Wildgehege Moritzburg

Bereits im albertinischen Sachsen des 16. Jahrhunderts errichtete der sächsische Herzog Moritz im später nach ihm benannten Moritzburg ein herrschaftliches Jagdhaus. Er erklärte den Friedewald, einen etwa um 1500 durch Georg den Bärtigen umfriedeten Wald, zum ausschließlichen Jagdgebiet für die Herrscher Sachsens. Fortan war die Jagd im Friedewald den Adligen vorbehalten. Moritz’ Nachfolger, Kurfürst August von Sachsen, ließ Ende des 16. Jahrhunderts erste Gehege anlegen, um den Wildbestand für die zahlreichen Treib- und Parforcejagden zu sichern. Das Jagdhaus wurde von 1656 bis 1672 zum Jagdschloss Moritzburg ausgebaut. Der sächsische Kurfürst Johann Georg IV. ließ 1693 die ursprünglichen Wildgatter zu einem Thiergarten erweitern, um die Wildbestände für die zunehmenden herrschaftlichen Jagden weiter zu garantieren. Teile der originalen Bruchsteinmauern sind erhalten geblieben und dienen noch immer als Gehegebegrenzung. Aus der Zeit August des Starken, Kurfürst von Sachsen ab 1694, ist die Bezeichnung Menagerie aller seltenen Arten von Hochwild für das Wildgehege überliefert. Dieser Name deutet darauf hin, dass hier auch seltenere Tiere, wie zum Beispiel Wölfe und Bären, gefangen gehalten wurden. Sie dienten zum einen der Vorführung und der Demonstration des kurfürstlichen Reichtums, zum anderen kamen sie im Rahmen von Festlichkeiten am sächsischen Hof bei Tierkämpfen oder -hetzen zum Einsatz.

Im 19. Jahrhundert wurden im Tiergarten Gastjagden für Diplomaten und Staatsgäste durchgeführt. Im Jahr 1893 durften erstmals interessierte Besucher den Tiergarten gegen ein Entgelt besuchen und Schaufütterungen besichtigen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sämtliches Wild von den sowjetischen Besatzungstruppen erlegt und die Anlage weitestgehend demontiert. Das Wildgehege Moritzburg wurde in den folgenden Jahren neu aufgebaut und 1958 auf einem Teilstück des alten Tiergartens wiedereröffnet. In den Jahren nach der politischen Wende 1989 wurde das Wildgehege vor allem unter ökologischen und Artenschutz-Aspekten erweitert und ausgebaut.
Auf dem Gelände des Wildgeheges befindet sich ein Abenteuerpark und Waldhochseilgarten. Der sogenannte Kletterwald weist acht verschiedene Parcours in verschiedenen Schwierigkeitsstufen zwischen einem und dreizehn Metern Höhe auf. Die hoch gelegenen Strecken verlaufen dabei durch die Baumkronen in unmittelbarer Nähe zu den Tiergehegen.

Auf dem Gelände des Wildgeheges befindet sich ein Abenteuerpark und Waldhochseilgarten. Der sogenannte Kletterwald weist acht verschiedene Parcours in verschiedenen Schwierigkeitsstufen zwischen einem und dreizehn Metern Höhe auf. Die hoch gelegenen Strecken verlaufen dabei durch die Baumkronen in unmittelbarer Nähe zu den Tiergehegen.
2009 eröffnete ein neues Großgehege für Wölfe.
Im selben Jahr eröffnete ein Ameisenlehrpfad. Vier große Nester hügelbauender Waldameisen können beobachtet werden. Die Ameisenstaaten wurden dafür vom Johannesfriedhof Meißen umgesiedelt. Neben den Ameisenhügeln werden Fakten über das Leben der Tiere auf verschiedenen Informationstafeln vermittelt. Diese Tafeln sind zum Teil speziell für Kinder angelegt, ebenso wurde ein Kontaktlehrspiel eingerichtet. Um interessierten Besuchern das Leben im Inneren eines Ameisenhügels zu visualisieren, wurde ein überlebensgroßes, begehbares Modell errichtet.
Seit 2011 befindet sich der Jagdfalkenhof Schaaf auf dem Gelände des Wildgeheges und bietet täglich Vorführungen.

Das Wildgehege Moritzburg ist Partner bei verschiedenen europäischen Auswilderungsprojekten, zum Beispiel für Luchse, Wildkatzen und Fischotter.

Wildpark Moritzburg
Zootierliste

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