7. Zooreise 2019: Tag 1 – Zoos in Thüringen und mehr …

Bevor es im September zu einer längeren Zooreise gehen wird bot sich der 15. August als Ausrede und Gelegenheit für eine kleine Reise nach Thüringen, teilweise zur Nutzung der ThüringenCard. Geplant war eine Übernachtung in Gera (dem Novotel in dem wir schon einmal übernachtet hatten und dessen Zukunft ungewiss war … aber es gibt es noch und, soviel darf ich vorweg nehmen: Wir waren wieder sehr zufrieden.
Auf dem Weg nach Gera waren Besuche im Tierpark Suhl, dem Jagdhaus Gabelbach bei Ilmenau und dem Tierpark in Gotha geplant.
Alles sollte mit der Thüringencard abgedeckt werden, Eintrittsgelder waren an diesem Tag nicht geplant. Und so machten wir uns auf um Thüringen zu entdecken, zum wiederholten und bestimmt nicht letztem Mal.

Gebirgsloris und ich (Tierpark Suhl)

Unser erstes Ziel, der Tierpark Suhl, erreichten wir nach längerer Autofahrt, nachdem wir einem grösseren Stau nicht ausweichen konnten. Auch fing es an zu nieseln, aber es war kein Dauerzustand und so blieben wir während des Zoobesuchs weitgehend trocken.
Highlight des Besuchs war die Fütterung der Loris. Die sonst eher scheuen Tiere konnten dem Futter nicht widerstehen und verloren jegliche Scheu.
So haben wir sie in Suhl noch nie erlebt.
Auch das Füttern der anderen Tiere erwies sich als erstaunlich unterhaltsam.
Nach Suhl ging es weiter Richtung Ilmenau. Auf dem Weg dorthin nieselte es hin und wieder, aber als wir den Parkplatz des Jagdhauses erreichten regnete es gerade mal nicht.
Vom Parkplatz zum Jagdhaus sind es noch ein paar hundert Meter.
Das Jagdhaus liegt am Gabelbach etwa drei Kilometer südlich von Ilmenau. In seiner Nachbarschaft befinden sich das Berghotel Gabelbach und der Kickelhahn. Das Jagdhaus Gabelbach ist eine Station des Goethewanderweg Ilmenau–Stützerbach. Es ist über die Straße von Ilmenau nach Frauenwald und Neustadt am Rennsteig zu erreichen.

Jagdhaus Gabelbach

Das Jagdhaus Gabelbach wurde 1783 errichtet. Bauherr war Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach. Es trägt spätbarocke Züge, ist aber ein eher schlichter Bau. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Haus oftmals von Johann Wolfgang von Goethe besucht, der hier unter anderem naturwissenschaftliche Studien durchführte. Karl Ludwig von Knebel war während seiner Ilmenauer Zeit ebenfalls oft zu Gast im Jagdhaus.
Bei einem Besuch von Großherzogin Maria Pawlowna entstand 1852 die Idee, auf dem nahen Kickelhahn einen Aussichtsturm zu errichten, welche drei Jahre später verwirklicht wurde.
Das Gebäude diente später auch für Treffen der Gabelbach-Gemeinde, der Schriftsteller wie Joseph Victor von Scheffel, Friedrich Hofmann, Rudolf Baumbach oder Theodor Fontane angehörten bzw. nahestanden.
Das Haus gehörte bis 1920 dem Staat Sachsen-Weimar-Eisenach, danach dem Land Thüringen, ab 1952 dem Kreis Ilmenau und schließlich seit 1964 den Vorgängerorganisationen der Klassik Stiftung Weimar, die es 1969 als Museum zugänglich machte. 1995 wurde das Gebäude saniert. Seit 2008 ist die Stadt Ilmenau für das Museum Jagdhaus Gabelbach verantwortlich.
Im Erdgeschoss vermittelt die neue Dauerausstellung „Der Kickelhahn – Goethes Wald im Wandel“ mit Hilfe zahlreicher audiovisueller Medien und authentischer Objekte umfangreiches Wissen zur Nutz-, Schutz- und Kulturfunktion des Kickelhahnreviers. Die Themen Natur, Umwelt und Jagd finden dabei besondere Anerkennung. Im Obergeschoss befindet sich der repräsentative Festsaal und die Schlaf- und Schreibkammer, die Johann Wolfgang von Goethe und Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach während ihrer Aufenthalte nutzten. Ein anderer Teil der 1969 eingerichteten Ausstellung widmet sich Goethes forst- und naturwissenschaftlichen Studien und der Jagdleidenschaft Carl-Augusts.
Nach dem Besuch des kleinen Museums wollten wir uns noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Jagdhauses ansehen. Das Jagdhaus liegt am Goethewanderweg Ilmenau–Stützerbach. Der Wanderweg ist zwar 20 Kilometer lang, und natürlich war er nicht Teil unserer Reise, ich bin kein großer Wanderfan, aber einige weitere Stationen waren in greifbarer Nähe: der Kickelhahn mit Turm und Goethehäuschen, der Ort an dem Goethe „Über allen Gipfeln“ am Abend des 6. September 1780 mit Bleistift an die Holzwand der Hütte schrieb.
Nun ja, bis vor einigen Jahren hielt ich Goethe ausschließlich für einen Schriftsteller, aber inzwischen weiß ich, dass er weitaus mehr war.

Dampfende Wälder bei Ilmenau (Goethe)

Und wer Thüringen entdecken will, kommt an Goethe nicht vorbei.
Zurück zum Thema. Der Kickelhahnturm wird renoviert, viel von ihm gesehen hat man nicht und die Aussicht auf die Umgebung war auch eher als neblig zu bezeichnen. Dagegen gab es wohl bei Goethes dampfenden Wäldern eine super Aussicht.
Aber zumindest besteht der Gedanke den Turm bei einer anderen Gelegenheit aufzusuchen…

In Ilmenau und Umgebung gibt es noch einiges zu entdecken.
Wichtigstes Museum der Stadt ist das GoetheStadtMuseum im Amtshaus am Marktplatz. Es wurde nach umfangreichen Baumaßnahmen am 29. November 2008 neu eröffnet.
Der Eintritt ist mit der Thüringencard kostenlos. Besucht haben wir das Museum aber nicht.
Bisher haben wir von Ilmenau nur das Schaubergwerk Volle Rose gesehen. Ilmenau hat auch einen kleinen Tierpark, aber diesen habe ich bisher eher ignoriert. Andererseits, ein Besuch irgendwann ist nicht auszuschließen, obwohl ich mir sicher bin, dass sich eine weite Anreise nur wegen des Tierparks am Zoo nicht lohnen würde.
Zwischen Suhl und Ilmenau liegt der Ort Schmiedefeld. Dort befindet sich auch ein Wilderermuseum. Wir sind aber nur vorbei gefahren. Trotzdem ist das ein Ziel, das man sich für eine andere Gelegenheit merken sollte.
Nachdem wir Teile des Goethewanderwegs erkundet hatten fuhren wir weiter in den Zoo von Gotha und von dort nach Gera ins Novotel.
Ich bin mir sicher, dass auch Gotha einige interessante Dinge zu bieten hat. Bisher kenne ich aber nur den Tierpark. Bestimmt ist aber auch Schloss Friedenstein mit seinen Museen sehenswert.
Zu einem anderen Zeitpunkt.

In Gera selbst aßen wir im Podium. Sehr lecker, aber vielleicht ein bisschen zu viel. Und wir können uns glücklich schätzen, noch einen Platz bekommen zu haben. Es war schon ziemlich voll, auch wenn es sich im Laufe des Abends natürlich leerte. Aber sollten wir jemals wieder in Gera übernachten (und eigentlich spricht nichts dagegen) kann man dort wieder essen.
Den Rest des Abends verbrachten wir auf dem Hotelzimmer.
Nebenbei bemerkt: in Gera hatte es erst am späten Abend geregnet, davor war es eigentlich sehr angenehm.

Tierpark Suhl
Ilmenau
Jagdschloss Gabelbach
Gotha
Tierpark Gotha
Gera

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