5. Zooreise 2020 – Tag 2: Thüringen …

und es gibt immer wieder Neues zu entdecken …

Blick aus dem Hotelzimmer in Halle

Heute sollte die 24h-Thüringencard genutzt werden. Bevor das aber der Fall war stand auch der Tierpark Bad Kösen auf dem Programm, sozusagen als Lückenfüller, bevor das eigentliche Programm beginnen konnte.
Mit der Thüringencard wollten wir auf jeden Fall das Kloster Memleben, Modellbahn Wiehe und Teile des Freizeitspaß Eckartsberga (Burgenland und Dinoweltwäldchen)besuchen.
Das Kloster Memleben haben wir 2019 bereits besucht. Damals haben wir die Führung aber verpasst, diesmal hoffe ich, dass das nicht passiert. Sollte zwischen Tierpark- und Klosterbesuch noch genügend Zeit sein, dann kann man auch einen Besuch im Erlebnistierpark Memleben einplanen. Für manche mag der Freizeitpark interessant sein, für uns eher nicht und ein Besuch wäre nur von kurzer Dauer und dank der Thüringencard auch kostenlos.
Ich habe allerdings keine Ahnung wie lange die Führung durch das Kloster dauert. Das wird die Zeit zeigen.
Das Frühstück im Hotel war ein kleines Upgrade zu letzten Mal. Es gab immer noch kein Buffet und das Frühstück bestand nach wie vor aus Kaffee, Ei, Joghurt, einem Sandwich und einem Cornyriegel. Aber man konnte sich hinsetzen, wenn man einen der wenigen verfügbaren Tische ergattern konnte. Wir konnten. Abgesehen davon pimpten wir unser Frühstück mit Keksen und Müsli.
Danach begann der Reisetag mit der Fahrt nach Bad Kösen. Der Tierpark dort ist sicher keine weite Anreise wert, aber für uns war er auch nur ein kleiner Zwischenstopp nach Memleben. Natürlich galten auch dort die üblichen Hygienevorschriften.
Lange war unser Aufenthalt dort nicht und so kamen wir auch früher als erwartet in Memleben an.

Nachdem wir tatsächlich noch Zeit hatten bevor die Führung im Kloster begann, besuchten wir den Erlebnistierpark. Ohne Thüringencard hätten wir das nicht getan, denn so interessant ist der Zooteil nicht und der Rest interessiert uns nicht. Deswegen war unser Besuch dort auch nur von kurzer Dauer. Neben den normalen Hygienevorschriften galt Maskenpflicht bei den Shows, aber wir besuchten die Papageienshow, die wir während unseres Aufenthalts hätten sehen können, nicht. Das Vivarium/Terrarium war geschlossen.

Krypta (Kloster und Kaiserpfalz Memleben)

Nach dem kurzen Abstecher in den Erlebnistierpark ging es ins Kloster. Der Eintritt war durch die Thüringencard abgedeckt, aber die Führung kostete 2,50 € extra. Aber es hat sich gelohnt. Während der Führung erfuhren wir nicht nur etwas über die Geschichte der Kaiserpfalz und des Klosters, sondern auch mehr über die archäologischen Arbeiten der letzten Jahrzehnte. Es war eine kurzweilige Führung, die nach etwas über einer Stunde in der Krypta endete.

Nachdem wir das Gelände schon im letzten Jahr auf eigene Faust erkundet hatten, fuhren wir danach zur Modellbahn Wiehe.
Auch das hätten wir ohne die Thüringencard nicht getan, aber es war ein echtes Erlebnis. Nachdem man die Modellanlage gesehen hat hat man ganz Thüringen bereist … jedenfalls hat man den Eindruck. Aber die Anlage bietet noch viel mehr und ich bin sicher, dass sie jeden Eisenbahnfreak in höhere Gefilde befördert. Es gibt viel zu entdecken.
Bei der Modellbahn Wiehe in Roßleben-Wiehe handelt es sich um eine Modellbahnanlage in der nordthüringischen Kleinstadt Roßleben-Wiehe. Die Hallenfläche beträgt rund 12.000 m², die reine Anlagenfläche ca. 3.000 m². Die im November 1997 eröffnete Anlage gehört damit zu den größten Modellbahnanlagen der Welt.
Herzstück ist die sehenswerte H0-Anlage Thüringen. Daneben gibt es weitere Eisenbahnanlagen.
Einige Anlagen kommen auch ohne Eisenbahn aus und so bekommt man einen Einblick in die Osterinseln und die Terracotta-Armee. Ein anderer Ausstellungsbereich befasst sich mit Geld aus aller Welt.
Sehenswert, nicht nur für Eisenbahnfreaks.

Nach dieser kleinen Exkursion durch die Welt der Eisenbahn, fuhren wir weiter zum Freizeitspaß Eckartsberga.

Geister- und Spielehaus im Freizeitspaß Eckartsberga

Naja … der Freizeitspass ist eher etwas für Kinder und trotz des Besitzes der Thüringencard haben wir nur das Burgenland und das Dinoweltwäldchen besucht.
Eigentlich steht beides schon länger auf meiner Wunschliste, aber bisher haben wir einen Besuch dort nie geschafft. Nun ja, wirklich gelohnt hat es sich nicht. Burgenland und Dinoweltwäldchen waren ganz nett, aber nichts Besonderes und nichts, was man unbedingt besuchen müsste. Das Burgenland gibt allerdings durchaus Tipps für weitere Erkundigungen der Umgebung.

Wartburg (Burgenland Eckartsberga)

Im Dinoweltwäldchen werden kleine Dinosauriermodelle gezeigt. Die meisten Dinoparks zeigen große Exemplare, aber hier ist alles kleiner: Modellchen im Wäldchen.
Zum Freizeitspaß gehören auch eine Rodelbahn, ein Irrgarten, ein Minigolfplatz und ein Spiele- und Geisterhaus.
Der Besuch war kürzer als erwartet.
Bei einem Rundgang durch das Burgenland wird der Besucher in die mittelalterliche Welt der Burgen und Schlösser zurückversetzt. Auf ca. 4600 qm wurden hier Burgen und Schlösser aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Maßstab 1:75 nachgebildet. Beschreibungen informieren über Geschichte und Details zu den einzelnen Anlagen.

Das Dinoweltwäldchen zeigt auf 1600 qm Dinosaurier-Modelle im Maßstab 1:10, nur wenige Modelle (u. a. ein Kentrosaurus) werden in Originalgröße gezeigt. Ein Aussichtsturm gibt einen Überblick über die (nicht sonderlich interessant anmutende) Umgebung.

Wirklich gelohnt hat sich der Abstecher nach Eckartsberga nicht.
Die anderen Angebote wie Trampolinspringen, Irrgarten, Minigolfen oder der Besuch des Spiel -und Geisterhauses nutzten wir nicht. Fast wären wir die Rodelbahnngefahren, ein zweifelhaftes Vergnügen für mich, da ich mit diesen Bahnen eher unangenehme Erfahrungen gemacht habe, aber ich wurde verschont, da die Bahn wohl ein technisches Problem hatte.

Nachdem die Eckartsburg, die Eckartsberga ihren Namen gibt, nicht weit vom Freizeitspass entfernt war machten wir einen Abstecher dorthin.

Eckartsburg

Die Eckartsburg, auch Eckartsberga genannt, ist eine teilweise erhaltene Höhenburg und liegt auf einem Bergrücken der Finnelandschaft, genauer am südlichen Rand von Ausläufern des Finne-Höhenzuges, oberhalb der Kleinstadt Eckartsberga im Burgenlandkreis, im Naturpark Saale-Unstrut-Triasland, nahe der Landesgrenze Sachsen-Anhalts zu Thüringen. Die Burg wird bewirtschaftet durch ein Burgrestaurant.
1657 lag das Schloss wüst, und 1664 wurde vermeldet, dass nur einige wenige Räume zum Wohnen eingerichtet waren. Inventarbeschreibungen aus dem 18. Jahrhundert belegen, dass die Burg wieder aufgebaut wurde und eine Nutzung als Wirtschaftshof erfuhr. 1806 zogen sich nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt preußische Truppen auf die Eckartsburg zurück. Deshalb befindet sich auch ein Diorama der Schlacht auf der Burg.
Seit 1815 war die Herrschaft Eckartsberga preußisches Eigentum. Als 1815 der Westturm einzustürzen drohte, wurde der Abriss aus „Altertumsgründen“ verboten. Friedrich Wilhelm III. von Preußen spendete die Mittel für seine Restaurierung. 1850 wurde die wirtschaftliche Nutzung, die bisher überwiegend als Getreidelagerstätte gedient hatte, aufgegeben. Es drohte dem Bauwerk ein allmählicher Verfall. Die zunehmende Beliebtheit der Ruine führte aber dazu, dass laufend Instandhaltungs- und Konservierungsarbeiten durchgeführt wurden. Bereits 1860 wurde eine Restauration auf der Burg eröffnet. Sie befand sich im ehemaligen Kornschüttboden an der Südseite der Anlage.

Blick auf die Eckartsburg (Brück & Sohn)

Um 1900 war der Ausbau der Burg zu einem großen Ausflugszentrum mit Festhalle und Schießhalle geplant. Aus denkmalpflegerischen und finanziellen Gründen wurden die Pläne aber nicht realisiert. Erst 1925 erfolgte der Ausbau der Gaststätte in der noch heute vorhandenen „altdeutschen“ Form.
Auf einer steinernen Rundbank vor dem Eingang zur Burg steht in einer Umschrift zu lesen, dass Goethe hier sein Gedicht vom „Getreuen Eckart“ während eines Postwechsels aus der Feder geflossen ist.
Natürlich war Goethe überall … Wir haben allerdings die Burg nur von außen gesehen, die Innenräume haben wir nicht aufgesucht … nachdem das ein Spontanbesuch war und wir eigentlich nicht wussten, was man eigentlich alles sehen kann.

Danach fuhren wir zurück nach Halle.
Tatsächlich erreichten wir Halle vor 17 Uhr, so dass wir die gewonnene Zeit mit einem Einkauf von Halloren am Fabrikgelände der Hallorenfertigung nutzten. Das dort ebenfalls befindliche Museum war geschlossen, aber einkaufen konnte man … ein Paradies für Schokoladenfreunde …
Die Halloren Schokoladenfabrik AG ist die älteste bis heute produzierende Schokoladenfabrik Deutschlands.
Das von Friedrich August Miethe als Kakao- und Schokoladenfabrik in Halle (Saale) gegründete Unternehmen wurde 1804 zum ersten Mal erwähnt. 1851 übernahm Friedrich David die Geschäfte. Das Unternehmen hieß ab da Friedrich David & Söhne, florierte und wurde mit Pralinen der Marke Mignon bekannt. 1905 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, der David Söhne AG. 1912 wurden die ersten Lieferautos eingesetzt. 1933 kam es im nationalsozialistischen Deutschland zu Judenboykotten und das Unternehmen benannte sich in Mignon Schokoladenwerke AG um, um der haltlosen Vermutung zu entgehen, David sei jüdisch. Im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurde die Produktion von Süßwaren 1943 eingestellt, um die Fertigung auf Zubehörteile für Flugzeugtragflächen umzustellen.
Nach Wiederaufnahme der Produktion wurde die Schokoladenfabrik 1950 enteignet und in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt. Es folgte die Angliederung an das Süßwarenkombinat Halle. 1952 erhielt das Unternehmen den Namen Halloren, angelehnt an die in Halle ansässige Bruderschaft der Salzwirker. Die Treuhandanstalt veräußerte das Unternehmen 1992 an die Halloren Beteiligungsgesellschaft mbH aus Hannover des Wirtschaftsprüfers und Unternehmers Paul Morzynski.
Im Jahr 2007 wurde das Unternehmen in die Halloren Schokoladenfabrik AG umgewandelt.
Das bekannteste von 120 Produkten sind die Original Halloren-Kugeln, die bereits seit 1952 hergestellt werden. Ihren Namen haben sie von den in Halle in früherer Zeit tätigen Salzwirkern, den Halloren, angeblich weil die aus Sahne und Schokolade bestehenden Pralinen an die kugelförmigen Silberknöpfe an den Jacken der Halloren erinnern. 180 Mio. Kugeln werden jährlich verkauft. Sie tragen aber nur noch zu einem Viertel zum Gesamtumsatz bei.

Das Wetter war uns die vergangenen Tage sehr gnädig gewesen, auch wenn es für meinen Geschmack zu warm war.

Kräuterpalatschinken (Wenzels Prager Bierstube Halle)

Aber als wir uns auf den Weg zum Essen machen wollten, bzw. kurz davor, wurde Halle von einem ziemlich heftigen Regenschauer heimgesucht. Aber als wir das Hotel verlassen hatten war es wieder trocken. Und so blieb es auch bis zu unserer Rückkehr.
Über das Essen im Wenzel muss ich eigentlich nicht viele Worte verlieren, es ist lecker wie das Bier dort … sonst würden wir nicht so oft hingehen. Allerdings bekamen wir heute auch etwas anderes als bestellt vorgesetzt. Statt Karlsbader Kartoffeltaler gab es Kräuterpalatschinken. Wir hätten sie natürlich auch zurückgeben können, aber das wollten wir nicht. Und bereut haben wir es auch nicht.
Inzwischen müssen Gäste im Hallenser Wenzel auch keinen Mundschutz mehr tragen, das Personal dagegen schon. Und Personalien haben wir auch hinterlegen müssen.

Zurück zur Thüringencard.
Hat sich die Nutzung gelohnt?
Die 24h-Karte kostet 19,90 € und kann 24 Stunden genutzt werden (ab der ersten Nutzung).
Wir haben mit der Karte folgende „Attraktionen“ besucht:
Erlebnistierpark Memleben: 14,90 €
Kloster und Kaiserpfalz Memleben: 8 €
Modellbahn Wiehe: 10 €
Freizeitspaß Eckartsberga: Es gibt an der Irrgartenkasse eine Ermässigung für die Eintritte von Dinoweltwäldchen, Irrgarten, Burgenland und Spielehaus. Kosten für Erwachsene 12,50 €. Diese bekommt man mit der ThüringenCard. Die Einzelpreise für Burgenland und Dinoweltwäldchen betragen 3 €.
Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, auch wenn wir Sachen besucht haben, wie wir sonst nicht besucht hätten (Erlebnistierpark) und auch Enttäuschungen dabei waren (Freizeitspaß Eckartsberga).
Aber … das war sicher nicht die letzte Nutzung der Thüringencard. Es gibt noch soviel zu entdecken.

Tierpark Bad Kösen
Erlebnistierpark Memleben
Kloster- und Kaiserpfalz Memleben
Modellbahn Wiehe
Freizeitspaß Eckartsberga
Halloren

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