Caroline Ronnefeldt: Inspektor Mouse und der Gang in die Tiefe (Rezension)

Ein dreister Einbruch hält die Kratzburger Kriminalpolizei in Atem: Der Tresor der Mäusemixfabrik wurde des Nachts spektakulär gesprengt und klammheimlich durch die Abwasserkanäle abtransportiert. Eine Fährte lockt ins Amüsierviertel am Hafen. Spätestens als die Leiche des Barkeepers Morpheus im Wasser auftaucht, ist klar, dass die Verbrecherbande vor nichts zurückschreckt. Dem melancholischen Inspektor Mouse bleibt nichts anderes übrig, als über seinen Katzenschatten zu springen und ausgerechnet mit dem grobschlächtigen Oberinspektor Murr zusammenzuarbeiten …
Tierkrimis sind so eine Sache … sie können gut sein, oder gekünstelt wirken, vielleicht funktionieren sie auch nicht. Und dann kommt es immer darauf an wie ermittelt wird, ob das Tier nur Beiwerk ist oder aktiv am Geschehen beteiligt ist. Und die Tierarten sind auch verschieden: Schafe, Gänse, Hunde und Katzen … und ich habe bestimmt das eine oder andere vergessen.
Katzenkrimis erfreuen sich großer Beliebtheit und auch wenn ich mich nicht als Katzenmensch bezeichnen würde, so gefallen mir Katzenkrimis (im Normalfall) noch am Besten. Ausnahmen bestätigen die Regel.
INSPEKTOR MOUSE UND DER GANG IN DIE TIEFE ist wohl eine der Ausnahmen. Vielleicht mag es den einen oder anderen Leser erheitern, aber ich fand die Umbenennung menschlicher Begriffe auf Katzen eher anstrengend und oft sehr gezwungen. Kratzburg als Schauplatz des Geschehens und Inspektor Mouse fand ich ja noch ganz amüsant, aber dabei blieb es nicht. Alle Charaktere haben natürlich katzenbezogene Namen, die Getränke sind katzenbezogen und wirken oft zu gewollt, um zu erheitern. Das stört dann auch den an sich flüssigen Stil der Autorin und macht auch die Handlung kaputt, die ich als sehr einfach und vorhersehbar empfand, auch wenn es einige nette Ideen gab. Aber … ein Highlight des Katzenkrimis liegt hier nicht vor. Vielleicht muss man eingefleischter Katzenfan sein, um Vergnügen beim Lesen empfinden zu können.
Angepriesen als eine All-Age-Hommage auf den Detektivroman würde ich auch eher behaupten, dass es sich mehr an Erwachsene als an Kinder richtet, auch wenn der Titel etwas anderes erwarten lässt. Zu viele Katzennamen, Katzenwortspiele, Katzenrassen erschweren trotz Personenregister das Lesen. Ein großes Problem waren für mich auch die Katzen selbst. Wie sollte ich sie mir vorstellen? Auf vier Beinen oder auf zwei? So gut die Schauplätze beschrieben waren, bei den Protagonisten fehlte mir das und ich bin mir sicher, dass das Buch besser funktioniert hätte ohne Katzen, bzw. leichter zu lesen wäre ohne die ganzen Umbenennungen.
Ein Katzenkrimi der so gar nicht meinen Geschmack getroffen hat.

(Rezensionsexemplar)

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