Denny van Heynen: Helldog (Rezension)


Cujo? Das ist doch Stephen King? Richtig. Der 1981 erschienenen Roman von Stephen King über einen tollwütigen Hund. Den Roman (auch wenn es schon länger her ist, dass ich ihn gelesen habe, das muss 1986 gewesen sein, als die deutsche Übersetzung erschienen ist) habe ich in guter Erinnerung, den Film eher nicht…eben eine von vielen Stephen King-Verfilmungen, die der Romanvorlage nicht gerecht werden und eher in Trash ausufern.
Manchmal kann ja Trash ganz unterhaltsam sein (Cujo, der Film, ist es nicht).
Wie ich auf Cujo komme?
Denny van Heyen erwähnt in seinem Vorwort zu Helldog Cujo.
Und gewisse Ähnlichkeiten zwischen seinem Höllenhund und Cujo gibt es auch, auch wenn King eine Erklärung für Cujos Verhalten hat und van Heyens Höllenhund nur aus dem Höllenschlund auftaucht und dann wieder verschwindet.
Aber man sollte beide Autoren nicht miteinander vergleichen, weshalb das Thema Cujo beendet ist.
Belassen wir es dabei: Der Roman ist gut, der Film ist schlecht (meine Meinung).
Nun zu Helldog.

Helldog ist eine Kurzgeschichte. Und das ist eine der Schwächen der Geschichte, denn es handelt sich um eine Kurzgeschichte, die vielleicht doch lieber ein Roman wäre.  Der Inhalt lässt sich schnell zusammenfassen: Ein Hund kriecht hungrig aus der Höllengrube und findet seine Opfer in der amerikanischen Stadt Cortaville. Dorthin sind auch die menschlichen Protagonisten Lucas und Kevin gezogen …
In einer Kurzgeschichte würde sich der Autor auf das Wesentliche konzentrieren, in Helldog erfährt man teilweise sehr viele Einzelheiten, die eher belanglos und für die Geschichte nicht wichtig sind. Ich konnte mich in die Geschichte nicht hineinversetzen, mir war sowohl der Höllenhund (dessen Beweggründe, bzw Existenz nicht geklärt werden) als auch das Paar Lucas und Kevin egal. Dadurch kam auch keine Spannung auf. Hinzu kamen sprachliche Wendungen, die mir etwas deplaziert vorkamen und eine weitere Distanz zu den Charakteren schufen (der Blonde, der Hellhaarige, der Schwarzhaarige). Denny van Heynen ging es nicht vordergründig darum, eine Tierhorror- Story zu schreiben. Ihm war auch die Beziehung seiner schwulen Protagonisten wichtig. Leider fehlt eine echte Verbindung zwischen Hund und Paar. Gut, eine Verbindung gibt es, aber diese ist eher willkürlich und austauschbar.
Helldog hätte in gewisser Weise ein unterhaltsamer Roman (oder eine spannende Kurzgeschichte) werden können, aber leider fehlt der Geschichte, so wie sie geschrieben wurde, einiges. Was nicht zu kurz kommt sind einige brutale Szenen, vor allem gegen Ende der Geschichte. Also nichts für schwache Nerven mit blühender Fantasie.
Bei einigen Dingen musste ich zu lange nachdenken (hauptsächlich in Bezug auf Aquaristik, die in Helldog keine große Rolle spielt, aber mehrmals erwähnt wird), so dass die weiteren Ereignisse auch eher nebensächlich wurden (obwohl es eher umgekehrt hätte sein müssen).

Wer sich trotzdem nicht davon abhalten lassen will Helldog (oder eine andere Geschichte oder einen Roman) von Denny van Heynen zu lesen, erfährt mehr über das Wirken und die Werke des Autors auf seinem Blog.

(Rezensionsexemplar)

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