(Erstveröffentlichung am 8. Januar 2016)
Die Notosuchia sind eine Gruppe der Crocodylomorpha, die während der Kreidezeit lebten. Fossilien wurden in Südamerika, Afrika und Asien gefunden. Die Notosuchia lebten terrestrisch (landbewohnend). Es sind verschiedene Ernährungstypen bei den Notosuchia bekannt. Es gab sowohl fleisch-, als auch pflanzen- und allesfressende Vertreter.
Notosuchia waren kleine bis mittelgroße, kurzschnäuzige Krokodile. Die Gruppe schließt viele Gattungen mit sehr spezialisierten Merkmalen mit ein, darunter Säugetier-ähnliche Zähne, flexible, schutzschildartige Körperpanzerungen, die denen der heutigen Gürteltiere ähneln, und möglicherweise fleischige Wangen und an Schweine erinnernde Schnauzen..
Diese Unterordnung wurde erstmals 1971 von Zulma Gasparini wissenschaftlich beschrieben, erfuhr seitdem jedoch mehrere phylogenetische Revisionen. Laut Gasparini lässt sich diese Gruppe durch eine Reihe von Merkmalen von anderen Gruppen abgrenzen: Beispielsweise waren Schädel und Schnauze verhältnismäßig kurz. Das Antorbitalfenster war offen, und nicht geschlossen, wie bei einigen anderen Krokodilgruppen. Die Augenhöhlen (Orbita) waren seitlich am Schädel gelegen. Die Zahnreihe war kurz.
Die Sebecidae, benannt nach dem ägyptischen Krokodilgott Sebek, sind eine ausgestorbene Familie der Krokodile, deren Fossilien vor allem in Südamerika gefunden wurden. Funde unsicherer Zuordnung gibt es auch aus Europa, Nordafrika und Pakistan. Sie waren relativ hochbeinig und lebten wahrscheinlich weitgehend terrestrisch. In Südamerika gab es zu ihrer Zeit keine fleischfressenden Plazentatiere, sodass die Ökologische Nische der Carnivoren ausschließlich durch fleischfressende Beuteltiere der Ordnung Sparassodonta, durch die Terrorvögel (Phorusrhacidae) und wahrscheinlich die Sebeciden besetzt wurde.
Im Unterschied zu allen anderen Krokodilen hatten sie eine hohe, schmale Schnauze, deren von dem Maxillare gebildete Seiten nahezu senkrecht standen. Ihre Zähne waren lang, nach hinten gebogen und ziphodont, d. h. sie waren seitlich abgeflacht und hatten gesägte Kanten. Auf dem Prämaxillare hatten sie vier Zähne und zehn bis elf auf jedem Maxillare. Zwischen den Zähnen hatten sie große Lücken. Die fossilen Zähne wurden zunächst für die von carnivoren Dinosauriern (Theropoden) gehalten, so dass man ein Überleben der Dinosaurier in Südamerika bis ins Tertiär vermutete. Die Prämaxillare ist durch mit Kanälen verbundenen Gruben tief strukturiert. Vor den Orbita wird der Schädel abrupt breiter. Das Axial-Skelett (Wirbelsäule und Brustkorb) ist weitgehend unbekannt.
Das Taxon der Baurusuchidae wurden 1945 von Llewellyn Ivor Price wissenschaftlich beschrieben. Er errichtete und definierte das Taxon anhand der Typusart Baurusuchus pachecoi. Diese Crocodylomorpha besitzen einen langgezogenen Schädel, der seitlich zusammengedrückt ist. Die Quadratbeine stehen senkrecht und das sekundäre Gaumenbein gehört dem Typus der Mesoeucrocodylia an. Die Bezahnung ist differenziert mit einer Tendenz zu extremer Reduzierung der ziphodonten Zähne (lange, seitlich zusammengedrückte, zurückgebogene und randlich gezackte Klingen) insbesondere im Oberkiefer. Die Ektopterygoiden sind groß und haben Anteil an den Rändern der inneren Nasenöffnungen.
Sie waren von der Oberkreide bis in das Eozän in Südamerika und dem indischen Subkontinent beheimatet.
Baurusuchus pachecoi hatte eine langgestreckte, hohe und seitlich eingeengte Schnauze. Die Quadratbeine zeigen rechtwinklig nach unten mit gleichzeitiger leichter Neigung nach hinten. Es besteht eine einzige endständige Nasenöffnung. Das präorbitale Fenster ist nicht vorhanden. Die Augenhöhlen sind seitwärts orientiert. Das seitlich vom Schläfenbein angebrachte laterotemporale Fenster wird von der Augenhöhle durch einen dünnen, unverzierten, nur unwesentlich abgeflachten postorbitalen Knochen abgetrennt. Das Quadratbein ist fixiert, die supratemporalen Fenster oberhalb des Schläfenbeins sind länger als breit und nehmen beinahe die Größe der Augenhöhle ein. Die Nasenkammern erstrecken sich nach vorn bis zur einzigen Öffnung. Der Oberkiefer ist schwer und hoch mit einer deutlichen Einkerbung (Symphyse).
Der 2005 beschriebene Baurusuchus salgadoensis ist gekennzeichnet durch ein vorhandenes präorbitales Fenster, paarige externe Nasenöffnungen mit einer verknöcherten Scheidewand, zwei gut miteinander verwachsenen Supraorbitalen, das supratemporale Fenster größer als die Augenöffnung sowie ein viereckiges laterotemporales Fenster. Die Positionierung der Nasenöffnungen am Vorderende des Rostrums mit gleichzeitiger theropodenartiger seitlicher Einengung der Schnauze und der Zähne lassen darauf schließen, dass Baurusuchus salgadoensis ein fleischfressender Landbewohner war. Die seitliche Einengung des Rostrums führte möglicherweise zu einer Erhöhung der Beißkraft mit gleichzeitigem Schutz des Schädelbereichs. Mittels seiner spitz zulaufenden, kegelförmigen, randlich gezackten (ziphodonten) Zähne durchbohrte das Tier seine Beute und riss ganze Stücke heraus. Der geologische Rahmen deutet darauf hin, dass Baurusuchus salgadoensis in einem heißen, ariden Klima gelebt hat.
Simosuchus clarkii ist ein einen Meter langes, krokodilähnliches Reptil aus der Oberkreide von Madagaskar. Die Überreste von Simosuchus wurden 1998 in der Maevarano-Formation im Nordwesten Madagaskars gefunden.
Er hatte einen ungewöhnlich kurzen und hohen Schädel. In der stumpfen Schnauze saßen mehrspitzige, wie Gewürznelken geformte Zähne, die auf einen Pflanzen- oder Allesfresser schließen lassen.
Wegen einiger gemeinsamer Synapomorphien nimmt man eine Verwandtschaft mit Uruguaysuchus (Notosuchidae) aus der oberen Kreide von Südamerika an.
Fossilien von Notosuchus (griechisch: „Krokodil des Südens“; notos= „Süden“; suchus= „Krokodil“) wurden in der Bajo de la Carpa Formation in Argentinien gefunden und auf die Oberkreide vor etwa 86 bis 83 Millionen Jahre datiert. Arthur Smith Woodward beschrieb Notosuchus im Jahr 1896; er war dabei der erste bekannte Notosuchia. Die Typusart ist Notosuchus terrestris. Eine weitere Art, Notosuchus lepidus, wurde 1957 von Saez beschrieben.
2008 beschrieben Fiorelli und Calvo weitere Überreste von Notosuchus terrestris. Sie vermuteten, dass die Schnauze von Notosuchus der des Schweines ähnelte. Die nach vorn gerichtete Nasenlöcher und das Fehlen einer knöchernen Nasenscheidewand, die bei Notosuchus wahrscheinlich aus Knorpel bestand, unterstützen diese Theorie. Rillen auf der Oberfläche der Nasenbeine und des Unterkiefers dienten höchstwahrscheinlich als Ansetzungsmöglichkeit von nasolabialen Muskeln und Depressormuskel. Außerdem vermuten Fiorelli und Calvo, dass Notosuchus weiche Wangen aus Muskelgewebe besaß. Die schweineartige Schnauze soll der Nahrungssuche gedient haben, ähnlich wie bei heutigen Wildschweine, während die Wangen dazu dienten, dass das Futter im Maul nicht verloren ging.