Alexandra Huss: Finghal, Oscar und Paris (Rezension)

Willkommen im schaurig schönen Paris zu Zeiten des Dichters Oscar Wilde.
In einem Hotel mitten im Herzen der Stadt verbringt Wilde seine letzten Lebenstage damit, ein Theaterstück zu vollenden. Auf unerklärliche Weise wird dieses Manuskript in einer nebligen Herbstnacht gestohlen. Aufgebracht durchsucht er das Hotel nach einem Hinweis, einer Spur. Stattdessen begegnet ihm im gespenstigen Keller des Hotels der Rattenjunge Finghal. Eine ungewöhnliche, innige Freundschaft entsteht, in der das verschwundene Manuskript eine große Rolle spielt. Eine abenteuerliche Jagd durch das düstere Paris beginnt und weder Mord noch Entführungen können Finghal und seine Wegbegleiter davon abhalten, ihre Mission zu erfüllen: Das Theaterstück von Oscar Wilde zurückzubekommen.

Ein ansprechendes Cover, ein interessanter Klappentext und ein vielversprechender Buchtitel. Und dann wurde mir auch noch das Paris des 19. Jahrhunderts schmackhaft gemacht. Ich war begierig darauf dieses Buch zu lesen. Es versprach sehr viel Spaß, aber …
Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. Auf jeden Fall war die Ernüchterung keine gute, denn wenn ich ehrlich bin (und so leid mir das auch tut und so gerne ich das Buch auch mögen würde, denn … es klang so vielversprechend) … Abgesehen von Cover und Klappentext hat mir nichts gefallen. Die Sprache war okay, aber ich wurde nicht in eine vergangene Zeit hineinversetzt. ich habe mich nicht wie im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts gefühlt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass Finghal eine Ratte ist. das konnte man leicht vergessen, zumal die Bewohner der Stadt auch kein Problem damit hatten Umgang mit einer sprechenden Ratte zu haben. Zudem kamen mir die Charaktere zu flach und klischeehaft vor, da half auch der Sprachfehler von Don Alfonso nicht viel weiter.
Es hätten faszinierende Personen sein sollen, aber man merkte ihnen das nicht an. Es waren Namen ohne Seele.
Ja, es sollte ein fantastischer Kriminalfall sein, aber … mir waren die Personen zu flach, der Fall nicht wirklich interessant und abgesehen von einer unerwarteten Wendung nicht spannend. Und was das Fantastische anbelangt: Es sah nicht so aus, als ob sprechende Ratten normal für die Stadt wären, andere Tiere waren des Sprechens nicht mächtig, aber irgendwie war Finghal dann doch zu normal …

Eine große Enttäuschung (oder zu hohe Erwartungen?)

(Rezensionsexemplar)

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