Ein Tag im Bayerischen Wald

Inzwischen haben auch in Bayern Zoos und einige touristische Attraktionen offen und ein schönes Wochenende (in diesem Fall der Samstag) bietet die Gelegenheit für einen Tagesausflug.
Natürlich ist dank COVID-19 nichts wie früher, so dass man Hygienevorschriften einhalten muss. Aber das war nicht so schwer. Große Besuchermengen gab es nicht, man merkt, dass die Touristen fehlen. Irgendwann wird das wieder der Fall sein, und ich selbst hoffe ja auf den einen oder anderen größeren Aufenthalt in anderen Städten.
Aber alles der Reihe nach … zuerst der Bayerische Wald, der von München nicht so weit entfernt ist und in zwei Stunden erreichbar ist.
Geplant waren an diesem Tag Besuche in den Waldwipfelpfaden von Sankt Englmar und am Nationalparkzentrum Lusen, sowie der Bayerwald-Tierpark Lohberg und dem Tierfreigelände am Nationalparkzentrum.

Erstes Ziel: Sankt Englmar.
Sankt Englmar ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Der staatlich anerkannte Luftkurort ist auch ein bekanntes Wintersportgebiet. Der am 30. April 2008 eröffnete Waldwipfelweg Sankt Englmar–Maibrunn ist 370 m lang und führt mit mehreren Aussichtsplattformen in bis 30 m Höhe durch die Baumwipfel. Derzeit ist dort ein Turm im Bau, der den Pfad nach oben verlängert und einen weiten Blick in die Umgebung ermöglicht. Urspünglich war mit einer Eröffnung im Mai geplant, inzwischen wurde der Termin auf den Sommer verschoben.
Der Waldwipelpfad an sich war jetzt nicht sonderlich spektakulär (wir haben schon bessere gesehen), aber wir werden wiederkommen, wenn der Turm fertig ist, wer weiß welche Eindrücke wir dann haben.
Das Gelände des Waldwipfelpfades hat aber noch mehr zu bieten.

Es gibt ein paar Tiere: Lamas, Alpakas, Schwarznasenschafe, Mufflons und Bennettkängurus. Es gibt auch einen Ententeich, aber den fanden wir verwaist vor.
Daneben gibt es einen Naturlehrpfad, eine Kletterwand, sehr unterhaltsame optische Phänomene, die zum Staunen, Nachdenken und auch Lachen anregen.

Ach ja, es gibt auch ein auf dem Kopf stehendes Haus, das zwei Euro extra kostet. Besucht haben wir es nicht.
Die Gastronomie war (verständlicherweise) geschlossen, in manchen Bereichen muss man MNS tragen und natürlich gilt die Abstandregel. Im Haus über Kopf dürfen sich nicht mehr als sechs Personen gleichzeitig aufhalten.
Trotz der Kürze des Baumwipfelpfads war der Besuch sehr unterhaltsam.
Ein weiterer Besuch ist nicht ausgeschlossen.
Demnächst wird auch das benachbarte Rodelparadies wieder öffnen. Das ist nicht so mein Fall, aber für Familien bestimmt eine spaßversprechende Ergänzung zu den Angeboten des Waldwipfelpfads.
Das nächste Ziel war der Bayerwald-Tierpark in Lohberg. Mein letzter Besuch dort war schon etwas länger her … angeblich 2016, aber so wirklich kann ich das nicht glauben. So schnell kann die Zeit gar nicht vergehen…

Suchbild: Wildkatze, Hauskatze, Luchs (Bayerwald-Tierpark Lohberg)

Natürlich gab es auch im Tierpark Einschränkungen und Vorschriften: MSN in bestimmten Bereichen, Abstandssregel und die Tierhäuser und begehbaren Volieren waren geschlossen. Besonders eingeschränkt kam ich mir aber nicht vor. Highlights waren das Füttern der Schwäne und Enten vom Haus am Elchsee, die jungen Elche und das Zusammentreffen von drei Katzenarten … Ich habe noch in keinem Zoo erlebt, dass jemand seine Hauskatze mitnimmt. Aber es gibt für alles ein erstes Mal.

Nächstes Ziel: Das Nationalparkzentrum Lusen.
Das Tierfreigelände dort haben wir schon öfter besucht (zweimal, ich weiß nur nicht wann der letzte Besuch war, das habe ich nicht notiert, aber ich glaube, dass das auch schon einige Zeit her ist). Aber das Nationalparkzentrum hat noch mehr zu bieten: Baumwipfelpfad, Pflanzenfreigelände, Steinfreigelände und das Informationszentrum Hans-Eisenmann-Haus (derzeit geschlossen).
Natürlich wollten wir das Tierfreigelände besuchen, aber vorher bestiegen wir den Baumwipfelpfad.

Der 1.300 Meter lange Baumwipfelpfad führt zu einem Aussichtsturm und endet am Hans-Eisenmann-Haus. Der Pfad befindet sich in einer Höhe von 8 bis zu 25 Metern. Besondere Attraktion ist der 44 Meter hohe, Baumturm genannte Aussichtsturm in Form eines Eies. Der Weg nach oben erfolgt über eine 520 Meter hohe Rampe. Der Pfad ist barrierearm konzipiert und hat lediglich eine maximale Steigung von 6 %. Auch der Aussichtsturm ist bis 40 Meter barrierearm, nur die letzten 4 Meter müssen von einer Plattform aus über eine Treppe bestiegen werden.
Natürlich gibt es auch hier Hygienevorschriften zu beachten.
Aber der Pfad war um einiges interessanter als der in Sankt Englmar.

Danach besuchten wir das Tierfreigelände. Einige Volieren waren begehbar, andere nicht, für Aussichtsplattforman galten Besucherbeschränkungen … aber ich empfand die Einschränkungen nicht als störend.
Anfangs haben wir nicht wirklich viel gesehen … keine Luchse, keine Wisente, keine Wölfe, keine Elche, keine Biber, keine Bären … aber andere Tiere schon. Abgesehen davon war es ein schöner Spaziergang.
Highlights des Besuchs: Wildbienen und ein sehr junges Hirschkalb.


Der Tag war lang, länger als erwartet, aber es war schön trotz der Einschränkungen mal wieder etwas anderes zu sehen als die nähere Umgebung des eigenen Wohnorts (was in meinem Fall eher minder interessant ist, sieht man von Spaziergängen an der Isar ab.
Und eine Anmerkung kann ich mir nicht verkneifen … Eigentlich hätte ja am Abend das Finale des Eurovision Song Contests gegeben, aber dank COVID-19 wurde die Veranstaltung vor ein paar Wochen abgesagt …. schade für ein paar wirklich interessante Beiträge (und ich meine nicht den deutschen…)




oops … jetzt bin ich total vom Thema abgekommen. Aber auf der anderen Seite lenken die schrägen ESC-Beiträge auch etwas von der derzeitigen Situation ab (trotz der Lockerungen der Einschränkungen darf man nicht vergessen, dass COVID-19 noch nicht vorbei ist)

Ich konnte nicht widerstehen. Aber damit ist zum einen mein Bericht vom Tagesausflug beendet, ebenso wie die Reise durch die Welt der schrägen Musik. Der ESC ist vorbei, auch wenn er nicht statt gefunden hat aber ich habe noch vor andere Zoos in diesem Jahr zu besuchen… und vielleicht auch den einen oder anderen Baumwipfelpfad.

Waldwipfelpfad Sankt Englmar
Bayerwald-Tierpark Lohberg
Waldwipfelpfad Bayrischer Wald
Tierfreigelände I des Nationalparks Bayerischer Wald
COVID-19 bei Wikipedia (trotz aller Reisefreudigkeit darf man das nicht aus den Augen lassen)

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