Auf der Heimreise waren Besuche auf der Totensteinalm (Chemnitz), dem Zoo der Minis in Aue, dem GLÜCK-AUF-TURM in Eibenstock und der Aussichtsturm auf dem Rödlasberg in Hirschau geplant. Und tatsächlich wurde dieser Plan mehr oder weniger auch in die Tat umgesetzt.
Auch wenn es immer noch heiß war …
Die Totensteinalm war schwieriger zu finden als gedacht, jedenfalls nicht so wie das Navi das wollte (wobei die Schuld natürlich bei mir lag, wegen meiner Unfähigkeit das richtige Ziel einzugeben). Etwas frustriert und weil wir in der Nähe waren machten wir einen Abstecher in den Amerika-Tierpark in Limbach-Oberfrohna. Den Zoo hatten wir ganz für uns allein. Mehr oder weniger, aber stellenweise war niemand sonst zu sehen, bei einem Zoo dieser Größe an einem (heißen) Sonntag schon fast überraschend. Aber vermutlich hätte das am Nachmittag anders ausgesehen, denn dann wäre auf dem Volksfest vor dem Tierpark bestimmt mehr los gewesen und der eine oder andere Besucher dort hätte bestimmt auch den Weg in den Zoo gefunden.
Immerhin waren wir früh genug da, dass wir keine Parkgebühren zahlen mussten.
Danach unternahmen wir einen zweiten Versuch zur Totensteinalm und … diesmal waren wir erfolgreich. Von Grüna aus konnte man den Ort erreichen, allerdings zu Fuß.
Der Totenstein ist mit 482,1 m ü. NHN einer der höchsten Berge des Erzgebirgsvorlandes in Sachsen.
Auf dem größtenteils bewaldeten Berg wurde 1886 vom Erzgebirgszweigverein Limbach ein Aussichtsturm errichtet, der den Namen Maria-Josepha-Turm trug und 1953 wegen Baufälligkeit abgetragen werden musste. An seiner Stelle errichtete man später einen massiven Funkturm, der heute noch auf dem Berggipfel existiert. Knapp hundert Meter östlich von ihm wurde 1998 nach dem Vorbild des alten Turmes ein neuer, 30 m hoher Aussichtsturm errichtet, der unentgeltlich bestiegen werden kann und bei schönem Wetter eine umfassende Aussicht auf das Erzgebirge und dessen Vorland bietet.
Bei dem Funkturm auf dem Totenstein handelt es sich um einen sogenannten A-Turm, welcher im Schmalbandrichtfunknetz als Bezirksrichtfunkzentrale der Partei (SED) im Bezirk Karl-Marx-Stadt diente. Es war kein Abhörturm für Funk- und Telefonverbindungen des Ministeriums für Staatssicherheit. Bis Dezember 2014 wurde DAB auf Kanal 12A ausgestrahlt. Heute wird er nur noch für Richtfunkverbindungen sowie Mobilfunk benutzt.
Direkt am Funkturm befindet sich eine Gaststätte und wenn man etwas in das Wäldchen geht kommt man zur (Versperrten) Leuchtmoos-Höhle. Die höhle hat ihren Namen vom Leuchtmoos, das an schattigen Standorten wächst, da es Licht reflektieren kann. Gesehen haben wir es nicht, aber vielleicht war es auch zu hell.
Das nächste Ziel war der Zoo der Minis in Aue, der einige halbstarke Tierkinder zu bieten hatte: Zebramangusten und Igeltenreks. Es war immer noch heiß…. (und das blieb es den Rest des Tages …)
Nächstes Ziel war der Glückaufturm in Eibenstock.
Bisher kannten wir ja nur die Talsperre, jetzt sollte sich das ändern.
Unweit des Blauen Wunders, einem Hotel, das wir allerdings nicht gesehen haben, steht der 2008 errichtete „Glück auf“-Turm, ein 33,89 m hoher Aussichtsturm von dem man einen schönen Blick auf den Stausee und die Stadt hat. Der Blick auf die Stadt hat unsere Interesse am Rathaus geweckt, weshalb dies unser nächstes Ziel war.
Das Rathaus Eibenstock ist ein im Jahr 1907 fertiggestelltes Gebäude als Sitz für die Stadtverwaltung von Eibenstock. Es handelt sich um den vierten Rathausbau in der Geschichte der Stadt.
Das sprunghafte Wachstum der Wirtschaft der Stadt, insbesondere die Gründung von Stickereibetrieben und Industriefabriken, verbunden mit dem Anschluss der Stadt an das neue Eisenbahnnetz, führte in kurzer Zeit zu einer Vervielfachung der Einwohnerzahlen. Damit wuchsen auch die Aufgaben der kommunalen Verwaltung immens und die Zahl der Beamten stieg entsprechend. Das vorhandene Ratsgebäude reichte nicht mehr aus, so dass als Interimslösung die Verwaltung in zwei Straßen (Schulstraße und Bergstraße) weitere sieben Räumlichkeiten für ihre Aufgaben anmieten musste. Es gab im Jahr 1903 bereits neben dem Bürgermeister 26 Ratsherren als Beamte und neun Stadtschreiber. Am 14. Dezember 1905 wurde deshalb beschlossen, ein neues Ratsgebäude zu errichten.
Der Stadtbaumeister Arthur Lützner lieferte die Pläne für das nun vierte Rathaus der Stadt Eibenstock. Als Standort wurde ein aufgelassener Abschnitt des alten Kirchhofs zwischen der Inneren Auerbacherstraße (heute Schönheider Straße) und der Haberleithe bestimmt, den die Stadt bereits im Jahr 1901 für rund 23.000 Mark erworben hatte. (Die darauf befindlichen Erbbegräbnisse früherer Bürgerfamilien wurden nur oberflächlich eingeebnet, nicht beseitigt. Bei Bodenarbeiten im Jahr 2004 an der Nordseite des Rathauses wurden einige gut erhaltene Anlagen wieder frei gelegt.)
Die Grundsteinlegung wurde am 6. Juni 1906 feierlich vollzogen. Die Zeremonie nahmen der Amtshauptmann Demmering, der Bürgermeister Adolf Hesse, der Stadtbaumeister Lützner und der Stadtverordnetenvorsteher Kaufmann Gustav Diersch vor. Die Einweihung des neuen Rathauses erfolgte am 31. Oktober 1907 mit der Übergabe des Goldenen Schlüssels durch den Baumeister an den Bürgermeister. Die geplanten Baukosten betrugen etwa 150.000 Mark, schließlich musste jedoch ein Kredit in Höhe von 300.000 Mark dafür aufgenommen und später getilgt werden.
Danach fuhren wir weiter Richtung Heimat, und unser nächstes Ziel, der Aussichtsturm auf dem Rödlasberg, war bereits in Bayern.
Der Rödlasberg (auch: Der Berg oder Lattenhöhe) ist eine 579 m ü. NHN hohe Erhebung im Oberpfälzischen Hügelland.
Der Amberger Verschönerungsverein hatte bereits im Jahr 1902 erste Pläne, an der exponierten Stelle einen Aussichtsturm zu errichten. Erst über 70 Jahre später wurde diese Idee vom Zweigverein Massenricht des Oberpfälzer Waldvereins unter dem Vorsitzenden Hermann Frieser verwirklicht. Im Herbst 1976 wurden die Bauarbeiten zum Bau des Aussichtsturms begonnen, am 15. August 1977 konnte der Turm eingeweiht werden. Das Bauwerk ist mit Ausnahme der Stufen, die aus Fertigteilen bestehen, vollständig in Ortbeton gegossen. Die Baukosten beliefen sich auf rund 110.000 DM, wovon ein Teil durch Eigenleistungen sowie durch Zuschüsse erbracht wurde.
Seit den 1990er Jahren nutzen mehrere Anbieter den Turm für ihre Mobilfunk-Sendeanlagen. Bereits im Frühjahr 2013 installierte die Deutsche Telekom auf dem Turm LTE-Sendeanlagen. Das vom Turm aus versorgte Gebiet war damit eines der ersten Gebiete in Deutschland, das die neue LTE-Technik nutzen konnte.
Am 11. Juni 2013 wurde auf dem Turm eine Webcam angebracht. Sie ist in Richtung Nordosten gerichtet. Die Bilder zeigen Massenricht sowie die beiden Basaltkegel Parkstein und Rauher Kulm.
In den Jahren 2014 und 2015 wurde der Aussichtsturm im Rahmen des Projekts Expedition Erdgeschichte – Oberpfalz und Westböhmen saniert.
Der von Architekt Xaver Steinkirchner und Statiker Hans Kohl entworfene und geplante Turm hat eine vorbildlose eigenwillige Form. Er besteht im Grundriss aus ineinander verschobenen Dreiecken. In unterschiedlichen Höhen sind drei dreieckige überdachte Aussichtsplattformen jeweils über eine Ecke angebracht. Von jeder dieser Plattformen aus hat man eine Rundsicht von ca. 300 Grad. Eine volle Rundumsicht hat man auf der obersten Plattform. Durch die Auskragungen erreicht der an sich massive Turm eine gewisse Leichtigkeit.
Die über 158 Stufen erreichbare oberste Aussichtsplattform bietet bei gutem Wetter einen Blick im Norden auf die beiden Basaltkegel Parkstein und Rauher Kulm sowie das Fichtelgebirge (mit Ochsenkopf und Schneeberg) und den Steinwald, im Osten auf den Oberpfälzer Wald und auf das Gebiet der tschechischen Republik, im Südosten auf den nördlichen Bayerischen Wald und im Westen auf die Berge des Oberpfälzer Jura, der Frankenalb und der Fränkischen Schweiz. Sogar der Arber ist bei guter Sicht im Südosten zu sehen.