3. Zooreise 2022 – Tag 2: Nicht nur Zoos …

Geplant waren Besuche auf dem Linzer Pöstlingberg (inklusive des Linzer Zoos) und die Besuche der Zoos in Wels, Schmiding und Straubing. Nachdem wir in Wels aber schon gestern waren, fiel dieser Programmpunkt aus. Aber vielleicht war das auch gut so … dazu (natürlich) später mehr.
Bevor wir uns auf den Weg machten genossen wir unser Hotelfrühstück … ein Vorgeschmack auf das, was uns demnächst erwarten wird. Und auch wenn ich immer dass selbe esse, ist so ein Frühstück für mich doch etwas Besonderes, da ich ja sonst nicht frühstücke und mich nur mit Kaffee begnüge. Aber das gehört nicht wirklich hier her, weil ich nicht als Ernährungsberater tätig sein will (was ich auch gar nicht kann… bei meiner Ernährung).

Nach dem Frühstück ging es zum Linzer Zoo. Mein letzter Besuch dort war im Februar 2020. Viel hat sich seit dem nicht geändert, aber es war schön, mal wieder einen nichtdeutschen Zoo zu besuchen.
Nach dem Zoobesuch machten wir uns auf Richtung Pöstlingbergspitze. Unterwegs machten wir am Friedhof einen kleinen Zwischenstopp.
Grund dafür war ein Turm, der bei Google Maps als Achtzehnerturm bezeichnet wurde. Nachdem ich Google ein bisschen bemüht habe war ich auch nicht schlauer als vorher, wurde aber auf die Turmbefestigung Linz aufmerksam:
Die Turmbefestigung Linz bzw. Maximilianische Turmlinie oder Maximilianstürme war eine im frühen 19. Jahrhundert errichtete Befestigungsanlage. Sie bestand aus einem Gürtel von Befestigungstürmen rund um die Stadt Linz und ist auch unter den Namen Donaufestung Linz, Verschanztes Lager von Linz oder Maximilianische Befestigungsanlage bekannt.
Der Bau der Linzer Turmlinie geht auf eine Initiative des Erzherzogs Maximilian Joseph von Österreich-Este zurück. Eine Rolle dürften dabei seine Erfahrungen aus dem Jahr 1809 gespielt haben, als es nicht gelang, Napoleon auf seinem Vormarsch nach Wien aufzuhalten (Schlacht bei Ebelsberg). Maximilian schlug daher ein Reichsbefestigungssystem vor, bei dem strategisch wichtige Orte durch eine Linie von einzeln stehenden Türmen verteidigt werden sollten. Verwirklicht wurde allerdings nur die Befestigung von Linz.
Um die zu verteidigende Stadt wird ein Ring von einzeln stehenden Befestigungstürmen (sog. detachierten Werken) angelegt, die eine weit vorgeschobene Verteidigungslinie bilden, so dass die Geschütze des Gegners die Stadt nicht erreichen können. Die Türme selbst sind stark befestigt und mit Kanonen ausgerüstet. Der Abstand der Türme ist so bemessen, dass sie sich gegenseitig decken können. Falls es dem Angreifer gelänge, einen Turm zu erobern, könnte dieser von den Nachbartürmen aus beschossen werden. Innerhalb der Turmlinie konnten mehrere 1000 Soldaten aufmarschieren.
Der Bau der Turmbefestigung begann 1831. Um den Bau zu beschleunigen, hatte ihn Maximilian mit eigenem Kapital vorfinanziert. Im Jahre 1833 waren die meisten Bauwerke fertiggestellt. Wegen Behebung von Baumängeln und der teilweise schleppenden militärischen Ausrüstung konnte die Turmlinie erst 1838 an das Militär übergeben werden. Vor der Übergabe fanden Probebeschießungen statt. Alle Objekte der Befestigungsanlage trugen Namen weiblicher Heiliger. Die 32 Türme werden aber im Allgemeinen mit arabischen, die Türme des Forts mit römischen Zahlen bezeichnet. Es gibt keinen Turm 17 (statt diesem wurden die Batterien Klara und Thekla errichtet), dafür gibt es neben dem Turm 30 einen Turm 30 ½. Der Turm nahe des Friedhofs ist also Turm 18 (oder eben Achtzehnerturm). Turm 18 wird auch Katharina genannt. Was ich allerdings irgendwie überlesen hatte: Der Turm wurde 1945 durch Bombentreffer stark beschädigt. Die Reste wurden von Hubert Taferner 1962 zu einem privaten Wohnhaus umgebaut. Deswegen konnte man den Turm/das Haus nur von außen besichtigen … ich weiß allerdings nicht, warum ich es nicht fotografiert habe.
Von den 32 Türmen eistieren viele nicht mehr, aber einige davon kann man noch auf dem Pöstlingberg sehen. Diese sind Teil des Forts, welches als Hauptstützlager diente. Von dort konnte der gesamte Linzer Raum eingesehen werden.
Das Fort umfasste zwei große Türme (II und IV), drei kleine Türme (I, III und V) sowie eine Warte als Eingangstor (VI). Die Türme waren durch Kurtinen und Mauern verbunden. Oberhalb der Kurtine zwischen Turm II und III war ein halbkreisförmiger Platz für eine Batterie vorbereitet.
Die erhaltenen Teile der Anlage werden heute touristisch genutzt. Im Turm II (Beatrix) befindet sich die Grottenbahn, eine besonders bei Kindern beliebte Touristenattraktion. Aus dem Turm IV (Maria) wurde die Endstation der Pöstlingbergbahn. Aus den anderen Türmen wurde ein Musikheim (Turm I, Othilie) und eine Aussichtsterrasse (Turm V, Euphemia).

Der Gestiefelte Kater (Grottenbahn Pöstlingberg)

Unser erstes Ziel auf dem Pöstlingberg war die Grottenbahn … die allerdings wohl eher für Familien geeignet ist, als für kinderlose Erwachsene …
Die Grottenbahn eine touristische Märchenwelt. Ein elektrisch angetriebener Zug in Drachengestalt namens Lenzibald fährt auf einer kreisförmigen Bahn durch den äußeren Ring des historischen Wehrturms. Bei zwei Rundfahrten werden einmal die links und einmal die rechts befindlichen Nischen beleuchtet, in denen Abenteuer aus dem Zwergenreich dargestellt werden. Ein abschließender Durchgang erfolgt mit Festbeleuchtung und teilweise musikalischer Untermalung. Die Fahrten könnten gerne länger dauern damit man sich die Szenen genauer anschauen kann, denn viel zu sehen gibt es durchaus. Die Szenen sind sehr liebevoll und kindgerecht dargestellt. Aber .. für zwei Männer ohne Kinder ist das doch etwas peinlich … aber ich wollte das einfach mal machen. Danach erlebten wir eine kleine Überraschung
Im Kellergewölbe befinden sich Nischen mit lebensgroßen Szenen aus bekannten Märchen sowie eine detailgetreue Nachbildung des Linzer Hauptplatzes im Maßstab 1:7 mit den Geschäftslokalen aus der Zeit um die Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert. Absolut sehenswert, nicht nur für Kinder.

Grottenbahn Pöstlingberg

Auf dem Pöstlingberg gibt es aber noch viel mehr zu sehen. Der Pöstlingberg ist ein 539 m ü. A. hoher Berg über dem linken Donauufer im gleichnamigen Stadtteil von Linz, Österreich. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel. Von einer Aussichtsplattform kann man auf Linz hinabsehen und die Pöstlingbergbahn hat seine Endstation hier. Weithin sichtbar ist die barocke Wallfahrtskirche Pöstlingberg.
In prähistorischer Zeit gab es eine Wallanlage auf dem Pöstlingberg. Danach spielte der Berg bis 1809 keine militärische Rolle. In jenem Jahr besetzten die Franzosen Linz und Urfahr und es kam auch zu Kampfhandlungen am Pöstlingberg, von wo aus die Österreicher die Franzosen (erfolglos) bekämpften. Die Franzosen errichteten daraufhin auf der Kuppe des Pöstlingbergs hölzerne Verschanzungen und ein Fort, wozu ein Teil des Waldes abgeholzt wurde. Das Fort und die Verschanzungen wurden von den Franzosen bei ihrem Abzug wieder abgerissen. Durch die Abholzungen der Franzosen wurde der Ausblick von der Gipfelregion erst möglich. Vorher konnte man nur von tiefer gelegenen Abhängen auf die Stadt blicken.
Die Erfahrungen aus den Franzosenkriegen führte schließlich in den 1830er Jahren zum Bau einer Befestigungsanlage um Linz, in die auch der Pöstlingberg einbezogen wurde. (s. o.)

Blick vom Pöstlingberg auf Linz

Pöstlingbergkirche

Die Pöstlingbergkirche ist eine römisch-katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche auf der Kuppe des Pöstlingberges im Linzer Stadtteil Pöstlingberg. Sie ist dem Gedächtnis der Schmerzen Mariens geweiht, das Patrozinium wird am 15. September begangen. 1964 wurde die Kirche durch Papst Paul VI. zur Basilica minor erhoben.
Die Wallfahrt geht auf das Gnadenbild Maria Pöstlingberg zurück, einem Vesperbild mit Maria als Mater Dolorosa, das vom Linzer Bildhauer Ignaz Josbt geschaffen worden war. Am 29. November 1716, dem 1. Adventsonntag, trug der Laienbruder Franz Anton Obermayr, der „Ausgeher“ des Kapuzinerklosters in Urfahr, die Figur auf den Pöstlingberg und brachte sie bei einem Wetterkreuz an.
Ab 1720 wurde die Figur als Gnadenbild zur Pilgerstätte und bald errichtete man eine Holzkapelle für die Unterbringung der Votivgaben. Ab 1734 lebte Franz Anton Obermayr als Eremit am Pöstlingberg. In der Folge stiftete Joseph Gundomar Graf Starhemberg und Heinrich Maximilian Graf von Starhemberg eine Kirche. Ab 1742 wurde die Kirche nach den Plänen des Baumeisters Johann Matthias Krinner errichtet. Für den Fassadenbau der Kirche wird die Mitarbeit seines Sohnes, des Baumeisters Franz Xaver Krinner, angenommen. 1747 wurde das Gnadenbild in den vollendeten Chor übertragen, 1748 der zentrale Mittelbau fertiggestellt und die Kirche geweiht. Um 1774 wurde der Fassadenbau abgeschlossen. Die Weihe der gesamten Kirche erfolgte 1786 bei der Erhebung zur Pfarrkirche. Von 1891 bis 1892 wurden die Turmhelme nach den Plänen des Architekten Raimund Jeblinger aufgesetzt, Brände zerstörten 1919 und 1963 den Dachstuhl. Die Anlage des Vorplatzes mit Balustrade wurde 1937 errichtet.
Wir haben die Kirche nur kurz besucht, da gerade ein Gottesdienst stattfand und danach eine Taufe stattfinden sollte. Aber da wir oft nach Linz kommen (wenn nicht gerade weltweiter Ausnahmezustand herrscht) haben wir eine ausführlichere Besichtigung auf einen anderen Zeitpunkt verschoben.

Nach dem Pöstlingberg fuhren wir weiter nach Krenglbach, in den Zoo Schmiding. Auch diesen (und den Aquazoo) haben wir zuletzt im Februar 2020 besucht, während unserer letzten Auslandsreise vor dem Lockdown. Seit dem hat sich doch einiges geändert, vor allem in Bezug auf den Arthropodenzoo, der während unseres Besuchs nicht zugänglich war.
Masken sah man übrigens nicht, weder im Aquazoo noch im Tropenhaus. Auf den Besuch des Evolutionsmuseums haben wir verzichtet.

Baustelle Löwenhaus (Tiergarten Straubing)

Danach ging es zurück nach Deutschland. Unser letztes Ziel war der Tiergarten Straubing. Unser letzter Besuch dort war im November 2021, allerdings bei fast vollkommener Dunkelheit. Diesmal sahen wir den Zoo bei Tag. Und auch hier hat sich einiges getan. Sehr präsent ist die Baustelle des Löwenhauses, ich bin gespannt wie es aussieht wenn es fertig ist. Löwen gab es nicht zu sehen.

Auf dem Heimweg kamen wir in ein Unwetter. So hat es sich als Vorteil herausgestellt bereits am Vortag in Wels gewesen zu sein. We weiß wo uns das Unwetter in Straubing erwischt hätte. Aber so kamen wir trocken zu Hause an.

Zoo Linz
Aquazoo Schmiding
Zoo Schmiding
Tiergarten Straubing

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