(Erstveröffentlichung am 17. Mai 2016)
Nachdem das Pfingstwochenende nicht so schön war und wir von dem einen oder anderen Zoobesuch abgesehen haben (obwohl ein Besuch im Augsburger Zoo längst überfällig wäre, zumal die neue Biber/Otteranlage neu eröffnet wurde und die ersten Bilder, die ich gesehen habe sehr vielversprechend sind…), nutzten wir den Montag dennoch für einen kleinen Tagesausflug ins Altmühltal, auch wenn auf einen Zoobesuch nicht ganz verzichtet wurde.
Geplant hatten wir Besuche in Greding (mit einem Besuch im ArchäologieMuseum, einer Essenspause und einer kleinen Besichtigung der Altstadt, da auf diese von der Autobahn hingewiesen wird), Solnhofen (Bürgermeister-Müller-Museum) und Eichstätt (Museum Berger).
Auf der Rückreise war ein Zwischenstopp im Kleinzoo Wasserstern in Ingolstadt geplant.
Tatsächlich haben wir unseren Plan durchgesetzt, auch wenn das Wetter mehr oder weniger beschissen war. Aber es gab kleine Phasen ohne Regen, weshalb auch der Zoobesuch nicht ins Wasser fiel (obwohl das, im Nachhinein gesehen), nicht so dramatisch gewesen wäre.
Das Archäologiemuseum befindet sich in der Touristeninformation der Stadt Greding. Gegessen haben wir im Gasthof zum Bayerischen, dem ältesten Gasthof in Greding (aber bei weitem nicht der einzige…)
Nebenbei bemerkt…immer wenn ich an Greding vorbei fahre oder den Namen lese, muss ich an Dima Bilan denken, dem russischen ESC-Gewinner 2008, der in der „Weltstadt“ Greding ein Konzert gab.
Das Bürgermeister-Müller-Museum ist ein paläontologisches und geologisches Museum in Solnhofen, einer Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Einen gewissen Weltruf erlangte das Museum durch den Besitz zweier Originale des in der Region gefundenen Urvogels Archaeopteryx. Zur Ausstellung gehört ebenfalls der Themenbereich Lithografie.
Friedrich Müller, Fossiliensammler mit internationalem Ruf und zeitweiliger Bürgermeister Solnhofens, stellte bereits 1954 seine private Fossiliensammlung, bestehend aus Fundstücken des Solnhofener Plattenkalks aus der näheren Umgebung, aus. Im Gegensatz zu anderen Fossiliensammlern aus der Region verkaufte er seine Sammlung nicht, sondern erweiterte sie. 1968 gründete die Gemeinde Solnhofen das nach Friedrich Müller benannte Bürgermeister-Müller-Museum mit Müllers Fossiliensammlung als Grundstock. 1970 öffnete das Museum erstmals seine Pforten, 1986 wurde das Museum grundlegend erweitert.
Das Museum zeigt größtenteils Fossilien von Pflanzen und Tieren aus der Jurazeit, besonders aus den lokalen Steinbrüchen in Langenaltheim, Eichstätt und Solnhofen sowie aus Brunn, Hienheim und Painten. In besonders großer Zahl vertreten sind Fischarten, wie beispielsweise Haie und Schnabelfische. Daneben gibt es noch viele Arten von Reptilien, darunter der Sphenodontier Homoeosaurus, Plesiosaurier und mehrere Flugsaurier, sowie mehrere Krebse, Stachelhäuter und Kopffüßer wie Ammoniten und Belemniten. Ferner gehören zur Sammlung noch verschiedene Meeres- und Landpflanzen sowie Quallen und Medusen und deren in steinerner Form erhalten gebliebenen Spuren. Die wertvollsten Stücke der Sammlung sind die Originale mehrerer Fossilien des Urvogels Archaeopteryx. Ebenfalls ausgestellt sind Abdrücke der in Solnhofen gefundenen Archaeopteryx-Exemplare, die heute im Berliner Museum für Naturkunde und im Londoner Natural History Museum verwahrt werden. Als Dauerleihgabe verwahrt das Museum den Raubsaurier von Painten (Sciurumimus), aufgrund seines Schwanzes auch Paintener Eichhörnchen genannt. Auch ein Exemplar von Leptolepides sprattiformis, dem Fossil des Jahres 2016, wird gezeigt. Ferner gehören zur Sammlung mehrere Lithografie-Platten und -Zeichnungen sowie eine Lithografiepresse. Zu sehen ist auch die weltgrößte Lithografie. Ausgestellt werden ebenfalls Werkzeuge eines Hackstockmeisters.
Noch bis zum 6. November wird in der Sparkasse Solnhofen (unweit des Museums) die Ausstellung HEIMAT AUF STEIN gezeigt: 150 Jahre Katasterkarten und Steindruck (wie der Steindruck funktioniert, wird im Museum erklärt).
Ich hatte ein kleineres Museum erwartet, war aber dann sehr angetan von der Fülle an Exponaten und Informationen. Auch leuchtende Fossilien bekommt man zu sehen (das habe ich bisher nur im Zoo Bochum gesehen)
Anders war es im Museum Berger in Eichstätt. Dort findet man zahlreiche Exponate, allerdings wird nicht immer erklärt, was man sieht. Außerdem haben wir nicht alles sehen können, da bei unserer Ankunft gerade im Museum gefeiert wurde (dem Alkoholgeruch zu urteilen, auch schon länger).
Die Gründung des Museums geht auf die Sammelleidenschaft von Fritz Bergér zurück, der jahrelang zusammen mit seinen Brüdern Versteinerungen sammelte. Die Steinbrüche der Familie Bergér sind dafür eine ideale Quelle, über 800 Fossilien wurden bisher gefunden und natürlich sind im Museum nur eine kleine Auswahl zu sehen, hauptsächlich Fische, Krebstiere und Libellen.
Zu den besonderen Exponaten gehören der Raubfisch Caturus, der bei der Nahrungsaufnahme verendete, der Raubfisch Sauropsis, bei dem es sich auch um eine neue Art handeln könnte und dem Schnabelfisch Aspidorhynchus acutirostris, dem Wappentier des Museums, der auch zum benachbarten Besuchersteinbruch führt.
Der Tagesausflug war zwar keine Zooreise an sich, aber neben den lebenden Tieren im Kleinzoo Wasserstern gab es eine Menge längst verstorbener Tiere zu sehen, und auch diese dürfen im Beutelwolf-Blog nicht vernachlässigt werden.
ArchäologieMuseum Greding
Bürgermeister-Müller-Museum
Museum Berger
Kleinzoo Wasserstern
Das Juramuseum in Eichstätt habe ich bereits 2015 besucht, deswegen habe ich (diesmal) auf einen Besuch verzichtet.