Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir wieder unterwegs Teile Deutschlands unsicher zu machen. Unsere letzte Reise war Ende November, aber gefühlt ist das schon länger her gewesen, die Erinnerungen verblassen schnell.
Die erste Zooreise bestand aus drei Tagen und neben Zoos wollten wir noch andere Sachen sehen.
Für den ersten Reisetag waren die Burgruinen Tachenstein und Rabenburg in Riedenburg, der Zoo in Hof und der Oberrabensteiner Viadukt geplant.
Riedenburg liegt im Altmühltal, das hin und wieder für kleine Tagesausflüge genutzt wird. Die Falknerei auf Burg Rosenstein war auch schon mindestens zweimal Teil dieser Ausflüge. Die anderen beiden Burgen des Drei-Burgen-Steigs hatten wir aber noch nie besichtigt. Burg Rabenstein ist von der Rosenburg aus aber gut zu sehen.
Der Drei-Burgen-Steig ist ein ca zweistündiger Rundwanderweg von 2 Kilometern Länge, der zu den Burgruinen Tachenstein und Rabenstein und zur Rosenburg führt. Zusätzlich erfährt man an sieben Informationstafeln Wissenswertes über die Geschichte, Natur und Geologie der Region. Wir haben die Strecke abgekürzt und nur besagte Ruinen besucht.
Die Burgruine Tachenstein, auch Dachenstein genannt, ist die Ruine einer Spornburg.
Die Bezeichnung „Tachenstein“ wird urkundlich erstmals 1189 genannt. Damals tritt ein „Fridericus de Tahenstein“ aus dem Geschlecht der Herren von Prunn, Laber und Breitenegg, einem Nebenzweig der Babonen, als Zeuge bei einem Gutserwerb auf dem Tangrintel des Werner III. von Laaber auf. Dieser Friedrich I. erwarb in erster Ehe die Herrschaft Laber und durch seine zweite Ehe Wolfertshofen und nannte sich zwischen 1160 und 1195 nach Wolfertshofen. Er nutzte zwischen 1170 und 1180 die Gelegenheit zum Burgenbau auf einem Stück Land, das durch die Babonen auf ihn übergegangen war. Die in der Zeugenliste von 1189 ebenfalls genannten Friedrich Hartlieb und Heinrich von Tachenstein waren Burgleute von Tachenstein; dies belegt, dass die Burg zu diesem Zeitpunkt bereits fertiggestellt war.
Erst 1329 taucht Tachenstein urkundlich wieder auf; damals gehörte die Burg bereits den Herzögen von Bayern. Im Teilungsvertrag von Pavia von 1329 fallen „Rietenpurch purch und stat, Tahenstein die purch, Eigerperch die purch“ an Kaiser Ludwig der Bayer. Bei der Landesteilung von 1392 wird Herzog Johann von Bayern-München Eigentümer von „Rietenburg burg vnd margt, Taheinstrain di burg, Egersberg“. Der erste namentlich bekannte Burgsasse ist „Friedrich der Hiltprant von Tachenstein“, der 1358 einen Frieden mit der Stadt Regensburg schließt. Danach kommt die Veste in die Hand von Hilpold dem Älteren von Stein und dann an Hilpolt dem Jüngeren von Stein. 1367 bzw. 1368 löst Herzog Stefan III. die Burg wieder aus. 1373 geben die Herzöge Stephan III., Stefan II. der Ältere, Friedrich und Johann die Festungen Riedenburg, Tachenstein und Rabenfels dem Ritter Jörg Auer. 1380 und 1382 wird ein „Albrecht der Hertenberger, genannt der Port, gesessen auf dem Tachenstein“ als Bürge genannt. 1384 erhält Albrecht von Abensberg Pfandrechte, die sich auch auf Tachenstein beziehen. Am 13. Mai 1424 wird Tachenstein durch die Herzöge Ernst und Wilhelm von Jodokus von Abensberg ausgelöst. Zwei Tage später übergeben die Herzöge die „Grafschaft Rietenburg und den Tachenstein“ an den „vessten Erharten dem Mugentaler“. 1445 folgt Michael Walrab als Pfandnehmer auf Lebenszeit und Öffnungsvorbehalt durch Herzog Albrecht III. 1453 verschreibt Herzog Albrecht die Feste Tachenstein dem Leonhard Seetaler, seinen Söhnen und den ehelichen Mannserben seiner Söhne. In einem Vertrag von 1479 verpflichtet sich Leonhard Seetaler 200 fl in die Festung zu verbauen. Nachdem die Burg gegen Zahlung von 600 Gulden von den Erben des Seetalers ausgelöst wurde, erhält 1545 die Burg Leonhard von Eck von Herzog Wilhelm IV. Auf dessen Sohn Oswald von Eck folgte der Enkel Hans Walter von Eck. 1613 verkauft Herzog Maximilian die „Veste oder Schloß Eggersberg samt der uralten, nunmehr aber fast abgegangenen Veste Tachenstein mit Hofmarksgerechtigkeit und aller Zubehör“ an den Geheimen Rat Wilhelm Jocher, Pfleger zu Dachau. Am 28. August 1683 ratifiziert Kurfürst Max Emanuel II. den Kauf der Hofmarken Eggersberg, Tachenstein und Harlanden um 13.000 fl durch Johann Dominikus Bassus von und zu Sandersdorf. 1703 macht dieser die Hofmarken Eggersberg mit Tachenstein und Harlanden zu einem Familienfideikommiss für seinen Sohn Ignaz Dominikus Bassus.
Die Burgruine Rabenstein, früher auch Ritenburg genannt, ist eine ehemalige hochmittelalterliche Adelsburg.
Vermutlich wurde die Burg Anfang des 12. Jahrhunderts von den Burggrafen von Regensburg erbaut. Ab 1400 wurde der Herrensitz nicht mehr erwähnt und verfiel nach Zerstörung im 16. Jahrhundert. Von der ehemaligen Burganlage, die über eine Oberburg und eine Unterburg verfügte, sind noch Mauerreste des Wohnturms und Bruchstücke der Ringmauer erhalten. Der Burgplatz ist heute ein Bodendenkmal.
Die Wege zu den Burgen, vor allem zur Ruine Tachenstein sind teilweise sehr eng und etwas steil und damit absolut nicht barrierefrei. Von beiden Ruinen hat man aber einen schönen Blick auf Riedenburg und den Main-Donau-Kanal.
Danach ging es weiter zum Hof Zoo. Derzeit ist es nicht möglich die Parkplätze vor dem Zoo zu nutzen, aber es gab genügend Parkmöglichkeiten in der näheren Umgebung.
Neben den üblichen Hygienemassnahmen galt die 2G Regel. Abgesehen von der Schneeeulenvoliere, die wegen der Schneeeulenbalz (von der wir nichts gesehen haben, jeder Vogel saß in einer Ecke und tat sonst nichts) geschlossen war, waren die begehbaren Volieren und die Tierhäuser geöffnet, sogar das bei unserem letzten Besuch geschlossene Nachttierhaus.
Nachdem wir den Hofer Zoo verlassen hatten fuhren wir in Richtung Chemnitz, aber da wir gut in der Zeit waren machten wir noch einen Abstecher in den Amerikazoo in Limbach-Oberfrohna. Neben den normalen Hygieneregeln herrschen die 3G-Regeln. Auch die Kontaktdaten werden erfasst. Flamingolagune und – haus waren geschlossen, das Pinguinland nicht.
Als wir am Zoo ankamen, mussten wir nicht warten, abgesehen von der coronabedingten „Unanehmlichkeiten“ gab es keine Wartezeiten. Als wir den Zoo kurz vor 15 Uhr verlassen hatten, hatte sich eine kleine Schlange am Eingang gebildet. Da waren wir wohl zum richtigen Zeitpunkt vor Ort
Nach diesem kleinen „Umweg“ fuhren wir weiter zum Oberrabensteiner Viadukt, nur um feststellen zu müssen, dass dieser noch bis Juli saniert wird. Nun ja, er wird ja noch etwas länger stehen und wir werden öfter in die Gegend kommen, auch wenn die Corona-Pandemie das Reisen weiter einschränken will. Das hatte allerdings auch den „Nachteil“, dass wir früher im Hotel waren, da mir spontan keine sinnvollen Besuche eingefallen sind, die man einschieben hätte können.
Unser Hotel war wie so oft in Dresden, in der Pragerstrasse, aber diesmal war es kein IBIS, sondern das Pullman gegenüber. Mal was anderes. Unser Zimmer war im 14. Stock und wir hatten einen herrlichen Ausblick auf Dresden. Einziger bisheriger Nachteil waren die Frühstückszeiten, vor allem am Montag, wenn wir bis 8.00 fertig sein mussten. Dies war wohl einer größeren Gruppe zu verdanken.
Abends aßen wir, wie meistens wenn sich die Gelegenheit bietet, in Wenzels Prager Bierstube, von denen Dresden inzwischen auch zwei hat. Heute waren wir im Wenzel in der Poststrasse, dem neueren der beiden, der allerdings auch nicht so schön und heimelig wie der andere ist.
Auf dem Heimweg stellten wir fest, dass unser StammIBiS auf begrenzte Zeit geschlossen war. Allerdings waren wohl einige Zimmer von Dienstreisenden belegt. Aber das Pullman scheint auf den ersten Blick keine schlechte Alternative zu sein. Warten wir mal das Frühstück ab.