6. Zooreise 2015 – Tag 7: Der Beginn vom Ende (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 2. Juli 2015)

Schloss Moritzburg

Geplant waren Besuche in Finsterwalde, Riesa und Moritzburg. In Moritzburg wollten wir uns neben dem Wildgehege auch das Schloss anschauen.
Aber es kam anders als geplant und ich weiß nicht wirklich, warum ich unsere Pläne geändert habe. Den Abend wollten wir im Kino verbringen (Jurassic World), aber es kam alles anders als gedacht.
Unser erstes Ziel war Finsterwalde. Klein und nett, nicht unbedingt ein Highlight, aber auch keine Katastrophe. Danach fuhren wir weiter nach Hoyerswerda und da fing es an.
Ich sollte nicht davon schreiben und schon gar nicht in allen Einzelheiten, deswegen fasse ich mich kurz: Ich habe mir wohl den Magen verdorben und tagsüber ging es mir nicht besonders. Nachmittags/Abends verbrachte ich dann mit Schüttelfrost im Bett, auch wenn eine kurze Essenspause genutzt wurde, nachdem ich den Eindruck hatte, dass es mir besser gehen würde. Aber das war ein Trugschluss, die Nacht war nicht wirklich erholsam und das Bett am nächsten Morgen durchgeschwitzt.

Eine der vielen Statuen von Schloss Moritzburg

Es war ein Auf und Ab und das half auch nicht wirklich beim Entscheidungen treffen.
Nach Moritzburg fuhren wir trotzdem, aßen auch Eis und betrachteten das Schloss von außen. Aber es gibt noch viel mehr zu sehen und vielleicht verbinden wir einen weiteren Besuch in Dresden mit einer tiefergehenden Untersuchung des Schlosses und seiner Umgebung.

Das Schloss Moritzburg liegt in der gleichnamigen Gemeinde Moritzburg nahe Dresden. Das auf ein Jagdhaus des 16. Jahrhunderts zurückgehende Jagdschloss erhielt seine heutige Gestalt im 18. Jahrhundert unter August dem Starken.
Das Schloss, dessen Hauptachse von Süd nach Nord verläuft, erhebt sich auf einer künstlichen Insel. Der barocke Vierflügelbau mit seinen vier direkt mit dem Hauptbau verbundenen Türmen ruht auf einem podestartigen Sockelgeschoss. Acht ehemalige Wachhäuschen sind auf der Insel rings um das Schloss gruppiert. Die harmonische Landschaftsintegration des Schlosses wird vervollständigt durch die sich nördlich anschließende Gartenanlage, das etwa zwei Kilometer östlich liegende und durch eine direkte Sichtachse verbundene Fasanenschlösschen mit kleiner Hafenanlage und dem Venusbrunnen, die Dardanellen sowie ein Hellhaus im Zentrum des Schneisensterns im nördlichen Friedewald.
In den Jahren 1542–1546 ließ Herzog Moritz sein Jagdhaus mit Jagdtrophäen im Stil der Renaissance ausstatten. Nach ihm benannte man später das Schloss, der ursprüngliche Name war Dianenburg. Schon das damalige Jagdhaus bestand aus vier dicken Rundtürmen, die mit einer umlaufenden Wehrmauer verbunden waren. Es wurde 1550 Sitz der Verwaltung des Amtes Moritzburg. 1661–1672 erfolgte der Bau der Schlosskapelle unter Leitung von Kurfürst Johann Georg II. Die Pläne der Kapelle stammten vom Baumeister Wolf Caspar von Klengel. In den Jahren 1656 bis 1672 wurde das Jagdhaus unter Mitwirkung von Wolf Caspar von Klengel zum Schloss erweitert.
1697 trat August der Starke zum katholischen Glauben über und wurde König von Polen, womit sich das Bedürfnis nach einem katholischen Gotteshaus ergab. Nachdem die Entscheidung auf Moritzburg gefallen war, erhielt die ehemals protestantische Schlosskapelle Weihnachten 1699 im Rahmen eines Gottesdienstes die katholische Weihe. Seit 1699 findet so bis heute der katholische Gottesdienst in der Kapelle des Schlosses statt.

Moritzburg 1733 (Johann Caspar Ulinger)

Im Jahr 1703 entstanden Pläne zum Umbau des Schlosses zum barocken Jagd- und Lustschloss. Die Pläne werden August dem Starken zugeschrieben. Im Oktober 1719 kam die Serenata di Moritzburg von Johann David Heinichen als Umrahmung einer königlichen Jagd hier zur Uraufführung. 1723–1733 wurden unter Leitung von Matthäus Daniel Pöppelmann die Pläne zum Umbau verwirklicht. Das Schloss wurde verändert und neue Teiche und Tiergehege angelegt. Der Umbau endete mit dem Tod Augusts.
Der Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen, ein Urenkel von August dem Starken, bezog um 1800 die Umgebung des Schlosses verstärkt in die Gestaltung der Landschaft ein. Das Fasanenschlösschen, das Marcolinihaus, der Venusbrunnen, der Hafen und der Moritzburger Leuchtturm mit Mole am Niederen Großteich Bärnsdorf entstanden.
Prinz Ernst Heinrich von Sachsen benutzte Moritzburg 1933–1945 als festen Wohnsitz und richtete einige Räume für Führungen ein. 1945 wurden die Wettiner enteignet. Sie konnten große Teile ihrer wertvollen Schätze im Schlosspark in Holzkisten vergraben. Bis auf wenige Stücke wurden diese von den sowjetischen Truppen gefunden und abtransportiert. Am 4. Oktober 1996 gelang es privaten Hobby-Archäologen, mehrere Kisten mit edelsteinbesetzten Goldschmiedearbeiten zu finden. Sie wurden dem Wettiner Schatz zugeordnet. Obwohl durch die lange Lagerung in der Erde alle Metalle und Edelsteine in Mitleidenschaft gezogen waren, ließ sich der Vorkriegszustand wiederherstellen.
In den Jahren 1946–1949 erfolgte die Einrichtung eines Museums für Barock in einigen Räumen des Schlosses.
Im Zeitraum 1985–1989 wurde die Schlosskapelle aufwändig restauriert. Die alte Anordnung des Altars blieb bestehen. Damit wurde auf den Einbau eines Altars, der es dem Priester erlaubt, mit dem Gesicht zur Gemeinde die Heilige Messe zu feiern, verzichtet.

Nachdem Schlossbesuch besuchten wir noch das Wildgehege und danach ging es zurück ins Hotel.

Bis ich jetzt Jurassic World sehen kann wird es etwas dauern, denn zuhause gehen wir nicht mehr ins Kino…schon seit Jahren nicht mehr, aber irgendwann wird er im TV zu sehen sein. Ich hätte gerne meine Eindrücke zum Film auch in diesem Blog wiedergegeben, hätte ja durchaus gepasst.

Tierpark Finsterwalde
Zoo Hoyerswerda
Wildgehege Moritzburg

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