Heute waren Besuche auf dem Pyramidenkogel am Wörthersee, dem Wilden Berg in Mautern (einem Wildpark) und dem Reptilienzoo in Forchtenstein, mit eventuellem Besuch der Burg Forchtenstein, geplant.
Aber es kam etwas anders.
Nachdem wir aufgestanden waren wurden wir von Nebel nd Regen erwartet und nach der Wettervorhersage sollte sich daran in den nächsten Stunden nichts ändern … alternativ fuhren wir zur Tierwelt Herberstein, dort sollte es trocken sein. Aber so ganz kann man sich auf die Prognosen auch nicht verlassen, und so war es trocken als wir ankamen, nur um kurze Zeit später wieder zu regnen. Zeit also sich das Gartenschloss Herberstein anzusehen, sprich: Wir nahmen an einer Führung teil. Der Preis ist im Zooeintritt enthalten (ebenso wie der einstündige Rundweg durch die Feistritzklamm, etwas, das ich wohl nie machen werde …).
Schloss Herberstein steht hoch oben auf einem Ost-West gerichteten Felssporn, der nach Norden steil abfällt, in der Feistritzklamm. Das wehrhafte Schloss, aus der Entfernung nicht zu sehen und schwer zugänglich, liegt an einer strategisch günstigen Stelle.
Die ältesten Bauteile des Schlosses stammen aus dem frühen 12. Jahrhundert. 1290 kaufte die Familie Herberstein den bis dahin entstandenen zweigeschoßigen Palas mit dem Bergfried. Die nach Herwig von Krottendorf Herwigstein genannte kleine Burg stand unter dem Lehen der Stubenberger. Otto von Hartberg konnte das Lehen gegen Bezahlung in Freies Eigen (Allod) umwandeln und gilt seither als Ahnherr der Herberstein.
Um 1400 wurde die Burg durch eine mächtige Vorburg erweitert, die die schon um 1370 errichtete, gotische Katharinenkapelle miteinschloss, welche zuvor außerhalb der Burg stand. Die Vorburg erfuhr im 15. Jahrhundert mehrere Erweiterungen. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Burg in einen Wohnbau mit Renaissance-Elementen unter „Georg dem Breiten“ umgestaltet und erweitert, um den zahlreichen Nachkommen Platz zu bieten. Im 17. Jahrhundert wurde der prunkvolle Rittersaal errichtet. Die Stuckdecke wurde vom italienischen Stuckateur Alessandro Serenio entworfen. Bis 1624 wurde der tiefe Burggraben überbaut. Mitte des 17. Jahrhunderts entstand durch Baumeister Antonio Solari nach italienischem Vorbild der Florentinerhof und bis zum Ende des Jahrhunderts wurden Georgskapelle, Gärtnerhaus und Meierhof fertiggestellt.
Im 17. und 18. Jahrhundert gehörte rund ein Fünftel der Steiermark zur Grundherrschaft der Grafen Herberstein, rund 1000 Bauernhöfe waren dem Schloss zinspflichtig. Das Schloss ist auch heute noch im Besitz der Familie Herberstein und dient als Wohn- und Verwaltungssitz. Ein Teil der Anlage kann in Führungen besichtigt werden.
Der Rundweg Feistritzklamm entlang der Feistritz (Lafnitz) und die prachtvollen seit dem 16. Jahrhundert bestehenden Gärten stellen weitere Attraktionen dar.
Im Tennengebäude, das im Jahr 1593 erstmals erwähnt wird und im Jahr 2004 durchgreifend saniert und um eine neue Ausstellungshalle erweitert wurde, befand sich von 2004 bis 2022 das Gironcoli-Museum. Im Jahr 2023 wurden in diesem Gebäude ein Indoorspielplatz und im Zuge der Steiermark-Schau das Haus der Biodiversität eröffnet.
Nördlich des Schlosses ist auf einer Anhöhe ein Wehrturm erhalten.
Nachdem es nach der interessanten aber zu kurzen Führung immer noch regnete tranken wir im Restaurant Simbawelt einen Kaffee, einen Almdudler und ein Glas Wasser… und als es dann mit dem Regen aufgehört hatte setzten wir unseren Besuch durch die Tierwelt Herberstein fort.
Für einen Besuch in Forchtenstein war es dann aber zu spät und wir entschieden uns gleich nach Wien ins Hotel zu fahren.
Unterwegs kamen wir am 33 m hohen Kneipp- Bewegungsturm im Großharter Ortsteil Auffen vorbei, den wir natürlich auch bestiegen.
Der achteckige Kneipp-Holzturm am höchstgelegenen Punkt zwischen Safental und Feistritztal, am Ortsanfang von Auffen – Großhart symbolisiert die Achtung vor der Natur und ihren Gesetzen und ist ein Teil des Kneipp Aktiv Parks Mittleres Feistritztal.
Der Turm ist 5-geschoßig und wurde nach den Leitsätzen von Sebastian Kneipp gestaltet: Bewegung, Kräuter, Wasser, Ernährung und
Ordnung
Die kneippschen Leitsätze können hier interaktiv wahrgenommen werden. Sie werden in die Geheimnisse der Kneippschen Gesundheitsphilosophie eingeweiht und auch zur aktiven Bewegung und zum Erleben von Kneippanwendungen angeregt.
Man kann den Turm aber auch einfach nur besteigen und Kneipp Kneipp sein lassen (haben wir gemacht)
Die Aussichtsplattform befindet sich in einer Höhe von 30,5 Meter. Man erreicht sie über 181 Stufen. Die Plattform bietet einen herrlichen Ausblick auf die Region Riegersburg, Kulm, Pöllau und Hartberg. Bei klaren Tagen reicht die Fernsicht bis zum Plattensee (haben wir aber auch nicht gesehen).
Abends haben wir im Lieben Augustin gegessen. Das Essen war lecker auch wenn es eine Verwechslung zwischen Nieren und Gröstl gab … muss wohl an der Handschrift gelegen haben…
Ein gemütliches Lokal, das gut von Einheimischen frequentiert wird, auch wenn neben uns Berliner saßen… die dort allerdings in den Tagen davor bereits gegessen hatten …