Anita Ganeri, Jianan Liu: Echte Meeresungeheuer … und wie sie überlebt haben (Rezension)

Auf der ganzen Welt haben Seeleute seit der Antike Geschichten von kolossalen Tiefsee-Kreaturen erzählt, die Schiffe zum Kentern brachten und die Besatzungen in Angst und Schrecken versetzten. Es gibt zwar keine mythischen Seeschlangen oder Meerjungfrauen, aber es gibt viele andere seltsame und wunderbare Geschöpfe, die in der Tiefe der Ozeane lauern. Um einige dieser realen Tiere ranken sich Mythen und Legenden, andere sind so außergewöhnlich, dass man kaum glauben kann, dass es sie wirklich gibt.
Narwal, Riesenkrabbe und Manati, das sind nur drei der 10 „Meeresungeheuer“, die in diesem wunderschön von Jianan Liu illustrierten Buch vorgestellt werden. Ganzseitige Fotos ergänzen den Text und verleiten nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Durchblättern und einfach die Bilder zu genießen (egal ob als Kind oder Erwachsener). 48 Seiten, die in ihrem Informationsgehalt schon fast einzigartig sind. Mögen einige der vorgestellten Tiere auch einen gewissen Bekanntheitsgrad haben, so sind andere vielleicht eher unbekannt.

Bemängeln könnte man die Meeresungeheuer-Fakten, welche die entsprechende Tierart kurz und knapp mit einigen Daten (Länge, Gewicht,, Vorkommen, Lebensraum…) vorstellt. Der wissenschaftliche Name wird nicht verschwiegen (manche Tiere sind nur unter diesem bekannt), aber die genaue taxonomische Einordnung fehlt. Da wird bei Tierart beispielsweise Säugetier (Narwal) oder Wirbellose (Riesenkrabbe) angegeben … das ist etwas dürftig, da dadurch die Unterschiede der einzelnen Tiere nicht näher hervorgehoben werden (was im Text dann zwar nachgeholt wird, aber ein zwei Wörter mehr bei den Fakten hätten nicht geschadet, diese Oberflächlichkeit passt nicht zum Buch).
Und ja, der Buchtitel ist sehr reißerisch. Mag man früher vielleicht an Meeresungeheuer geglaubt haben und manche heute lebenden Tiere auch an Ungeheuer erinnern, bzw. als Vorlage für solche dienen, so sind viele zu klein oder zu harmlos umd wirklich Ungeheuer sein zu können … selbst wenn sie wie solche erscheinen.

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(Rezensionsexemplar)

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