Eiko Kadono: Kikis kleiner Lieferservice (Rezension)


Die kleine Hexe Kiki läuft nie vor einer Herausforderung davon. Als ihr dreizehnter Geburtstag ansteht, will sie unbedingt der Hexentradition folgen und sich eine neue Stadt aussuchen, in der sie ein Jahr lang leben möchte. Während dieser Zeit, darf sie nur mit ihren Kräften ihren Lebensunterhalt bestreiten, aber Zaubersprüche oder Zaubertränke zählen leider nicht zu Kikis Talenten. Kann sie ihre Flugfähigkeiten nutzen, um sich ihren eigenen Weg in der Welt zu bahnen? Zusammen mit ihrer geliebten schwarzen Katze Jiji begibt sie sich auf eine aufregende Reise.
Die Romanvorlage zum beliebten Studio-Ghibli-Anime-Film! Oder wer es lieber in real will, auch das bietet KIKIS KLEINER LIEFERSERVICE, wobei ich tatsächlich nur den Anime kenne und liebe. Und das Buch jetzt auch.

Das Buch erschien 2024 im CrossCult-Verlag, ich weiß nicht ob es schon vorher auf deutsch erhältlich war, aber anfangs war ich skeptisch. Ist KIKIS KLEINER LIEFERSERVICE die Vorlage zum Film, oder ist das Buch nach dem Film geschrieben (was meist eine etwas oberflächliche Wiedergabe des Films darstellt). Aber es ist tatsächlich der Film zum Buch und das Buch ist Teil einer Reihe.
Wer den Ghibli-Film kennt wird das Buch auch lieben. KIKIS KLEINER LIEFERSERVICE bietet eine niedliche coming-of-age Story die Antworten auf viele Fragen des Lebens sucht: Wer bin ich? Woher komme ich? Wer möchte ich sein und welche Verantwortung trage ich für mich und mein Leben? Gedanken eines 13jährigen Mädchens, das eine Hexe ist, die dadurch auch bestimmten gesellschaftlichen Zwängen und Vorurteilen unterworfen ist. Aber die Leichtigkeit des Schreibstils und die sympathischen Charaktere machen aus der Geschichte eine FeelGoodStory, die man gerne liest (selbst wenn man dem Kindesalter schon entsprungen ist). Man mag dem Buch vielleicht eine gewisse Oberflächlichkeit vorwerfen. Der Focus liegt auf Kiki und Jiji, die anderen Figuren bleiben eher nebulös, aber … zum einen handelt es sich um ein Kinderbuch, das sich nicht mit weltenbau und langen (langweiligen?) Erklärungen abgibt. Man muss sich einfach auf Kiki und ihre Welt einlassen, was erstaunlich gut und schnell funktioniert. Zum anderen wird so ein Sammelsurium an skurrilen Episoden aneinandergereiht, die zum Charme des Buchs beitragen. Langeweile kommt nicht auf, allerdings würde ich das Buch eher als niedlich bezeichnen und weniger spannend. Muss es aber auch nicht sein, denn Kiki sorgt dafür das Langeweile nie aufkommt und sie Dinge anspricht, die durchaus zum Überlegen anregen und die man selbst nachempfinden kann (auch wenn man keine 13jährige Hexe ist).

(Rezensionsexemplar)

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