(Erstveröffentlichung am 16. Mai 2016)
Der Blaue Glasaugenbarsch ist eine ausgestorbene Unterart des Glasaugenbarsches. Bei der wissenschaftlichen Erstbeschreibung durch Carl Leavitt Hubbs im Jahre 1926 hatte er noch Artstatus, erst 1936 wurde er als Unterart reklassifiziert.
Der Blaue Glasaugenbarsch war mit einer Länge von 21 bis 41 Zentimeter und einem Gewicht von 225 bis 680 Gramm deutlich kleiner als die Nominatform, die Längen von über 75 Zentimeter und ein Gewicht von über sieben Kilogramm erreichen kann. Sein Rücken war stahl- oder schieferblau gefärbt, die Seiten waren silbrig-eisblau und die Unterseite silbrig-weiß. Zudem besaß er größere Augen als der Glasaugenbarsch und die Flossen waren blauweiß.
Die ursprüngliche Verbreitung des Blauen Glasaugenbarsches erstreckte sich vom Eriesee über den Niagara River bis zum Ontariosee.
Der Blaue Glasaugenbarsch bewohnte gewöhnlich tiefe, kühle und etwas trübe Gewässer mit einem harten Grund. Im Herbst und im Winter waren die Fische auch im flacheren Wasser anzutreffen. Wo sich die Laichgründe befanden ist nicht bekannt; vermutlich könnten es Flussstein- oder Grobkiesgebiete gewesen sein.
Über seine Lebensweise ist nur wenig bekannt. Während die Glasaugenbarsche im April ihre Eier ablegen, war die Laichzeit des Blauen Glasaugenbarsches im Mai. Die Männchen waren mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif, die Weibchen mit drei bis vier Jahren.
Die Ursache für sein Aussterben war offenbar eine Kombination aus der Phosphatüberdüngung der Gewässer, Überfischung und die Konkurrenz mit eingeführten Fischarten wie dem Arktischen Stint.
Im 19. Jahrhundert war der Blaue Glasaugenbarsch in der Region der Großen Seen ein häufiger Fisch, doch ab 1915 begannen die Bestände zu schwanken. Von der ersten Aufzeichnung des kommerziellen Fischfangs im Jahre 1885 bis zum Jahre 1962 wurden fast 500.000 Tonnen dieser Fische gefangen. Zwischen 1915 und 1959 bestanden 27 % der gesamten Fangquoten für den Lake Erie aus dem Blauen Glasaugenbarsch. In manchen Jahren betrugen diese Fangquoten sogar über 50 %. Darüber hinaus wurden in den 1950er Jahren 225 Tonnen Phosphate pro Jahr in den Eriesee eingeleitet. Dies führte zu einer Überdüngung und damit zu einer weiteren gravierenden Störung des natürlichen Gleichgewichts in den Laichrevieren. Darüber hinaus dezimierte der von Sportanglern eingeführte Arktische Stint die Brut des Blauen Glasaugenbarsches. Erst 1959 bemerkte man, dass die Bestände des Blauen Glasaugenbarsches dermaßen kollabiert waren, dass sich die Fischerei kaum noch lohnte. Zum letzten Mal wurde dieser Fisch 1965 nachgewiesen. 1967 wurde der Blaue Glasaugenbarsch unter Naturschutz gestellt und im September 1983 offiziell für ausgestorben erklärt.
Alburnus akili ist eine höchstwahrscheinlich ausgestorbene Fischart aus der Familie der Karpfenfische aus dem Beyşehir Gölü (Beyşehir-See) in Anatolien. Eine weitere Population kam kurzfristig im Suğla Gölü bei Seydişehir vor, der mit dem Beyşehir-See über den Çarşamba-Kanal verbunden ist.
Alburnus akili erreichte gewöhnlich Gesamtlängen von 13 bis 16 cm, selten 20 bis 25 cm und ein Gewicht von 40 bis 50 g. Der mehr oder weniger längliche Körper war mit glänzenden Schuppen bedeckt. Die Rückenflosse begann hinter der Linie der Bauchflossen. Der Unterkiefer war länger als der Oberkiefer, was dem Maul eine abgeschrägte Erscheinung verlieh. Der Rücken war blau oder grün, die Flanken und der Bauch silbrig mit einem metallisch glänzendem Schimmer. Die Flossen waren nahezu farblos.
Der Rückgang begann 1955, als der Zander (Sander lucioperca) in den Beyşehir-See eingeführt wurde. Zeitgleich wurden die dezimierten Bestände von Alburnus akili mit der nahe verwandten Art Alburnus escherichii aufgestockt, was zu einer Hybridisierung der beiden Arten führte. Der Aussterbezeitpunkt von Alburnus akili oder seiner Hybride war vermutlich Ende der 1990er-Jahre nach einem letzten Nachweis im Jahr 1998. In der Vergangenheit war diese Art ein wichtiger Speisefisch für die Anwohner des Beyşehir-Sees, so dass auch Überfischung zum Rückgang von Alburnus akili beigetragen haben könnte.
Alburnus danubicus ist eine ausgestorbene Fischart aus der Familie der Karpfenfische. Sie galt ursprünglich als Unterart der Mairenke und war in Rumänien endemisch. Alburnus danubicus kam im Razim-See (Lacul Razim), im heute fast verschwundenen Zaton-See (Lacul Zaton) sowie im Sinoe-See (Lacul Sinoe) im Donau-Delta und in der Donau bei Cernavodă in Rumänien vor.
Alburnus danubicus erreichte eine Kopf-Rumpf-Länge von über 20 Zentimetern. Es gab 68 bis 70 Schuppen auf dem Seitenlinienorgan. Die Anzahl der verzweigten Analflossenstrahlen betrug 17 bis 20 ½. Der Ausgangspunkt der Analflossenstrahlen war 1 ½ bis 2 ½ Schuppen hinter der Basis des letzten Dorsalflossenstrahls.
Die Art ist nur vom Holotypus aus dem Jahre 1909 und einem weiteren Fund aus dem Jahre 1943 bekannt geworden. Vermutlich lebte die Art bis 1940 im Unterlauf der Donau. Es existieren keine Museumsexemplare.
Der Amanto ist ein wahrscheinlich ausgestorbener Andenkärpflinge aus dem Titicaca-See.
Mit 22 Zentimeter war der Amanto der größte Vertreter der Andenkärpflinge. Andere Quellen geben 26,5 Zentimeter als Höchstlänge an (Day 1981, Beacham 1997). Die erwachsenen Fische waren grünlich-gelb bis bernsteinfarben an der Oberseite. Der Unterkiefer war schwarz gefärbt und die Flossen waren schwarz gestreift. Die Schuppen waren auffallend hell in der Mitte. Die Schuppen der Jungen waren fleckig. Sein Maul war fast aufwärts gerichtet und verlieh dem flachen Kopf eine konkave Form. Die Kopflänge machte 40 % der gesamten Körperlänge aus.
Der Amanto bewohnte gewöhnlich die kalte Zone des Titicaca-Sees bis zu einer Tiefe von 30 Meter. Seine Nahrung bestand aus Zooplankton. In der kalten Jahreszeit wanderten die Jungfische in die Tiefwasserzone.
Die Indios des Titicaca-Sees fingen die Amantos häufig während der saisonalen Wanderungen von der Flachwasser- in die Tiefwasserzone. 1937 wurde die Amerikanische Seeforelle in den Titicacasee ausgesetzt. Wegen des aggressiven Konkurrenzkampfes um Nahrung und Lebensraum nahmen die Bestände des Amantos dramatisch ab. 1937 wurde der Amanto zum letzten Mal gefangen. Ein genaues Aussterbejahr ist nicht bekannt. Vermutlich verschwand er während der 1940er oder 1950er Jahre durch die Konkurrenz mit weiteren eingeführten Fischarten, wie der Regenbogenforelle, der Bachforelle oder dem La-Plata-Ährenfisch. Eine Suchaktion im Jahre 1962 blieb ohne Ergebnis.
Haplochromis arcanus ist ein Fisch der Gattung Haplochromis innerhalb der Familie der Buntbarsche. Die Art wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN mit dem Status DD (Data Deficient / keine ausreichenden Daten) geführt. Sie ist/war endemisch im Victoriasee und lebte über Schlammböden in Tiefen von bis zu 50 Metern.
Bisher ist die Art nur aus dem ugandischen Teil des Victoriasees bekannt und zwar südlich und nördlich von Nsadzi Island. Die gefangenen Tiere lebten relativ tief zwischen ca. 20 und 50 Metern über Schlammböden.
Wie bei allen Haplochromis-artigen dürfte es sich auch bei dieser Art um einen maternalen Maulbrüter handeln.
Haplochromis arcanus wurde 1969 von Greenwood & Gee beschrieben und wird 14 Zentimeter lang (ohne Schwanzflosse). Sein Artepitel arcanus kommt vom lateinischen Wort für geheim oder geheimnisvoll. Dies bezieht sich auf den Umstand, dass die Beschreiber die Fische nicht eindeutig innerhalb des Artenschwarms der Victoriaseecichliden verwandtschaftlich zuordnen konnten. Es standen ihnen auch nur neun Exemplare von zwei nahe beieinander liegenden Fundorten zur Verfügung. Die Tiere waren teils bereits ausgeweidet oder hatten leere Gedärme, weshalb auch nicht bekannt ist, wovon sie sich ernährt haben. Aufgrund der schlanken, einspitzigen, äußeren Zähne und des Kopfprofils darf aber angenommen werden, dass es sich um Fischfresser handelt. Sie wurden deshalb auch schon zur Gattung Prognathochromis gestellt, die aber nicht ausreichend definiert ist und deshalb zur Zeit nicht allgemein akzeptiert wird. Die Lebendfärbung der Fische ist unbekannt. Auffällig ist ein einzelner, relativ großer Eifleck in der Afterflosse der Männchen. Die Schnauze wirkt leicht schnabelförmig durch einen kleinen Knubbel vorne an der Unterseite des Unterkiefers und durch einen sich deutlich abzeichnenden Oberkieferfortsatz. H. arcanus ähnelt anderen Arten der Haplochromis-tridens-Gruppe, vor allem H. dolichorhynchus und H. tyrianthinus.
Immer wieder wird behauptet, dass viele der Cichlidenarten des Victoriasees ausgestorben sind. Es wird auch noch verschiedentlich von dieser Art, Haplochromis arcanus behauptet. Das Verschwinden aller dieser Arten wird hauptsächlich auf die anfangs der 1980er Jahre festgestellte, plötzlich starke Vermehrung des bereits Ende der 1950er Jahre im See ausgesetzten Nilbarsches zurückgeführt. Seitdem dieser Großfisch allerdings intensiv mit industriellen Mitteln befischt wird und sein Bestand im Victoriasee dadurch erheblich dezimiert wurde, haben sich etliche der kleineren Arten wieder erholen können, von denen zuvor gesagt wurde, dass sie ausgestorben seien. Welche Arten im Victoriasee durch den Nilbarsch letztendlich tatsächlich ausgestorben sind, lässt sich aufgrund der schlechten Datenlage in einem Gewässer von der Größe dieses Sees nicht feststellen. Es ist deshalb unbekannt, ob Haplochromis arcanus heute noch im Victoriasee vorkommt.
Eine weitere vermutlich ausgestorbene Buntbarschart ist Haplochromis spekii.
Haplochromis spekii ist oder war in folgenden Bereichen im oder in den Nachbargewässern des Viktoriasees verbreitet: Auf ugandischer Seite bei Bunjako, im Viktoria-Nil, im Napoleon-Golf nahe Jinja, im Buvuma-Channel bei Nasu Point, an der Südspitze von Ramafuta Island, bei Karenia nahe Jinja, in der Pilkington Bay, in der Thruston Bay und in der Buka Bay. Auf kenianischer Seite am Kavirondo-Golf bei Kisumu, in der Naia Bay, bei Sagorony und in der Ulambwi Bay sowie auf der tansanischen Seite des Viktoriasees bei Majita, zwischen Ghogorogo und dem Isanga River, im Speke-Golf und in der Capri Bay bei Mwanza.
Haplochromis spekii erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge bis zu 220 mm. Die Körperhöhe beträgt bis zu 78 mm, die Kopflänge bis zu 82 mm, die Schnauzenlänge bis zu 32 mm und der Augendurchmesser 16,4 mm. Das Maul ist waagerecht oder etwas schräg. Der Unterkiefer steht etwas hervor. Auf dem ersten Kiemenbogen sich acht (selten neun) mehr oder weniger kräftige Kiemenblätter angeordnet. Die Flanken haben entlang des Seitenlinienorgans 30 bis 34 Kammschuppen. Es gibt 24 bis 26 Dorsalstrahlen und 11 bis 13 Analstrahlen.
Die Färbung ist nur von in Alkohol konservierten Exemplaren bekannt. Bei den erwachsenen, sexuell aktiven Männchen ist die Grundfärbung allgemein braun, einschließlich des gesamten Kopfes, beider Kiefer und der Kiemenhaut. Ein undeutlicher Mittellateralstreifen verläuft hinter dem Kiemendeckel bis zum Anfang des Schwanzflossenstiels. Die Rückenflosse ist an der basalen Hälfte schwärzlich und an der weichen distalen Hälfte durchsichtig mit dunklen Flecken und Tupfen. Die Schwanzflosse ist am distalen Drittel gelblich und sonst schwärzlich. Die Analflosse ist leicht schwärzlich. Vier bis fünf mäßig große neutralweiße Eiflecke sind gewöhnlich in zwei Reihen oder in einer unregelmäßigen Reihe angeordnet. Die Bauchflossen sind schwärzlich.
Bei den erwachsenen, sexuell inaktiven Männchen ist die Grundfärbung unterschiedlich, jedoch immer heller als bei den sexuell aktiven Fischen. Die Schnauze und die Kiefer sind dunkler als die Flanken, deren Färbung von schwärzlich bis hell goldbraun variiert. Die Kiemenhaut ist schwärzlich, aber manchmal nur im Bereich oberhalb des Kiemendeckels. Die Rückenflosse ist dunkel, die Hautlappen schwarz und der weiche Teil häufig mit eng stehenden dunklen Flecken oder Tupfen bedeckt. Die Färbung der Analflosse variiert von schwärzlich bis gelblich. Zwei bis fünf weißlich-graue Ocellen sind wie bei den sexuell aktiven Männchen in zwei Reihen oder einer unregelmäßigen Reihe angeordnet. Die Bauchflossen sind gewöhnlich dunkel, aber mit einer unterschiedlichen Intensität.
Die erwachsenen und juvenilen Weibchen sind an der Oberseite, am Kopf und an der Schnauze bräunlich. An den hinteren Flanken, am Bauch, an der Brust und am Kiemendeckel geht die Färbung in ein silbrigbraun oder gräulich-silber über. Die Kiemenhaut ist gräulich. Ein schwaches Mittellateralband von variabler Tiefe und einer unregelmäßigen Kontur verläuft von hinter dem Kiemendeckel bis zur Schwanzflossenbasis. Ein undeutlicher Längsstreifen verläuft etwas oberhalb der oberen Flankenlinie. Alle Flossen sind bräunlich-gelb; die weichen Rückenflossen weisen eine dunkle Fleckung auf. Die Schwanzflosse ist an ihren proximalen zwei Dritteln bräunlich.
Die immaturen Männchen sind ähnlich den Weibchen gefärbt. Bei ihnen sind Längsstreifen mehr ausgeprägt. Manche Exemplare weisen schwache Spuren von vier bis fünf Vertikalbändern auf, die die Längsstreifen auf den Flanken kreuzen. Die Bauchflossen sind schwach rußfarben.
Haplochromis spekii lebt in den unteren Wasserschichten und kommt sowohl über Hartsubstraten (Felsen) als auch über Weichböden vor. Die meisten Exemplare wurden in Schutzbereichen mit Wassertiefen zwischen drei und neun Metern gefangen. Die Nahrung besteht aus Fischen, einschließlich kleineren Haplochromis-Arten, Cichliden und Cypriniden sowie Fischlarven.
Haplochromis spekii wurde zuletzt 1967 im Viktoriasee und 1992 zuletzt im Mwanza-Golf und im Speke-Golf nachgewiesen. 1996 wurde die Art von der IUCN in der Kategorie „ausgestorben“ klassifiziert. 2006 wurde dieser Status in „vom Aussterben bedroht“ geändert, da noch nicht alle Bereiche des ehemaligen Verbreitungsgebiets hinreichend abgesucht wurden. Die Gründe für das Verschwinden der Art sind die Nachstellung durch den Nilbarsch, Überfischung, Sedimentation und Eutrophierung.
Knipowitschia cameliae ist eine möglicherweise ausgestorbene Fischart aus der Familie der Grundeln. Sie ist/war in der Region des Donaudeltas in Rumänien heimisch.
Knipowitschia cameliae erreichte eine Standardlänge von 30 bis 32 mm. Das Hochzeitskleid der Männchen war schwarz mit einem bläulichen Schimmern. Der Rücken war vor den Strahlen 1 bis 4 der zweiten Rückenflosse schuppenlos. Die Weibchen hatten graue Bäuche. 31 bis 34 Schuppenreihen waren auf dem Seitenlinienorgan angeordnet.
Knipowitschia cameliae ist nur von einer einzelnen, kleinen und flachen Brackwasserlagune in der Nähe von Portita südlich des Donaudeltas im Golovita-Sinoe-Razelm-Seenkomplex bekannt. Diese Lagune liegt hinter Sanddünen an der Küste und hat einen schlammigen Grund. Über die Lebensweise ist nichts bekannt geworden.
Der Letztnachweis war im Jahre 1994. Bei Exkursionen zur Lagune in den Jahren 1995 und 1998 konnten keine Exemplare dieser Art mehr gefunden werden.
Labeobarbus microbarbis ist eine ausgestorbene Süßwasserfischart aus der Familie der Karpfenfische. Sie war im Lake Luhondo in Ruanda endemisch.
Labeobarbus microbarbis ist nur vom Holotypus bekannt. Das Exemplar hat eine Standardlänge von 216 mm. Die Körperhöhe beträgt 31 mm, die Kopflänge 23,6 mm, die Länge der Brustflosse 19,9 mm, die Länge des Schwanzstiels 15,7 mm, die Höhe des Schwanzstiels 11,1 mm, die Schnauzenlänge 3,3 mm, die Maulbreite 7,4 mm, der Augendurchmesser 5,5 mm und der Interorbitalabstand (Abstand zwischen den Augen) 9,2 mm.
Das Maul ist unterständig. Der gekrümmte Unterkiefer hat keinen hornigen Rand. Die hinteren und vorderen Barteln sind sehr kurz. Im inneren Rachenraum befindet sich eine Reihe aus fünf Zähnen. Die Kontur des Rachenknochens ist sanft gekrümmt. Auf dem unteren Ast des ersten Kiemenbogens befinden sich 15 Kiemenreusendornen.
Die Schuppen am hinteren Teil des Körpers haben parallele Striemen, an den Schultern sind sie strahlig gestreift. Auf dem Seitenlinienorgan befinden sich 32 Schuppenreihen, am Schwanzstiel befinde sich zwölf. Zwischen der dorsalen Mittellinie und der Seitenlinie sowie zwischen der Seitenlinie und der ventralen Mittellinie befinden sich 5 ½ Schuppenreihen. Zwischen der Seitenlinie und der Basis der Brustflosse befinden sich 2 ½ Schuppenreihen. Die Rückenflosse hat neun verzweigte und vier unverzweigte Strahlen. Der letzte Strahl ist mäßig verdickt und zu einem glatten Stachel verknöchert. Die Afterflosse hat drei unverzweigte und fünf verzweigte Strahlen.
Die Oberseite des Körpers ist dunkelgrau, die Unterseite heller grau. Die Schuppen haben eine schwarze Umrandung.
Der Rückgang von Labeobarbus microbarbis begann zwischen 1935 und 1938, als Haplochromis-Arten und junge Buntbarsche der Gattung Tilapia in den Lake Luhondo ausgesetzt wurden. Diese vermehrten sich so stark, dass sie bis 1952 die größeren endemischen Karpfenfische, darunter Labeobarbus microbarbis verdrängt hatten. Daneben verendeten viele Exemplare als Beifang in der Fischfangindustrie.
Seit 2006 gilt die Art als ausgestorben.
Die Maiforelle ist eine auf Grundlage von alten Beschreibungen bekannte und vielleicht ausgestorbene Fischart aus der Familie der Lachsfische. Sie kam in subalpinen Seen im Einzugsbereich der Donau vor, so im Attersee, im Traunsee und Fuschlsee in Österreich, und möglicherweise auch im Vierwaldstättersee in der Schweiz. Zu dieser Art existiert kein Belegmaterial und ihr Status ist deshalb zweifelhaft. Der Trivialname weist auf die Befischung im Mai hin, in dem die Art in flachem Wasser anzutreffen war, wahrscheinlich, um zu Laichen.
Maiforellen erreichten bis zu 70 Zentimeter Körperlänge. Der Körper war silbrig mit schwarzem Rücken und roten Flecken auf den Flanken sowie X-förmigen oder eckigen schwarzen Flecken auf den oberen zwei Dritteln der Flanken. Die Schwanzflosse war tief eingekerbt.
Die Art hielt sich den größten Teil des Jahres in tiefem Wasser auf und kam nur im Mai zum Laichen an die Seeufer. Die Eier waren weiß und hatten etwa 2 Millimeter Durchmesser. Als Nahrung dienten Fische.