Anne McCaffrey: Dinosaurierplanet/Die Überlebenden (Rezension)

Als Jugendlicher habe ich die Bücher von Anne McCaffrey geliebt. Mein erster Roman war DER WEISSE DRACHE, den ich zufällig auf einem Flohmarkt erstanden habe. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und die anderen Bände des DRACHENREITER VON PERN-ZYKLUS ebenso (soweit ich sie gelesen habe … irgendwann habe ich das Interesse und den Überblick verloren und lange Zeit habe ich McCaffrey nicht mehr gelesen … bis vor kurzem).
Dann habe ich mich an den DINOSAURIERPLANET gewagt, den ersten Teil des zweiteiligen Zyklus um den Planeten IRETA. Und auch dieses Buch (und der Nachfolger DIE ÜBERLEBENDEN) hat mir gefallen.
Sowohl Ireta, als auch Pern liegen in einem von Anne MCCaffrey geschaffenem Universum, das von von der Regierung der Federated Sentient Planets (FSP) dominiert wird (Pern geriet allerdings in Vergessenheit und ist mehr Fantasy als Science Fiction … aber um Pern soll es hier nicht gehen).

Unter der Leitung von Kai und Varian soll ein Expditionsteam aus verschiedenen Wissenschaftlern nach Erzvorkommen auf Ireta suchen und gleichzeitig die Lebensformen des Planeten erforschen. Dabei stoßen sie auf merkwürdige Lebensformen (die dem Leser sehr vertraut sind, den Exeditionsteilnehmern allerdings erst viel später): Dinosaurier und kleine Huftiere. Durch einen kosmischen Sturm bricht der Kontakt zum Mutterschiff ab. Gerüchte über eine Aussetzung machen sich breit und es kommt zur Meuterei. Kai, Varian und einige andere sollen bei einer Dinosaurierstampede zu Tode kommen, allerdings überleben sie.
Es gelingt ihnen einen Notruf abzusetzen, bevor sie sich aus Angst vor Entdeckung durch die Meuterer in Kälteschlaf versetzen. Und das ist das Ende von Teil eins.
Ireta ist eine interessante Welt, die neben Dinosauriern, Flugechsen oder pferdeähnliche Huftiere auch andere (eindeutig nicht aus der Vorzeit der Erde stammende Kreaturen) aufweist.
Der Roman erschien 1978 und seit damals hat sich auf dem Gebiet der Paläontologie einiges getan, so dass vieles, das im Roman beschrieben/behauptet wird nicht mehr den neuesten Erkenntnissen entspricht. Andererseits tut das dem Lesen keinen Abbruch, Ireta ist nicht die Erde und wer weiß welche Formen die Evolution dort angenommen hat. Es stört auch nicht, dass man als Leser sofort erkennt, um welche Wesen es sich handelt (schließlich erwartet man das auch von einem Roman, der DINOSAURIERPLANET heißt).
Ich habe das Buch als Jugendlicher geliebt und auch beim Re-Read Jahrzehnte später kamen dieselben Gefühle auf wie damals. Die Welt hat mich erneut in ihren Bann gezogen und die damals liebgewonnenen Charaktere haben sich erneut in mein Herz geschlichen. Vielleicht werde ich mich auch wieder an die Drachenreiter wagen.
Aber um Pern geht es hier nicht (und es gibt auch so genug zu lesen … aber … es reizt mich schon)
Zurück nach (zu) Ireta.

Die Fortsetzung zum Dinosaurierplanet erschien einige Jahre später und hat mich als Jugendlicher fasziniert, ebenso wie der Vorgänger. Allerdings muss ich sagen, dass beim erneuten Lesen von Die Überlebenden die Faszination fehlte. Irgendwie ließ der Roman die Spannung vermissen und interessante Begebenheiten wurden etwas kurz abgehandelt.
Seit den Ereignissen in Dinosaurierplanet sind Jahrzehnte vergangen. Von den damaligen Rebellen ist nur noch einer am Leben, aber die Nachkommen haben sich an die Begebenheiten angepasst.
Kai und seine überlebenden Expeditionsmitglieder erwachen aus dem Kälteschlaf und erfahren Dinge über die Vergangenheit des Planeten (die vom Leser vorher bereits erahnt werden können). Aber auch die Gegenwart fordert ihre gesamte Anwesenheit und neben der wieder aufgenommenen Erschließung/Erforschung des Planeten geht es u. a. um Planetenpiraterie und Besitzansprüche des Planeten. Das Thema hätte spannend umgesetzt werden können, aber ich kann meine damalige Begeisterung nicht wirklich nachvollziehen. Die Zeit hat meine Erinnerung etwas verklärt.
So kann ich eigentlich nur sagen: Ganz nett, aber unbedingt lesen muss man DIE ÜBERLEBENDEN nicht. Den DINOSAURIERPLANET kann man tatsächlich als eigenständiges Werk betrachten, dass auch ohne die Fortsetzung zu kennen, lesenswert bleibt. Es war viel Potential vorhanden, aber genutzt wurde es nicht.

Soweit ich das beurteilen kann. Die Geschehnisse um IRETA (und mehr Hintergrund soweit ich weiß) werden in der Planetenpiraten-Trilogie fortgesetzt. Zwei der drei Bände besitze ich, aber gelesen habe ich sie noch nicht. Wer weiß wann das passieren wird und ob ich sie hier oder in Martins Buchgelaber rezensieren werde (denn wenn ich sie gelesen habe, will ich meine Meinung auch kundtun, aber noch fehlt mir Teil drei und wann ich sie lese steht auch noch in den Sternen…es gibt noch genug zu lesen…)

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