Beutelwölfe und andere ausgestorbene Tiere in deutschen Zoos (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 6. März 2018)

Beutelwolf (James Basire, Georges Cuvier)

Beutelwolf (James Basire, Georges Cuvier)

Beutelwölfe besaßen keinen hohen Schauwert beim Publikum, lediglich während der Fütterung, Paarung, Aufzucht von Jungtieren oder bei seltsamem Verhalten wie dem Wutgähnen, das meist nicht als Drohgebärde verstanden wurde, erhielten sie Aufmerksamkeit. Zwischen 1850 und 1936 lebten nachweislich 68 Beutelwölfe in Zoos, 18 von ihnen wurden während dieser Zeit in andere Zoos exportiert.
In Deutschland konnte man Beutelwölfe nur in den Zoos von Berlin und Köln sehen, allerdings nicht dauerhaft und ohne Zuchterfolge. Der letzte deutsche Beutelwolf wurde bis 1910 in Köln gezeigt.

Wandertaube (John James Audubon)

Wandertaube (John James Audubon)

Auch andere inzwischen ausgestorbene Tiere wurden in deutschen Zoos gezeigt, aber keinerlei Schutzmaßnahmen oder Zuchtprogramme, wie es sie inzwischen für zahlreiche Arten gibt, halfen den Tieren zu überleben.
Wandertauben gab es in Berlin (im Zoo und im geschlossenen Aquarium unter den Linden), Dresden, Hamburg und Köln.
Karolinasittiche gab es in Berlin (Zoo und Aquarium unter den Linden), Dresden, Hamburg, Hannover, Köln und im 1973 geschlossenen Westfälischen Zoologischen Garten in Münster. Vereinzelt kam es zu Eiablagen, gezüchtet wurde in Hannover. In Hamburg konnte man 1913 das letzte deutsche Exemplar sehen.
Im Jahre 1869 gab es erfolglose Auswilderungsversuche im Hannoverschen Stadtwald.
Der Schomburgk-Hirsch wurde in Berlin (Zoo), Hamburg und Köln gezeigt. Der letzte deutsche Hirsch starb 1911 in Berlin.
Quaggas wurden (meist einzeln) nur in den Zoos von Berlin und Dresden gezeigt. Das letzte deutsche Quagga starb 1877 in Berlin, 1883 starb das letzte Quagga in einem Zoo (Antwerpen).
Der letzte deutsche Javatiger starb vermutlich 1968/69 im Kölner Zoo. Andere Tierhaltungen waren in Berlin (bis mindestens 1901) und Hamburg.
Kaspische Tiger konnte man in Berlin (bis 1910) und Hamburg (bis 1960) sehen.

Heckpferd (Tierpark Hellabrunn)

Heckpferd (Tierpark Hellabrunn)

Nur wenige dieser Tiere wurden gezüchtet, oft waren es nur Einzeltiere. Die in deutschen Zoos gezeigten Tarpane und Auerochsen sind Abbildzüchtungen und nichts anderes als Haustiere, die ihren ausgestorbenen Vorfahren ähneln.
Einige Tiere in Zoos sind (oder waren) in freier Wildbahn ausgestorben, z. B. Säbelantilope oder Soccorro-Taube.

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