6. Zooreise 2022- Tag 5: Tuffi

Der heutige Tag stand mehr oder weniger im Zeichen des Elefanten Tuffi, der 1950 von der Schwebebahn in die Wupper sprang.
Aber wir wandelten nicht nur auf Tuffis Spuren. Tatsächlich hatten wir ein umfangreiches Programm, das folgende Ziele beinhaltete:
BOCHUM (Zoo)
WUPPERTAL (Zoo, Bismarckturm, Schwebebahn, Tuffistein, Tuffidenkmal)
Solingen (Vogel- und Tierpark, Talsperre)

Für den Bochumer Tierpark habe ich eine Stunde Besuchszeit eingerechnet (solange habe ich auch die Parkuhr gefüttert), aber wir waren dann doch länger dort als
erwartet. Diesmal konnten wir auch erstmals das Nachttierhaus betreten, aber außer Nachtaffenschatten und Schlankloris sahen wir nichts … wobei natürlich „nur“ die Langohrigel von echtem Interesse waren, Nachtaffen, Kurzkopfgleitbeutler und Schlankloris haben wir in letzter Zeit öfter gesehen.
Erwähnenswert ist auch, dass der Ausgang noch zugesperrt war, als wir gehen wollten … es rechnet wohl niemand damit dass die ersten Besucher bereits vor halb
elf den Zoo verlassen wollten.

Das nächste Ziel sollte der Wuppertaler Bismarckturm sein, aber irgendwie haben wir den Weg dorthin nicht gefunden. Vielleicht hätte man ihn auch irgendwie zu Fuß
erreichen können, aber darauf hatte ich keine Lust. Also ging es weiter zum Zoo.

Montag… kurz vor Mittag, und ich habe nicht mit diesem Andrang gerechnet. Im Zoo war die Hölle los, jedenfalls mehr als gedacht. Nervig fand ich auch die
Angewohnheit sich teilweise ungefragt an der Kasse vorzudrängeln wegen irgendwelcher Kleinigkeiten … man kann auch höflich fragen…
Aralandia war natürlich ziemlich überfüllt, aber es ist auch ein schöner Anblick wenn Sonnensittiche oder Hyazintharas durch die Voliere fliegen. Ach ja … es gibt EINEN Pudu in der Anlage, gesehen haben wir ihn aber nicht. Ich habe auch nicht damit gerechnet, bei den Menschenmengen hätte ich mich auch unsichtbar gemacht. Nachwuchs gab es auch zu sehen. Bei den Pinselohrschweinen durften wir sogar einen näheren Blick darauf werfen … manchmal hilft es mit den Tierpflegern zu reden, wenn man nett ist bekommt man auch ganz andere Einblicke. Aber ich will damit nicht sagen dass wir im Schweinegehege waren, wir waren nur näher an der Anlage. Die Katzenhäuser waren wegen der Gefahr einer Covid-Ansteckung (der Katzen) geschlossen. Außerdem haben wir festgestellt, dass Nebelparder merkwürdige
Geräusche von sich geben. Das klingt mehr nach JA, als dem was man von Katzen gewohnt ist.

Nach dem Zoobesuch gingen wir zur Schwebebahn. Eigentlich hatte ich schon lange vor sie zu nutzen, aber aufgrund meiner Zeitplanung war das nie möglich. Mit dem 9 Euro Ticket kostet die Fahrt ja auch fast nichts.
Die ursprüngliche Planung hatte vorgesehen dass wir die Tuffi-Gedenkorte mit dem Auto aufsuchen, aber ich habe überlegt die Schwebebahn zu nutzen.
Also sind wir mit der Schwebebahn bis zur Haltestelle „Alter Markt“ gefahren, haben das Tuffi-Denkmal gesucht und sind von dort Richtung Adlerbrücke gegangen, haben unterwegs den Tuffi-Störstein angeschaut und sind dann mit der Schwebebahn zurück zum Zoo gefahren.

Tuffi (* 1946 in Indien; † 1989 in Paris) war eine asiatische Elefantenkuh des Zirkus Althoff, die am 21. Juli 1950 im Alter von vier Jahren in Wuppertal aus der fahrenden Schwebebahn in die Wupper sprang.
1950 gastierte der Zirkus Althoff in Wuppertal. Erst nach einigen Schwierigkeiten mit den Behörden durfte Althoff mit einer Fahrt in der Schwebebahn für sein Wuppertaler Gastspiel werben. Die junge Elefantenkuh bestieg am 21. Juli 1950 um 10:30 Uhr den Schwebebahnwagen Nummer 13 in der Station Alter Markt in Wuppertal-Barmen für eine Fahrt in Richtung Wuppertal-Elberfeld, für die zuvor fünf Fahrkarten zweiter Klasse gelöst worden waren, vier für das Zirkustier und eine für den Begleiter Franz Althoff.[1] Der Wagen war überfüllt und als Tuffi sich umdrehen wollte, es aber nicht konnte, kletterte sie auf einen Sitz, der unter ihrer Last zusammenbrach. Es wurde noch mehr gedrängt und geschubst. Dann durchbrach Tuffi in einem „Anlauf“ die Seitenwand und fiel in die Wupper. Der spätere Berliner Zoodirektor Heinz-Georg Klös, der damals als freier Mitarbeiter des General-Anzeigers für Elberfeld-Barmen mitfuhr, schrieb 1997 in seinen Erinnerungen, dass das betreffende Schwebebahnabteil mit Journalisten überfüllt war. Es brach jedoch Panik aus, nachdem der Elefant auf das Quietschen der Bahn in einer Kurve erregt mit Trompeten, Ohrklappen und einer Wendung in Richtung Geräuschquelle reagiert hatte.
Der damals zwölfjährige Harry, Sohn des Zirkusdirektors Franz Althoff, bestätigte in der Fernsehsendung Unsere Besten – Die Lieblingsorte der Deutschen (ZDF) im September 2006, dass Tuffi im zweiten Versuch – in Höhe der damaligen „Elefantenapotheke“, kurz vor der Station Adlerbrücke – ein Fenster durchbrach und aus dem Schwebebahnwagen etwa zehn Meter hinunter in die Wupper sprang, die an dieser Stelle keine 50 Zentimeter tief ist. Tuffi erlitt nur ein paar Schrammen am Hinterteil und blieb ansonsten unverletzt, weil sie an einer schlammigen Stelle aufgeschlagen war. Sie habe einfach Glück bei der Art der Landung gehabt, meinte Harry Althoff. Franz Althoff wollte zunächst hinterherspringen, wurde aber von seinem Sohn zurückgehalten, der bereits bemerkt hatte, dass Tuffi offenbar eine glimpfliche Landung „vollbracht hatte“. Die Althoffs mussten ihre Fahrt bis zur nächsten Haltestelle Adlerbrücke fortsetzen und konnten erst dann den Elefanten zum nahegelegenen Zirkusplatz führen.
Im Waggon gab es einige Verletzte. Althoff und der verantwortliche Leiter der Verkehrsabteilung der Wuppertaler Stadtwerke, der die Fahrt genehmigt hatte, wurden in einem Gerichtsverfahren wegen „fahrlässiger Transportgefährdung und fahrlässiger Körperverletzung“ zu einer Geldstrafe von 450 DM verurteilt.[10] Die Schwebebahn sei als Transportmittel für Elefanten ungeeignet gewesen, so das Urteil des Gerichts.
Obwohl der Waggon mit Journalisten besetzt und der Elefantentransport ein Medienereignis war, hatte in der allgemeinen Panik niemand den entscheidenden Moment fotografiert. Das bekannte Postkartenmotiv mit dem fallenden Elefanten ist eine Fotomontage.

Tuffi Denkmal Wuppertal

In der Nähe zum Rathaus Barmen steht seit 1992 in der Fußgängerzone Werth die Bronzestatue eines Elefanten mit dem Spitznamen Tuffi ♁(Lage), die Teil der von Reinhold Baron entworfenen und von der Metallwerkstatt Karl Heinz Frotz handwerklich umgesetzten Tiergruppe Spieltiere auf dem Werth ist. Die anderen Spieltiere (drei Schildkröten) habe ich nicht aufgesucht (nachdem ich von deren Existenz erst später erfahren habe …

Im September 2020 wurde zum 70. Jahrestag des „Wuppersprungs“ an der Stelle des Vorfalls ein 1,80 Meter großer Störstein in Elefantenform in die Wupper gehoben.Der Langenberger Bildhauer Bernd Bergkemper erschuf die 3,5 Tonnen schwere abstrahierte Tierskulptur aus Lavabasalt, die von der Jackstädt-Stiftung gespendet wurde. Der Verein „neue ufer“ hatte die Aktion initiiert. Störsteine in der Wupper fördern die Eigendynamik des Flusses, tragen zur Sauerstoffanreicherung bei und dienen als Totholzfänger.

Die Wuppertaler Schwebebahn ist ein am 1. März 1901 eröffnetes öffentliches Personennahverkehrssystem in Wuppertal. Die Hochbahn gilt als Wahrzeichen der Stadt und steht seit dem 26. Mai 1997 unter Denkmalschutz.[3] Betreibergesellschaft sind die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) bzw. deren Tochtergesellschaft WSW mobil. Der offizielle Name lautet Einschienige Hängebahn System Eugen Langen, Langen selbst kreierte die Wortschöpfung „Schwebebahn“. Vor Gründung der Stadt Wuppertal 1929 war die Bezeichnung „Schwebebahn Barmen-Elberfeld-Vohwinkel“ geläufig. Umgangssprachliche Bezeichnungen sind Alte Dame, Eiserner Lindwurm oder Tausendfüßler.

Wasserschweine (Zoo Krefeld)

Das nächste Ziel war dann der Krefelder Zoo. Irgendwie hatte ich mehr Lust darauf als auf Solingen und irgendwie hat sich der Besuch auch gelohnt, obwohl man kotzende Erdmännchen nicht unbedingt als Highlight betrachten muss. Den Nachwuchs bei Moschusochse, Strauß und Wasserschwein dagegen schon, und zwei sehr aktive Tamanduas auch.

Danach sind wir zum Essen, nachdem wir festgestellt hatten, dass Essen zwischen Krefeld und Bochum liegt. Und weil auch Essen eine Karawane hat sind wir dorthin.
Und das Essen war wie gewohnt lecker.

Fossilium und Tierpark Bochum
Zoo Wuppertal
Zoo Krefeld

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