Die Galapagos-Inseln


Schon als Kind war ich von den Galapagos-Inseln fasziniert. Ich war fasziniert von der Tierwelt und der Einsamkeit der Inseln … zumindest war das mein Eindruck, aber im Laufe der Zeit wurde ich eines Besseren belehrt und das der Tourismus eine große Rolle spielt, wurde mir erst in den letzten Jahren bewusst.
Und was ich auch erst seit relativ kurzer Zeit weiß (2015 oder 2016) war die Besiedelung der Galapagosinsel Floreana durch Deutsche Aussiedler in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Aber dazu später mehr.

Topografische and bathymetrische Karte der Galápagos-Inseln

Topografische and bathymetrische Karte der Galápagos-Inseln

Die Galapagosinseln (in anderer Schreibweise Galápagos-Inseln, spanisch Islas Galápagos; offiziell Archipiélago de Colón) sind ein Archipel im östlichen Pazifischen Ozean. Sie liegen am Äquator ca. 1000 km westlich der ecuadorianischen Küste in Südamerika, gehören zu Ecuador und bilden die gleichnamige Provinz Galápagos mit der Hauptstadt Puerto Baquerizo Moreno. Das Wort Galápago (spanisch u. a. für ‚Wulstsattel‘) bezieht sich auf den Schildkrötenpanzer, der bei einigen Unterarten der Galápagos-Riesenschildkröte im Nackenbereich wie ein Sattel aufgewölbt ist.
Die außerordentliche und einmalige Flora und Fauna der Inseln gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO. Sie werden durch den Nationalpark der Galapagosinseln geschützt. Etwa 97 % der Fläche der Galapagosinseln und 99 % der sie umgebenden Gewässer innerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone stehen dadurch unter strengem Naturschutz. Die landwirtschaftliche und fischereiliche Nutzung sowie das Betreten der Inseln und das Befahren der Gewässer sind streng reglementiert und werden durch die Nationalparksverwaltung mit Sitz in Puerto Ayora kontrolliert.
Die Inselgruppe besteht aus 13 Inseln mit einer Fläche von mehr als 10 km² und über 100 kleineren bis winzigen Inseln, darunter die weit nordwestlich liegenden Darwin und Wolf. Fünf Inseln sind besiedelt: Santa Cruz, San Cristóbal, Isabela, Floreana und Baltra (Militärstützpunkt).

Karte der Galapagosinseln wie von William Ambrose Cowley 1684 beschrieben

Karte der Galapagosinseln wie von William Ambrose Cowley 1684 beschrieben

Die Galapagosinseln wurden am 10. März 1535 zufällig von Spaniern entdeckt. Tomás de Berlanga, der damalige Bischof von Panama, kam mit seinen Leuten auf dem Weg nach Peru vom Kurs ab und strandete an einer der Vulkaninseln. Mehrere Tage verbrachten sie dort und suchten nach Trinkwasser. Zehn Pferde und zwei Spanier verdursteten. Die restlichen tranken den Saft der Kakteen und erbeuteten Seelöwen und Riesenschildkröten. In einer Schlucht fanden sie schließlich ausreichend Trinkwasser für die Heimfahrt.
Die Inselgruppe wurde zunächst als Islas Encantadas („Verzauberte Inseln“) bezeichnet, da niemand so weit draußen im Ozean noch Inseln vermutet hätte und starke Strömungen zwischen den Inseln und um sie herum bei den Seefahrern leicht den Eindruck erwecken konnten, die Inseln selbst änderten immer wieder ihre Lage. Im 17. Jahrhundert waren die Inseln Versteck und Fluchtort für Seeräuber – darunter John Cook oder William Cowley – die meist Goldschiffe der Spanier aus Mexiko überfielen.
Im 19. Jahrhundert wurden die Inseln nach den dort vorkommenden Riesenschildkröten in Islas Galápagos umbenannt. Am 12. Februar 1832 nahm General José María Villamil die Inseln für Ecuador in Besitz. Er nannte die Inseln Archipiélago del Ecuador. Es begann die erste dauerhafte Besiedlung der Inseln. Zuvor waren die Inseln im Besitz der Spanier, die jedoch kein Interesse an ihnen zeigten. 1835 besuchte Charles Darwin die Inseln. 1892 wurden die Galapagosinseln zu Ehren der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus in Archipiélago de Colón umbenannt.
In den 1920er Jahren lebten auf den Inseln rund 400 Menschen. 1953 entdeckte der norwegische Archäologe Thor Heyerdahl Reste früherer Niederlassungen auf Santa Cruz und Floreana (Santa Maria). Eine Interpretation der Funde lautet, dass sie von früheren europäischen Seefahrern bei Zwischenlandungen stammen könnten. Viele Inseln, wie Floreana oder Isabela, waren von 1934 bis 1959 Strafkolonien.
1959 erklärte die ecuadorianische Regierung die Galapagosinseln zum Nationalpark Galápagos. Zu diesem Zeitpunkt zählten die Inseln rund 1000 Einwohner.[5] 1968 waren 97 Prozent der Landfläche unter Schutz des Nationalparks gestellt; Siedlungen und bisherige landwirtschaftliche Flächen erhielten Bestandsschutz. Seit 1978 stehen die Inseln auf der UNESCO-Liste des Weltnaturerbes. 1996 kam es zur Ausrufung des Marine-Reservats Galápagos durch das Instituto Ecuatoriano Forestal de Areas Naturales y Vida Silvestre. 1998 wurde der Schutz des Marine-Reservats Galapágos durch den Nationalpark Galápagos gesetzlich verankert. 2001 wurde das Weltnaturerbegebiet um das Marine-Reservat erweitert. Von 2007 bis 2010 war das Naturerbe von der UNESCO als gefährdet eingestuft, bis 2010 war es auch auf der Roten Liste der UNESCO geführt.

Die Galapagosinseln sind vulkanischen Ursprungs. Die tektonische Platte (Nasca-Platte), auf der die Inseln liegen, bewegt sich über einen Hot-Spot, der auch heute noch vulkanische Aktivität auf den Inseln Isabela und Fernandina bewirkt und bereits davor seine Spuren in der Karibik hinterließ. Die Inseln werden in Richtung Südosten älter, allerdings überlappen die Datierungen der Gesteine der einzelnen Inseln, da diese nicht durch singuläre vulkanische Ereignisse entstanden. Auf der Insel Fernandina brach der Vulkan Cumbre zuletzt im April 2009 aus, auf Isabela der Wolf im Mai 2015. Einige Gesteine der Galapagosinseln entstanden vor 89 Ma unter den heißesten Temperaturen des Phanerozoikums.
Aufgrund ihrer Entfernung von anderen Landmassen zeichnen sich die Galapagosinseln durch eine Vielzahl endemischer Tier- und Pflanzenarten aus. Die Einführung fremder Arten sowie die Jagd haben im 19. Jahrhundert viele einzigartige Tierarten fast zum Aussterben gebracht. Die Galápagos-Riesenschildkröte war lange durch Anfang des 18. Jahrhunderts eingeführte Ziegen bedroht, die den Schildkröten ihre Nahrung wegfraßen; dieses Problem wurde durch gezielte Tötung der Ziegen, u. a. aus Helikoptern, im Jahr 2007 gelöst. Die Gelege von Vögeln und darüber hinaus das Überleben aller Tiere, die über Jahrmillionen an die spezifischen Lebensräume der Inseln angepasst wurden, sind durch die mittlerweile (2009) etwa 30.000 Einwohner und ihre ursprünglich mitgebrachten, für das Ökosystem fremden Kleinraubtiere (Hunde, Katzen und Ratten) bedroht. Durch Lebensmittellieferungen gelangen oft Parasiten, Krankheitskeime, Tiere und Pflanzen auf die Inseln. Über 200 neue Arten kamen in den letzten zehn Jahren auf die Galapagosinseln, darunter Parasiten, die das Blut von Finkenjungen saugen, oder Malariaerreger, die Pinguine befallen. Die eingeschleppte Fruchtfliege Ceratitis capitata ist eine gefährliche Plage, denn sie kann sehr viele verschiedene Kulturarten befallen und ihre Früchte verfaulen lassen. Sie ist eine enorme Bedrohung für die Galapagosinseln.

Nach der Ausrufung des Nationalparks und der Gründung der Charles-Darwin-Forschungsstation wurden die Inseln zunehmend von Tourismus und Fischereiwirtschaft geprägt. Ursprünglich ein Traumziel für Biologen, wurden die Galapagosinseln zu einem boomenden Wirtschaftsraum, in dem ökonomische Interessen gegen ökologische abgewogen werden müssen.
Das Meeresgebiet rund um die Inseln bietet großen Fischreichtum. Besonders gefragt sind Haifischflossen und Seegurken. Der Fang von Seegurken ist unter Auflagen erlaubt, der Fang von Haifischen dagegen verboten. Allgemein ist der Fischfang im Marine-Reservat Galápagos nur unter Auflagen erlaubt, wobei für bestimmte Arten besondere Bestimmungen und Auflagen gelten.
Es kommt immer wieder zu Konflikten zwischen Naturschützern und Fischern, die sich durch die Auflagen behindert fühlen. Im März 2004 kam es wieder zu Unruhen; im Juni desselben Jahres wurden die Charles-Darwin-Forschungsstation und die Nationalparkverwaltung für zwei Wochen blockiert. Daraufhin wurde nicht, wie in Nachhaltigkeitsuntersuchungen gefordert, die Quote gesenkt. In der folgenden Fangsaison, Herbst 2004, wurde dann diese Quote bei weitem nicht ausgeschöpft.
Im April 2007 erklärte die Regierung Ecuadors die Inseln mit ihrer einzigartigen Fauna und Flora zu einem ökologischen Risikogebiet. Tourismus, Luftfahrt und Ansiedlung sollen künftig eingeschränkt werden. Ecuador wollte damit möglichen Maßnahmen der UNESCO zuvorkommen, die wiederholt damit gedroht hatte, der Inselgruppe im Pazifischen Ozean den vor drei Jahrzehnten verliehenen Status als Welterbe der Natur abzuerkennen. Im Juni 2007 setzte die UNESCO die Inseln auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes. Regulierungen des Tourismus, Siedlungsbeschränkungen und Bestrebungen zur Selbstversorgung mit Energie und Lebensmitteln führten im Juli 2010 zur Streichung von der Roten Liste. Noch immer gelten jedoch mehr als die Hälfte aller endemischen Tierarten und jede fünfte Pflanzenart als bedroht.
Seit Jahren gibt es strenge Zuzugsregeln für die einheimische Bevölkerung. Diese wurden in der Vergangenheit zunächst kaum durchgesetzt. Seit dem Inkrafttreten der Gesetze von 2007 hat sich der Zustrom von illegalen Zuwanderern vom Festland zwar spürbar verringert, trotzdem nimmt die Wohnbevölkerung insgesamt weiter zu.

Auf den Galapagosinseln kommen ca. 700 heimische Pflanzenarten vor, von denen 439 Arten heimisch sind (also von Natur aus auf Galapagos vorkommen) und 167 Arten endemisch sind. Durch den Menschen wurden 258 nichtheimische Arten eingeführt, die zum Teil große Probleme verursachen. Die Anzahl der nichtheimischen Pflanzenarten hat im Laufe der Jahre signifikant zugenommen und sind vermutlich inzwischen erheblich mehr.
Die auf Galapagons heimischen, nichtendemischen Pflanzenarten sind zum größten Teil auch im benachbarten Südamerika zu finden. Da nur wenige Arten eine Gründerpopulation auf den Inseln etablieren konnten, ist die Artenzusammensetzung auf den Galapagosinseln „disharmonisch“ im Gegensatz zur „harmonischen“ Flora des Festlandes. Es fehlen zum Beispiel die Palmen, Nadelbäume und die Bignoniaceae. Andererseits haben einzelne Pflanzengruppen eine adaptive Radiation, also eine Vermehrung der Arten, durch Besetzung von freien ökologischen Nischen und Spezialisierung erfahren. Beispiele dafür sind in den Gattungen Scalesia, Opuntia und Chamaesyce zu finden.

Auf den Galapagosinseln und um die Inseln herum herrscht großer Artenreichtum. Viele Arten, die nur dort heimisch sind (rund 40 Prozent), wurden auch nach den Inseln benannt. Die meisten von ihnen kommen dort endemisch vor. Darunter sind so bekannte Tiere wie die Darwinfinken, die Galapagosschildkröten und die Meerechsen.

Bisher wurden folgende Tierarten der Galapagos-Inseln auf dem Beutelwolf-Blog vorgestellt:
Drusenkopf
Gabelschwanzmöwe
Galapagos-Schildkröte
Galapagos-Schildreisratte
Galapagossscharbe
Galapagostaube
Meerechse
Ausgestorbene Nagetiere der Galapagosinseln
Weitere werden im Laufe der Zeit folgen.
In europäischen Zoos sind Tiere der Inselgruppe eher eine Seltenheit. In wenigen Zoos (u. a. Rostock) werden Galapagos-Schildkröten gezeigt.

Und dann gibt es noch die Galapagos-Affäre, auf die ich eher zufällig aufmerksam wurde.
1929 wurde die Galapagosinsel Floreana von den Deutschen Friedrich Ritter und Dore Strauch besiedelt, später kam das Ehepaar Wittmer nebst Sohn dazu, gefolgt von einer österreichischen Baronin (oder Hochstaplerin) mit ihrem „Gefolge“. Die Baronin und einer ihrer Begleiter verschwanden, Friedrich Ritter starb an einer Fleischvergiftung und zwei weitere Bewohner Floreanas wurden tot auf einer Nachbarinsel gefunden.
Die Ursachen für diese Ereignisse sind (meines Wissens) bis heute nicht geklärt.
Mehr über die Galapagos-Affäre findet man hier und hier (in Form von Rezensionen zu Büchern zum Thema)

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