.
Im Kaisertum Österreich und in der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie diente die Festung als Gefängnis zahlreicher ungarischer Dissidenten, darunter Ferenc Kazinczy (1799–1800), Gregor Czuczor (1850–1851) und Sándor Rózsa (1859–1865).
Seit 1924 ist die Festung im Besitz der Stadt Kufstein. Die Stadt vermietet sie seit 1996 an die „Top City Kufstein GmbH“. Der Gesellschaftsvertrag wurde vom Rechnungshof Österreich moniert und 2019 geändert; seither heißt das Unternehmen ‚Festung Kufstein GmbH‘.
Heute ist die Festung ein beliebtes touristisches Ziel im Tiroler Unterland.
- Festung Kufstein
- Blick von der Festung auf den Inn
- Panoramabahn Kaiser Maximilian
Der frühere Kasernenbau der Burg beherbergt das Kufsteiner Heimatmuseum, in welchem unter anderem Funde aus der Bronzezeit und steinzeitliche Funde aus der Tischofer Höhle ausgestellt sind. Im Kaiserturm werden gelegentlich Kunstwerke ausgestellt.
Es gibt einen langen Felsengang (öffentlich zugängliche Kasematte) und den „Tiefen Brunnen“, ein etwa 60 m tiefer Burgbrunnen.
Die Josefsburg wird für Veranstaltungen genutzt, es existiert eine Festungsgastronomie mit speziellem Ritteressen. Wir haben das schöne Wetter genutzt um im Biergarten ein kaltes Getränk zu uns zu nehmen und Scheiterhaufen zu essen (da werden Kindheitserinnerungen wach). Es war schon ziemlich warm …
Auf das Wandern in der Gießbachklamm haben wir verzichtet, zum einen weil es doch ziemlich warm war und zum anderen weil wir doch länger in der Festung waren als gedacht … und die Wanderung dauert doch ca. zwei Stunden.
Aber es ergibt sich bestimmt noch eine Gelegenheit zur Wanderung.