David Garnett: Dame zu Fuchs (Rezension)

Die Tebricks, ein charmantes, jung verliebtes und frisch verheiratetes Paar, ziehen sich ahnungslos glücklich ins ländliche Oxfordshire zurück, um ein beschauliches Leben zu führen. Bei einem Spaziergang am Waldrand verwandelt sich Silvia Tebrick unerwartet in eine Fähe und kann trotz ihres Anstandes, ihrer Grazie und ihrer guten Erziehung den neu erlangten animalischen Instinkten nicht widerstehen. Richard tut alles in seiner Macht Stehende, um seine Füchsin zu schützen, doch all die Gefahren zu bannen wird zunehmend unmöglich.
Bisher habe ich von David Garnett nur Aspects of Love (die Vorlage für das kaum bekannte Andrew Lloyd Webber Musical) gelesen (aber das ist ewig her) und der Name des Autors ist mir so im Gedächtnis hängen geblieben, dass ich nicht wusste, dass er DAME ZU FUCHS geschrieben hatte (und MANN IM ZOO, das ich aber noch nicht gelesen habe).
DAME ZU FUCHS ist eine ungewöhnliche Geschichte, auf die man sich einlassen muss, um den Reiz zu erkennen: Eine Frau verwandelt sich zum Fuchs und auch wenn sie anfangs noch einige menschliche Züge aufweist wird sie immer mehr zum Tier. David Garnett hat das Ganze sehr überzeugend und amüsant umgesetzt und auch wenn er keine Erklärung für die plötzlich auftretende Verwandlung (die sich nicht über Tage sondern innerhalb weniger Augenblicke vollzieht). Trotzdem klingt seine Geschichte so plausibel, dass man die Tatsachen für gegeben und durchaus glaubhaft annimmt.
DAME ZU FUCHS ist eine kurzweilige und wirklich kurze Geschichte, der man das Alter nicht ansieht. Geschrieben 1922 (und erstmals 1952 ins deutsche übersetzt), erhielt er 1923 den Hawthornden-Preis. Und ich finde, ihm ist eine absolut zeitlose Novelle gelungen.

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