Zoopresseschau

Grüner Zoo Wuppertal 05.04.2024
20.000 Elefanten für Deutschland: Ankündigung vom Präsidenten Botswana
Die Ankündigung des Präsidenten von Botswana, Mokgweetsi Masisi, Deutschland 20.000 Elefanten schenken zu wollen, falls die Bundesregierung die Einfuhrbeschränkungen für Jagdtrophäen wie geplant verschärfen sollte, hat großes mediales Interesse hervorgerufen. Der Grüne Zoo Wuppertal möchte als Leiter des Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EAZA Ex-Situ Programme / EEP) für Afrikanische Elefanten auf die Ankündigung reagieren und sie sachgemäß einordnen. Die skizzierte Ansiedelung von freilebenden Elefanten in der mitteleuropäischen Landschaft ist nicht möglich. Unser Klima ist für ein ganzjähriges Leben im Freien für afrikanischen Elefanten nicht geeignet. Ob dies dank der globalen Erderwärmung zukünftig möglich sein wird, kann jetzt noch nicht beantwortet werden. Zudem ist das Gelände, das den Tieren in unserer stark bebauten, durch Verkehrswege zerschnittenen und eng besiedelten Landschaft als Lebensraum und Nahrungsquelle zur Verfügung stünde, zu zerklüftet und unzureichend. Aktuell ist eine Elefantenhaltungen in zoologischen Einrichtungen nur deshalb möglich, weil die Tiere in strukturierten Gehegen gehalten werden, in denen ihnen ganzjährig ausreichend Futter und Wasser, sowie angemessen warme Innenräume zur Verfügung gestellt werden. Die Ankündigung des botswanischen Präsidenten ist vielmehr als ein Hilfeschrei zu verstehen. Die Idee, eine so große Anzahl nicht heimischer Tiere einfach nach Europa zu bringen, ist natürlich absurd und das wird auch dem Präsidenten von Botswana klar sein. In Deutschland sind schon die Wiederansiedelungen von ehemals heimischen Großsäugetieren wie Wisent und Wolf nicht oder nur sehr schwierig durchführbar und ein vergleichsweise geringer Tierbestand führte hier in der Vergangenheit bereits zu Konflikten mit der Bevölkerung. Da wäre die Situation mit exotischen Großtieren vermutlich wenig erfolgversprechend. Botswana hat es allerdings nicht mit einer Herde von vierzig Wisenten zu tun, sondern mit einer Überpopulation von rund 70.000 Elefanten in den Nationalparks. Die angekündigten 20.000 Elefanten, von denen der Präsident spricht, wären nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Botswana stellt mit seinen Nationalparks und Schutzgebieten, die zusammenaddiert fast 40 % der Landesfläche ausmachen, bereits enorme Teile des Landes dem Arten- und Naturschutz zur Verfügung. In Deutschland machen Nationalparks dagegen gerade einmal 0,6 % der Landesfläche aus und in Nordrhein-Westfalen sind die Diskussionen über die Etablierung eines zweiten Nationalparks neben dem Nationalpark Eifel bisher noch ins Leere gelaufen. Die Überpopulation der Elefanten im südlichen Afrika führt zu einer Reihe von Problemen. Zum einen treten vermehrt Mensch-Tier-Konflikte auf. Dörfer und Ernten werden regelmäßig zerstört und gelegentlich werden auch Menschen von Elefanten getötet. Zum anderen zerstören die Elefanten ihren eigenen Lebensraum und nehmen sich ihre natürliche Nahrungsgrundlage. Die riesige Anzahl an Elefanten belastet das Ökosystem in den Nationalparks stark. Der Gesamtbestand der Elefanten ist zwar insgesamt auf der Welt abnehmend, allerdings steigt die Individuenzahl in den gut geschützten Nationalparks Botswanas seit Jahren stark an. Damit die natürlichen Ressourcen in den Nationalparks nachhaltig von allen dort lebenden Arten genutzt werden können, müssen Perspektiven für ein Populationsmanagement der Elefanten geschaffen werden. Das heißt auch, dass neben dem Management-Werkzeug der Migration, also der Abwanderungen oder der Verbringung (Translokation) von Elefantengruppen in andere afrikanische Länder, auch die Mortalität, also die Entnahme durch das kontrollierte Schießen von Elefanten, zum Management von Populationen möglich sein muss. Wie dies gestaltet wird, sollte den Entscheidungsträgern in Botswana überlassen bleiben. Erlegte Elefanten können von Menschen und Tieren als Nahrungsquelle genutzt werden. Durch eine koordinierte, legale Trophäenjagd, wäre es Botswana außerdem möglich, weitere Gelder für den Arten- und Naturschutz zu generieren. So könnten vor Ort langfristig die Habitate entlastet und alle Arten, einschließlich des Elefanten, effektiv und nachhaltig geschützt werden. Dabei ist es unerheblich, wie man zur Trophäenjagd generell steht, solange man die Tatsache akzeptiert, dass hierdurch wertvolles Geld für den Naturschutz generiert und gleichfalls ein unbedingt notwendiges Populationsmanagement betrieben werden kann. Daneben ist es natürlich außerdem wichtig, Land zu erwerben und Wanderkorridore für bedrohte Tiere zu schaffen. Nur so können fragmentierte Tierpopulationen zusammenfinden und sich auf Nahrungssuch begeben ohne hierbei auf menschliche Siedlungen oder landwirtschaftliche Nutzflächen ausweichen zu müssen. Allerdings werden diese Maßnahmen ohne ein fachlich fundiertes und nachhaltiges Populationsmanagement langfristig die aktuell bestehenden Probleme nicht lösen, denn jeder Lebensraum hat auch in Botswana eine gewisse Kapazitätsgrenze, welche die Menge und Art der in und von ihm lebenden Organismen begrenzt. Die Tiere in europäischen Zoos unterzubringen ist keine denkbare Alternative. Die europäische Zoopopulation der Afrikanischen Savannenelefanten ist stabil und es ist nicht notwendig und auch nicht beabsichtigt Tiere aus der Natur zu entnehmen, um sie in den hiesigen Zoos unterzubringen. Elefanten können bereits im Rahmen des Europäischen Erhaltungsprogramms ohne die Hinzunahme wilder Individuen nachhaltig gezüchtet werden. Naturentnahmen wären erst dann denkbar, wenn die Bestände des akut vom Aussterben bedrohten Waldelefanten so rapide sinken würden, dass man beschließen müsste eine ex-situ Reservepopulation für diese Art aufzubauen. Die erfolgreiche Savannenelefantenhaltung zeigt bereits, dass das in Zukunft auch für Afrikanische Waldelefanten möglich wäre, wenn es denn erforderlich würde. Das Populationsmanagement ist allerdings nicht nur in Botswana wichtig. Auch in unseren Zoos spielt ein fachlich fundiertes und gut koordiniertes Populationsmanagement eine zunehmend wichtige Rolle. Zwar geht es in diesem Fall nicht wie in Botswana um die Generierung von Geldern für den Naturschutz, um die Entlastung der Lebensräume oder um den Gewinn oder den Schutz menschlicher Nahrungsmittel, aber es geht sehr wohl um Tierwohl. Denn um eine tierwohlgerechte Haltung und eine gesunde Populationsstruktur vieler Zootiere zu ermöglichen, müssen auch in unseren zoologischen Einrichtungen gelegentlich Tiere, die für eine weitere Zucht ungeeignet sind, aus der Population entnommen werden. Nur so wird den Tieren das Bilden von artgerechten Familienstrukturen und Sozialverbände, vielfältige soziale Interaktion mit Artgenossen sowie die Fortpflanzung als einer der wichtigsten Arterhaltungstriebe im Tierreich ermöglicht. Gleichzeitig werden die entnommenen Tiere nachhaltig genutzt, da sie ein hochwertiges und artgemäßes Futter für die in Zoos gehaltenen und teils hoch bedrohten Raubtiere darstellen. Die Tiere, die in der Obhut des Zoopersonals herangewachsen, tierschutzgerecht getötet und innerhalb des Betriebes zu den Raubtieren gebracht werden, können nach tiermedizinischer Untersuchung als ganze Tierkörper an Großkatzen, Hundeartige oder Greifvögel verfüttert werden. Diese entsprechen der natürlichen Nahrung der Fleischfresser und stellen für diese eine enorme Verhaltensanreicherung dar.

Tiergarten Kleve 05.04.204
Neue Anlage für Präriehunde eröffnet – Eine Westernstadt für die nordamerikanischen Nager ist ab sofort im Tiergarten Kleve zu erleben
Nachdem im vergangenen Jahr gleich vier neue Anlagen des Masterplans „Tiergarten Kleve 20+“ eröffnet wurden, ist nun das nächste Highlight im Familienzoo am Niederrhein entstanden: Die begehbare Präriehundanlage. Zur offiziellen Eröffnung am Freitag, 5. April 2024 sind neben den MitarbeiterInnen und Ehrenamtlern des Tiergarten Kleve auch zahlreiche VertreterInnen aus Politik, Presse sowie Kooperationspartnern des Tiergartens erschienen. „Im Zuge unseres neuen Masterplans möchten wir nicht nur naturnahe Anlagen gestalten, sondern jede Anlage soll auch eine Geschichte erzählen“, berichtet Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Und was ist naheliegender, als bei den nordamerikanischen Schwarzschwanz-Präriehunden eine alte, verlassene Westernstadt von den Tieren erobern zu lassen?“ So ist auf dem Gelände von zwei ehemaligen Schweineanlagen in rund zweijähriger Bauzeit ein alte, verlassene Westernstadt entstanden. Der ehemalige Stall der Wildschweine wurde zu einem Westernsaloon umgebaut, ein alter Förderwagen erinnert an das vergangene Leben der Westernstadt. Doch mit sechs Präriehunden, die vergangene Woche aus dem Magdeburger Zoo in die über 300 m² große neue Anlage in der Schwanenstadt gezogen sind, kehrt ab sofort Leben ein. „Eine Besonderheit ist der künftige hautnahe Kontakt zu den Tieren und das interaktive Erlebnis“, so Polotzek. „Es können beispielsweise Kinder genau wie ein Präriehund auch durch einen Tunnel laufen und so spielerisch etwas über das Verhalten der Tiere lernen. Außerdem freuen wir uns über neue, spannende Infotafeln, die über den heimischen Umweltschutz durch Holznutzung aufklären und die in Kooperation mit Wald und Holz NRW entstanden sind.“ Mit Joachim Böhmer von Wald und Holz NRW und Wolfgang Dahms von der Kisters-Stiftung richteten zwei große beteiligte Projektpartner ein paar Worte an die geladenen Gäste, ebenso wie Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing und Tiergartenvorstandsvorsitzender Josef Kanders. Wolfgang Dahms von der Kisters-Stiftung: „Es ist großartig zu sehen, wie sich der Tiergarten Kleve stets weiterentwickelt. Auch die neue Anlage wäre ganz im Sinne von Karl und Maria Kisters, die dem Tiergarten immer sehr verbunden waren, und ist ein neues Highlight für Kleve.“ Zum Schluss richtete Tiergartenleiter Martin Polotzek seinen Dank an alle beteiligten Personen und Organisationen aus: „Mein größter Dank gilt unseren MitarbeiterInnen, die nicht nur die China Lights erfolgreich gemeistert haben, sondern auch zeitgleich das Tagesgeschäft am Laufen halten und diese tolle neue Anlage gebaut haben. Ebenso möchte ich mich bei unseren ehrenamtlichen HelferInnen bedanken, die uns auch sowohl bei China Lights als auch beim Bau der Präriehundanlage unterstützt haben. Und allen beteiligten Unterstützern, Sponsoren sowie beteiligten Firmen sei ebenso herzlichst gedankt!“ Unterstützt wurde die neue Präriehundanlage durch die Kisters-Stiftung, die Deutsche Bank, den Landesbetrieb Wald und Holz NRW, HBS-Druck Xanten, Verweyen Erdbewegungen sowie Glas- und Spiegelservice Kleve. Ebenso wurde der Bau der Präriehundanlage durch das Land NRW im Rahmen des Projekts 2.000 x 1.000 € für das Engagement gefördert. Damit sich die Präriehunde in Ruhe einleben können, ist derzeit nur der Außenbereich rund um die neue Präriehundanlage eröffnet, sodass man die Tiere bereits täglich von 9 bis 18 Uhr im Tiergarten Kleve erleben kann. Der begehbare Abschnitt wird nach einer entsprechenden Eingewöhnungszeit für den Publikumsverkehr freigegeben.

Tierpark Nordhorn 05.04.2024
Forschung zum Mitmachen: Tierpark Nordhorn erfasst Amphibien mit interessierten Bürgern Keine Fachkenntnisse erforderlich – Interesse an Fröschen, Kröten und Molchen reicht aus
Der Tierpark Nordhorn als regionales Arten- und Naturschutzzentrum will erforschen, welche Amphibienarten in der Grafschaft Bentheim vorkommen. Mitmachen kann jeder, der sich für die Natur in der Grafschaft Bentheim interessiert. Besondere Fachkenntnisse sind dank moderner Technik nicht mehr zwingende Voraussetzung. Der Tierpark Nordhorn will in den kommenden Jahren die Amphibienvorkommen im Kreisgebiet erfassen. Die letzte annähernd flächendeckende Erfassung der Amphibien in der Grafschaft Bentheim stammt aus den Jahren 1982 bis 1986 und ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Amphibien gehören weltweit, aber leider auch hier vor Ort, zu einer der am stärksten bedrohten Tiergruppen mit stark sinkenden Populationen. Dabei sind Amphibien wichtige Zeiger dafür, wie intakt Lebensräume noch sind. Da sie sehr empfindlich auf Umweltveränderungen und -gefährdungen reagieren, sind sie oft die Tiere, die am schnellsten Verschwinden, wenn Lebensräume gestört werden. Um geeignete Maßnahmen für den Erhalt dieser faszinierenden Tiere in Zukunft umsetzen zu können, sind Kenntnisse über das Vorkommen in der Region wichtig. Dabei gibt es zwei Wege, wie Interessierte sich beteiligen können: Erstens kann jeder auf eigene Faust seine Beobachtungen melden. Ganz im Sinne der sogenannten „Bürgerwissenschaften“ gibt es digitale Plattformen, in welchen jeder Einzelne seine Sichtungen eintragen kann. Durch die Meldung von vielen Personen ergibt sich so eine große Datenbasis. Diese Meldung geht ganz einfach über die App ObsIdentify, auf welcher Naturbeobachtungen kinderleicht per Foto gemeldet werden können. Die App-interne KI (künstliche Intelligenz) wertet das hochgeladene Bild in Echtzeit aus und verrät dem Naturinteressierten direkt um welches Tier oder welche Pflanze es sich dabei handelt. Damit besonders viele Amphibien gemeldet werden, hat der Tierpark Nordhorn eine Challenge ausgelobt. Wer die meisten Amphibien in der Grafschaft Bentheim über die App ObsIdentify meldet, kann einen von vielen Preisen gewinnen. Zweitens können sich Interessierte neben der Challenge und privaten Meldungen auf der App ebenfalls beim Tierpark Nordhorn direkt melden um sich als ehrenamtliche Kartierer noch weiter für die Erfassung der Amphibien zu engagieren. Hierzu reicht es, eine kurze E-Mail an Dr. Dirk Wewers (dirk.wewers@tierpark-nordhorn.de) vom Tierpark Nordhorn zu schicken. In einer kleinen Schulung lernen Teilnehmende den Umgang mit Amphibien und wie man die Tiere findet, bestimmt und erfasst. Sie erhalten als ehrenamtliche Kartierer von der Naturschutzbehörde ein Genehmigungsschreiben zum Kartieren der Amphibien. Der Zeitraum für die Kartierung liegt jährlich zwischen März und Juli und die Grundstückseigentümer oder -pächter werden gebeten die Kartierer bei ihren Tätigkeiten zu unterstützen. Das nächste Treffen von Interessierten findet am 11.4. um 18 Uhr im Tierpark Nordhorn statt. Weitere Informationen finden sich hier: https://www.tierpark[1]nordhorn.de/amphibienprojek

Zoo Duisburg 05.04.2024
Zum Verlieben schön: Kleiner Katta geboren
Die ganze Familiengruppe kümmert sich liebevoll um den Nachwuchs. Auf Madagaskar sind die charismatischen Affen bedroht. Im Zoo Duisburg bewohnen die Tiere eine eigene Insel, die besondere Tierbeobachtungen möglich macht. Im Zoo Duisburg wächst ein kleines Katta-Kind auf. Liebevoll kümmert sich Mutter Katharina um ihren Nachwuchs. Mit der Aufzucht ist das Zoo-Team sehr zufrieden. Nachwuchs entwickelt sich gut – Mit verträumten Augen schaut das kleine Katta-Jungtier umher, kuschelt sich eng an die Brust von Mutter Katharina und verschläft die meiste Zeit des Tages. Gerade einmal eine Woche ist das jüngste Mitglied der Lemuren-Familie alt. Revierleiter Philip Goralski: „Katharina kümmert sich sehr vorbildlich und rührend um das Kleine“. Damit Goralski die Aufzucht aus der Nähe verfolgen kann, bringt der Tierpfleger Kattas Lieblingsspeise mit: Heuschrecken. Der eiweißreiche Snack wird von den Lemuren gerne gefressen. „In den ersten zwei bis drei Wochen tragen die Weibchen ihre Jungen in der Leiste zwischen Oberschenkel und Bauch. Da muss man schon etwas Leckeres mitbringen, damit man mal einen Blick auf den Nachwuchs werfen kann“, schmunzelt der Tierpfleger. Das Geschlecht des Jungtieres wird der Zoo daher erst dann wissen, wenn das Kleine agiler und auf dem Rücken der Mutter umhergetragen wird. Goralski: „Ob Männchen oder Weibchen, das ist für uns zweitrangig. Wichtig ist, dass der Mini-Katta trinkt, wächst und sich alle kümmern“. Jungtieraufzucht ist Familiensache – Quietscht das Jungtier ist Alarm: Dann kommen alle Weibchen der Katta-Familie flink angelaufen, um nach dem Rechten zu sehen. Hektisch beschnüffeln sie das Kleine. „Kattas sind sehr soziale Tiere“, erzählt Philip Goralski. Bei der Aufzucht spielen nicht nur die Mütter eine wichtige Rolle, sondern auch kinderlose Weibchen. Auf diese Weise wird der Zusammenhalt in der Gruppe gefördert und der Umgang mit Jungtieren erlernt. Daher dürfen auch die anderen Weibchen der Gruppe das jüngste Familienmitglied regelmäßig beschnuppern und putzen. Nur Hermann muss das innige Treiben mit Abstand beobachten. „Wie bei Kattas üblich, ist das Männchen das rangniedrigste Tier der Gruppe und hat wenig zu melden“, weiß der Tierpfleger. Besondere Beobachtungen auf begehbarer Katta-Insel – Im Zoo Duisburg leben die Kattas auf einer begehbaren Insel. Hier lassen sich die Tiere ohne Barriere beobachten, was besondere Beobachtungen möglich macht. Denn während die Besuchenden auf verschlungenen Wegen den Lebensraum der Kattas erkunden, klettern die Lemuren auf Bäumen umher, lassen sich im hohen Gras die Sonne auf den Bauch scheinen und laufen über Seile über die Köpfe der Zoogäste. Ringelschwanz und Stinkkämpfe zur Kommunikation – Das charakteristische Merkmal der Kattas ist ihr langer, schwarz-weißer Ringelschwanz. Wandern die Tiere am Boden, tragen sie ihn hoch aufgerichtet. Damit halten Kattas Kontakt zu ihren Artgenossen und verlieren sich nicht aus den Augen. Innerartliche Kommunikation findet bei den Lemuren auch über Geruch statt: Bei Stinkkämpfen fechten Männchen die Rangordnung aus. Dazu reiben die Tiere ihren langen Schwanz mit einem Sekret ein, was aus Drüsen an den Unterarmen stammt. Ist der Schwanz parfümiert, wedeln sich Kattas damit vor der Nase herum. Das Tier, was am meisten stinkt, gewinnt. Charismatische Lemuren sind bedroht – Kattas leben ursprünglich auf Madagaskar. Hier durchstreifen die Tiere in Familiengruppen den Wald und offene Savannengebiete. Nur es werden immer weniger. Der Grund, weswegen Kattas gefährdet und auf der sogenannten Roten Liste geführt werden, ist der Mensch. Lebensraumverlust, Holzeinschlag, Jagd und der illegale Wildtierhandel setzen den Beständen zu. In Zoologischen Gärten leben die Tiere insbesondere als Botschafter für ihre gefährdeten Artgenossen.

Tierpark Hellbrunn 05.04.2024
Ein neuer Ameisenbär für die Südamerikaanlage
Es gibt Zuwachs für die Hellabrunner Südamerikaanlage: Neben Vikunja, Mara, Capybara und Darwin-Nandu ist ab sofort auch wieder ein Ameisenbär zu sehen. „Inca“ kommt aus dem Zoo Zürich und wird interimsweise im Münchner Tierpark leben. Außerdem gibt es zwei neue Wasserschwein-Weibchen. Der Große Ameisenbär kam bereits in der vergangenen Woche aus dem Zoo Zürich nach München – wo er sich erst einmal hinter den Kulissen und ganz entspannt an seine neue Umgebung gewöhnen durfte. Inca, wie das Züricher Ameisenbärmännchen heißt, wird voraussichtlich bis zur Fertigstellung 2028 der Pantanal Voliere im Zoo Zürich in den schönen Münchner Isarauen leben. „Wir freuen uns sehr, dass mit dem Ameisenbären wieder alle Tierarten unsere Südamerikaanlage komplett sind“, so Hellabrunns Tierparkdirektor Rasem Baban. Weiter erzählt er: „die Anlage mit insgesamt fünf Tierarten ist für mich eine der vielseitigsten Anlagen im Tierpark. Es ist toll zu beobachten, wie die Tiere dort vergesellschaftet sind. Das ist nicht nur für die Tiere eine Bereicherung ihres Alltags, sondern ergibt auch ein spannendes Bild für Besucherinnen und Besucher.“ Solange die Vergesellschaftung von Ameisenbär Inca und den beiden neuen Capybara-Weibchen mit den anderen Bewohnern der Hellabrunner Südamerikaanlage noch andauert, kann es sein, dass die neuen Tiere zeitweise im Vorgehege oder der Innenanlage sind und nicht ständig für die Besucherinnen und Besucher sichtbar sind. Außerdem gibt es zwei neue Wasserschweine, auch Capybaras genannt, auf der großflächigen Anlage zu sehen. Die beiden Weibchen sind in der Hoffnung auf eine gute Gruppendynamik mit dem Hellabrunner Männchen nach München gekommen – Nachwuchs nicht ausgeschlossen. Die beiden bisherigen, schon etwas älteren Weibchen sind dafür zu einem älteren Männchen in den Zoo Dortmund gezogen. Die nächsten Verwandten der Wasserschweine sind – auch wenn es der Name vielleicht vermuten lässt – keine Schweine. Sie gehören zur Gruppe der Nagetiere und sind eng mit Meerschweinchen verwandt. Auch Ameisenbären sind keine Verwandten anderer Bärenarten – ihr nächster Verwandte ist das Faultier. Insgesamt gibt es drei Gattungen von Ameisenbären. Der Große Ameisenbär, dessen natürlicher Lebensraum Regenwälder und Savannen Süd- und Mittelamerikas sind, ist laut Roter Lister der IUCN „gefährdet“. Sie sind Einzelgänger und kommen nur zur Paarung zusammen. Mit seiner charakteristischen, rüsselförmigen Schnauze und der circa 50 Zentimeter langen Zunge kann der Große Ameisenbär bis zu 160-mal in der Minute in einen Ameisenbau eindringen. Er ernährt sich hauptsächlich von Ameisen und Termiten, frisst aber auch Obst und Gemüse. In den letzten zehn Jahren sind etwa 30 Prozent der Großen Ameisenbären verschwunden. Jagd und Lebensraumverlust sind dabei die größten Bedrohungen. Durch die zunehmende „Zerstückelung“ von Savannengebieten wird es für die Tiere einerseits schwerer, einen Partner zu finden, andererseits kommen immer mehr Tiere im Straßenverkehr ums Leben. Deshalb wird im Rahmen von Artenschutzprojekten versucht, die zerstückelten Lebensräume wieder mit sogenannten Ökodukten, vergleichbar mit Wildtierbrücken hierzulande, zu verbinden.

Zoo Magdeburg 05.04.2024
Zwei Drillinge, ein weißes Fellknäuel und grazile Vögel mit Kopfschmuck
An vielen Ecken des Zoos gibt es in diesen Tagen Jungtiere zu entdecken. Ein besonders niedliches Jungtier-Trio überrascht den Besucher im Zooeingangsgebäude. Familie Erdmännchen bekam Anfang März dreifachen Nachwuchs. Zum Schutz der Jungtiere vor Feinden (wie Krähe, Greifvogel) verbleibt die gesamte Erdmännchen-Familie vorerst in der Innenanlage in der Zoowelle. Das quirlige Erdmännchen-Trio ist sehr gut bei ihren Klettertouren, Graben und Scharren zu beobachten. Am 28.03.2024 gab es eine Drillingsgeburt bei den Warzenschweinen. In den ersten Lebenstagen zog sich die erfahrenen Warzenschweinmutter Jaqueline mit dem Nachwuchs noch etwas zurück, während Vater Pumba die Frühlingssonne genoss. Bei den erwarteten milden Temperaturen an diesem Wochenende, wird die komplette Warzenschweinfamilie auch die Außenanlage nutzen. Flink wuselt das niedliche Schweinchen-Trio bereits jetzt in der Innenanlage umher und kann dort mit etwas Glück gesichtet werden. In Nachbarschaft der Grevy-Zebras wurde vor einer Woche eine Anlage für Schwarzhals-Kronenkraniche fertiggestellt. Das Schwarzhals-Kronenkranich-Pärchen bezog eine 140 Quadratmeter große, übernetzte Außenanlage. Die Innenanlage für die kältere Jahreszeit wird in Kürze fertig. Zoobesucher können sich auf die außergewöhnlichen Balztänze freuen. Der Schwarzhals-Kronenkranich ist aufgrund der Lebensraumzerstörung auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet eingestuft. Die beiden Schwarzhals-Kronenkraniche im Zoo Magdeburg sind damit Botschafter für den Schutz ihrer Art und der Biodiversität ihres Lebensraums, der afrikanischen Savannen und Feuchtgebiete. Der Zoo Magdeburg beteiligt sich zudem am Europäischen Zuchtbuch (ESB) für diese Art. Eng an den Bauch der Mutter Vienni geschmiegt, lugt ein schneeweißes Jungtier hervor. Die Angola-Stummelaffen haben vor 3 Wochen erneut Nachwuchs bekommen. Verzückt und staunend bleiben aufmerksame Besucher beim Anblick des Jungtieres an der Anlage stehen. Sind die anspruchsvollen Blätterfresser gerade mit dem Fressen beschäftigt oder kletternd und springend unterwegs, ist das Jungtier schon gut erkennbar. Vienni ist eine sehr fürsorgliche Mutter, die ihren jüngsten Sprössling stets bei sich trägt. Vor allzu neugierigen Blicken schirmt sie ihr Kleines ab. Das schneeweiße Fell des Jungtieres ist besonders gut vom charakteristisch schwarz-weißen Haarkleid der Erwachsenen zu unterscheiden. Die deutliche Signalfärbung des Nachwuchses ist unter gruppenbildenden Tierarten weit verbreitet und ein Zeichen für den Schutzstatus, den junge Stummelaffen innerhalb der Gemeinschaft genießen.TIPP: Sieben Öffentliche Fütterungen mit Tierpfleger-Gesprächen in der Zeit von 10:15 bis 15:00 Uhr zu ausgewiesenen Zeiten (im Eingangsbereich und an den jeweiligen Tieranlagen tagaktuell), Alle Zeiten sind unter: www.zoo-magdeburg.de/veranstaltungen/fuetterungszeiten/ zu finden.

Tierpark Chemnitz 04.04.2024
Goldfasane und Amurdrosseln neu im Tierpark Chemnitz
Im Tierpark Chemnitz, in der großen Voliere am Eiszeitspielplatz, sind zwei Vogel-Arten neu eingezogen: seit Anfang März ein Pärchen Goldfasane und seit Mitte Januar ein Amurdrossel[1]Pärchen. Der Goldfasan hat sein natürliches Verbreitungsgebiet in Zentralchina, vornehmlich in bewaldeten Gebirgsregionen. Dort findet man die Art zur Brutzeit paarweise lebend, außerhalb dieser Zeit können sich auch mehrere Vögel zu kleineren Trupps zusammenfinden. Wie bei den meisten Fasanenarten typisch besteht ein deutlicher Geschlechtsunterschied. Während die Henne überwiegend schlicht braun gefärbt ist, fällt der Hahn durch sein leuchtend buntes Gefieder auf. Die Jungtiere tragen anfangs zur Tarnung das schlichte Federkleid der Mutter, färben sich aber mit ungefähr einem Jahr geschlechtstypisch um. Das Gelege besteht aus 6 bis 16 Eiern, die von der Henne ca. 24 Tage bebrütet werden. Die Küken werden von der Henne geführt und gefüttert und verstecken sich am Anfang zum Schutz unter den Flügeln der Mutter. Nach 12 bis 14 Tagen können die Jungvögel gemeinsam mit der Henne auf Bäumen übernachten. Aufgrund seiner Farbenpracht und der damit verbundenen Beliebtheit in der Privathaltung ist die Art mittlerweile in England und Schottland eingebürgert. Dort leben schätzungsweise zwischen 1000 und 2000 Tiere. Die Amurdrossel wird aufgrund ihrer Gefiederfärbung auch Graurückendrossel genannt. Die Geschlechter unterscheiden sich dabei nur wenig voneinander. Während der Brutzeit zwischen Mai und Mitte August bebrütet die Henne drei bis fünf Eier. In dieser Zeit sind vor allem die Männchen sehr territorial und verteidigen ihr Revier gegenüber Artgenossen. Nach zwölf Tagen verlassen die Jungtiere das Nest, obwohl sie noch nicht voll flugfähig sind. Außerhalb der Brutzeit kann man die Art auch in Schwärmen beobachten, allerdings nur, solange es genug Nahrung gibt. Auf ihrem Speiseplan stehen u. a. Früchte, Insekten und Schnecken. Amurdrosseln sind Zugvögel. Ihre Brutgebiete liegen in Russland, China, Nord-Korea und der Mongolei. Im Winter ziehen sie in wärmere Gebiete weiter südlich, z. B. nach Vietnam. Aufgrund ihres Verbreitungsgebietes gilt die Art als sehr robust. Mit der Amurdossel hat der Tierpark Chemnitz eine weitere Rarität zu seinem Bestand hinzugefügt. Die Art wird europaweit nur in sieben zoologischen Einrichtungen gehalten. Der Vogelbestand zählt neben dem Vivarium zu den Besonderheiten im Tierpark Chemnitz. Vor allem in der Fasanerie und im Tropenhaus sind die meisten der mehr als 70 verschiedenen Vogel[1]Arten zu sehen

Kölner Zoo 04.04.2024
Erfreuliche Nachrichten aus dem Kölner Zoo: Geflügelpest überstanden, alle Häuser wieder geöffnet und Tiergeburten bei Trampeltier und Faultier
Der Kölner Zoo freut sich sehr darüber, dass wieder alle Tierhäuser geöffnet werden dürfen und wir zwei besondere Tiergeburten vorstellen dürfen. Nach der amtlichen Feststellung des Ausbruchs der Geflügelpest im Kölner Zoo vor einigen Wochen bestand die Erfordernis, umfangreiche Maßnahmen zum Schutz gegen eine weitere Ausbreitung der Geflügelpest festzulegen. Dies führte zunächst zur Schließung des Kölner Zoos durch die zuständige Veterinärbehörde und erforderte die Aufstallung aller Vögel. Durch die eingeleiteten weiteren Maßnahmen, wie z. B. Bildung epidemiologischer Einheiten, Einschränkung des Personen- und Fahrverkehrs, zusätzlichen Biosicherheitsmaßnahmen und besondere Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen konnte eine Seuchenausbreitung effektiv verhindert werden. Der Kölner Zoo konnte daher nach kurzer Zeit bereits wieder geöffnet werden, aber unter strengen Auflagen. Der Vogelbestand wurde regelmäßig, auch unter behördlicher Aufsicht, beprobt. Insgesamt wurden über die Zeit 31 Tiere positiv auf Geflügelpest getestet, gestorben sind aber nur sieben Vögel. Die letzte Beprobung vom 2. April 2024 war komplett negativ. Somit liegen jetzt die Voraussetzungen vor, sämtliche angeordnete Schutzmaßregelungen aufzuheben. Dies ist ab dem 4. April 2024 der Fall. Das heißt die Teiche werden wieder besetzt und alle Tierhäuser im Kölner Zoo sind ab heute wieder geöffnet. „Der Kölner Zoo hat durch das vorbildliche, professionelle und schnelle Handeln seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie durch die hervorragende Zusammenarbeit mit dem zuständigen Veterinäramt der Stadt Köln von 1.506 Vögeln nur sieben Tiere an der Geflügelpest verloren. Dies ist ein echter Erfolg!“, sagt Zoodirektor Prof. Theo B. Pagel „Mein großer Dank gilt allen Beteiligten für ihr enormes Engagement.“ Helles Fell, lange Beine: Trampeltier im Kölner Zoo geboren – Darüber hinaus freut sich der Zoo darüber, dass es bereits besondere Tiergeburten zu vermelden gibt. Bei den sogenannten Altweltkamelen unterscheidet man das Dromedar (einhöckrig) und das Trampeltier (zweihöckrig). Von letzterem hält der Kölner Zoo seit Jahrzehnten die domestizierte Form. Am 10. März 2024 kam ein weiteres, männliches Jungtier namens „Omar“ zur Welt. Er hat eine auffällig weiße Färbung und ist das vierte Jungtier von Mutter „Charlotte“, die Ende 2016 aus dem Zoo Dortmund an den Rhein kam. Vater „Ivan“ lebt mittlerweile in einer anderen Trampeltierhaltung. Das Jungtier erkundet bereits neugierig die Anlage. Die schöne weiße Färbung lässt den kleinen Hengst regelrecht leuchten. In manchen Regionen der Erde gelten weiße Trampeltiere als heilig. Ausgewachsene Trampeltiere erreichen eine Körperlänge von bis zu drei Metern und ein Stockmaß von bis zu 250 Zentimetern. Das Gewicht kann 600 Kilogramm betragen. Hengste werden deutlich größer und schwerer als Stuten. Die Kamelhöcker sind Fettspeicher. Bei der chemischen Verwertung des Fettes wird Wasser frei, sodass die Höcker indirekt auch als Wasserspeicher fungieren. Das lange und wollige Fell der Trampeltiere ist meistens von dunkelbrauner, rotbrauner oder weißer Farbe. Im Frühjahr kommt es zum Fellwechsel. Der Körper ist sehr massig, der lange Hals endet in einem schlanken Kopf. In Anpassung an den Wüstenlebensraum sind die Nasenlöcher verschließbar. Die Augen sind durch sehr lange Wimpern vor Sand geschützt. Die Oberlippe ist wie bei allen Kamelartigen gespalten. Zu den Kamelartigen zählen neben den Trampeltieren auch die einhöckrigen Dromedare, dazu noch die Lamas, Vikunjas, Guanakos und die Alpakas. Unter den Füßen haben Trampeltiere breite Sohlen, mit denen sie im Sand nicht so schnell einsinken können. Sie bewegen sich im Passgang fort. Das heißt, dass die Beine einer Körperseite zugleich bewegt werden. Dadurch wirkt der Kamelgang schaukelnd. In freier Wildbahn leben Trampeltiere in kleinen Herden von bis zu 20 Tieren. Sie werden von einem Leithengst angeführt. Trampeltiere können sowohl Hitze von über 50 Grad Celsius als auch Kälte von nahezu -30 Grad Celsius vertragen. Die Wildform ist heute fast ausgerottet. Es gibt in ihrem Verbreitungsgebiet nur noch weniger als 1.000 Tiere. Trampeltiere als Haustiere gibt es dagegen in Innerasien millionenfach. Sie werden als Lasttiere, Fleisch- und Milch- und Wolllieferanten und der Dung als Brennstoff genutzt. Die Tragezeit dauert bei Trampeltieren etwa 13 Monate. Die Stute bringt dabei nur ein Jungtier zur Welt. Geboren wird im Stehen. Bereits Minuten nach der Geburt versucht das Jungtier aufzustehen. Nach wenigen Stunden kann es der Mutter dann schon folgen. Das Fohlen wird etwa ein ganzes Jahr gesäugt. Ausgewachsen sind Trampeltiere dann nach rund fünf Jahren. Ebenfalls Nachwuchs bei den Faultieren – Unsere beiden Faultiere „Jumi“ und „Perez“ haben ebenfalls für Nachwuchs gesorgt. Das Junge klammert sich noch fest an die Mutter und lässt sich von dieser tragen. Erste zaghafte Krabbelversuche konnten wir aber schon beobachten. Das Jungtier hat noch keinen Namen, da wir das Geschlecht des Tieres noch nicht wissen. Die von uns gehaltene Art ist das Zweifinger-Faultier. Diese Bezeichnung ist allerdings leicht irritierend, denn sie haben nur an den Vorderfüßen zwei, an den Hinterfüßen jedoch drei Zehen. Zweifinger-Faultiere verlassen die sicheren Bäume lediglich, um zu einem anderen Baum zu kommen oder um Kot abzusetzen. Einfach mal anders: Laufend kopfüber und Scheitel am Bauch – Faultiere zeichnen sich durch ihre kopfunter im Baum hängende Lebensweise und ihre gemächliche Fortbewegung aus. Dies liegt unter anderem an der energiearmen Blattnahrung, der Hauptnahrung der Faultiere. Sie sind durch lange Gliedmaßen, die in gebogenen Krallen enden, an das Hängen im Baum angepasst. Zweifinger-Faultiere, zu der die in Köln gehaltenen Eigentlichen Zweifingerfaultiere (auch Unau genannt) sowie das Hoffmann-Zweifinger-Faultier zählen, haben an den Vordergliedmaßen zwei, an den Hinterfüßen drei Zehen. Ihr Fell ist am Bauch gescheitelt, damit das Wasser besser abfließen kann. Vor allem in der Regenzeit kann das Fell mit grünen Algen durchsetzt sein, wodurch das Tier besser im Geäst getarnt ist. Zweifingerfaultiere haben zwar ein großes Verbreitungsgebiet in Mittamerika bis zum nördlichen und zentralen Südamerika, doch verlieren sie durch Brandrodung zunehmend ihren Lebensraum.

Tierpark Nordhorn 04.04.2024
Bauer sucht Name – Name für neuen Schaubauern gesucht – Schlüsselübergabe und Namensbekanntgabe im Tierpark Nordhorn
Der Vechtehofbauer ist seit langem fester Bestandteil des Vechtehofes im Tierpark Nordhorn. In dieser regionalhistorischen Themenwelt werden nicht nur seltene alte Haus- und Nutztierrassen wie das Bunte Bentheimer Schwein gezeigt, sondern insgesamt wird das Leben in der deutsch-niederländischen Grenzregion vor rund 150 Jahren dargestellt. Ein echter Bauer gehört somit natürlich auch auf den Vechtehof. Diese deutschlandweit einmalige Stelle ist die Bereicherung in der historischen Themenwelt des Familienzoos. Nun steht die Schlüsselübergabe an, denn der bisherige „Bauer Hinnerk“ tritt seinen wohlverdienten Ruhestand an. Ein Nachfolger steht bereits in den Startlöchern. Ihm fehlt allerdings noch ein entsprechender Name, damit ihn Groß und Klein demnächst auch standesgemäß ansprechen können! Aus diesem Grund startet der Tierpark Nordhorn nun eine Abstimmung, an der sich jeder beteiligen kann. Drei für den deutsch-niederländischen Grenzraum typische Vornamen stehen dabei zur Auswahl: Bauer Geert, Henk oder Jan! Auf www.tierpark-nordhorn.de/unser-neuer-vechtehofbauer/ kann sich jeder bis zum 20.4. an der Abstimmung beteiligen. Eine Weiterleitung über die Startseite der Zoowebsite ist eingerichtet. Die offizielle Namensbekanntgabe erfolgt dann am Sonntag, den 21. April. An diesem Tag können sich alle Besucher, vor allem natürlich die Kinder, vom scheidenden „Bauern Hinnerk“ offiziell verabschieden und gleichzeitig den neuen Vechtehofbauern begrüßen. Denn an diesem Sonntag sind ausnahmsweise sogar zwei Schaubauern im Tierpark anzutreffen.Viele konnten „Bauer Hinnerk“ auf Führungen, Kindergeburtstagen oder bei der normalen Hofarbeit auf dem Vechtehof in den letzten Jahren kennen lernen. Wer möchte, kann sich an diesem Sonntag also zum Beispiel mit einem selbstgemalten Bild verabschieden. Die beiden Schaubauern sind von 9 bis 18 Uhr auf dem Vechtehof im Tierpark Nordhorn anzutreffen und werden dort einiges aus ihrem üblichen Programm zeigen. Gegen 13 Uhr erfolgt die Schlüsselübergabe von „Bauer Hinnerk“ an den neuen Vechtehofbauern, der dann auch seinen offiziellen Namen erhält. „Mit dem Schaubauern am Vechtehof wird unsere historische Themenwelt erst so richtig lebendig und erlebbar!“ so Zoodirektor Dr. Nils Kramer. „Im Spannungsfeld Landwirtschaft gestern, heute und morgen gibt es so viel zu erzählen und zu erklären, da ist unser Vechtehofbauer ein echtes Bindeglied!“ Neben den bedrohten alten Haus- und Nutztierrassen liegt dem Tierpark in dieser Themenwelt auch die deutsch-niederländische Regionalgeschichte, die Traditionen und Gebräuche und die plattdeutsche Sprache am Herzen. Die Grafschaft Bentheim wurde im Laufe ihrer Geschichte von verschiedenen Einflüssen aus deutscher und ebenso niederländischer Seite geprägt. So soll auch der Name des neuen Vechtehofbauern sowohl für die deutschen, als auch die zahlreichen niederländischen Gäste vertraut klingen. Im Familienzoo freut man sich, dass man nun bereits den dritten Schaubauern begrüßen darf und damit diese bereichernde Tradition weiter fortsetzen zu können. Aktuelle Informationen gibt es jederzeit unter www.tierpark-nordhorn.de, www.instagram.com/tierparknordhorn oder unter www.facebook.com/TierparkNordhorn.

Tiergarten Straubing 04.04.204
Doppelte Zwillinge im Tiergarten: 2×2 macht 4-fache Freude mit Goldenen Löwenäffchen und Lisztäffchen
Im Tiergarten Straubing konnten in den letzten Wochen gleich bei zwei bedrohten Krallenaffen-Arten jeweils Zuchterfolge mit Zwillingen verzeichnet werden. Die sogenannten Krallenaffen (wissenschaftlich: Callitrichidae) sind eine besondere Gruppe von kleinen Primaten, die fast ausschließlich in den tropischen Wäldern Mittel- und Südamerikas vorkommen. Charakteristisch und namensgebend für Krallenaffen sind ihre gebogenen Nägel („Krallen“) an den Fingern und Zehen, die ihnen beim Klettern in den Bäumen helfen. Sie leben in Gruppen von normalerweise 2 bis 10 Tieren und ernähren sich von Blättern, Rindensäften, Früchten, Blüten, Insekten und anderen kleinen Tieren. Der Tiergarten Straubing engagiert sich seit vielen Jahren nicht nur in der Haltung, sondern auch in der Erhaltungszucht und Erforschung gleich mehrerer verschiedener dieser Affenarten. Besonderen Grund zur Freude lieferten schon 2023 die Goldenen Löwenäffchen, deren charakteristisches goldenes Fell und leuchtend orangefarbener Schwanz sie unverkennbar machen: hier wurde im vergangenen Jahr zum ersten Mal ein Jungtier geboren und erfolgreich aufgezogen – nur eines von gerade einmal 11 Jungtieren in allen Zoos weltweit. Umso größer war die Überraschung, als vor einigen Tagen erneuter Nachwuchs zu verzeichnen war, diesmal sogar Zwillinge. Da die Goldenen Löwenäffchen gemäß der Roten Liste der IUCN als stark gefährdet gelten und nur noch in einem streng geschützten Gebiet im atlantischen Regenwald Brasiliens vorkommen, ist jedes einzelne Jungtier essentiell für das Überleben dieser Art. Dies gilt auch für die vom Aussterben bedrohten Lisztäffchen, welche ausschließlich im nordwestlichen Kolumbien beheimatet, wo sie in der Region an der Karibikküste vorkommen. Auch hier sind die Populationszahlen in den letzten zwei Jahrzehnten um über 80 % geschrumpft, weshalb sich der Tiergarten Straubing auch hier sehr über das ebenfalls fast gleichzeitig geborene Zwillingspaar freut. Der Name dieser Krallenaffenart leitet sich vom charakteristischen weißen Wuschelkopf ab, welche stark an die exzentrische Frisur des österreich-ungarischen Komponisten Franz Liszt erinnert. „Die Jungtiere bei den Goldenen Löwenäffchen und den Lisztäffchen sind kleine, aber wichtige Puzzlestücke unseres Engagements für den Artenschutz und die Erhaltung bedrohter Tierarten“, sagt der Direktor des Tiergartens Straubing, Dr. Michel Delling. „Letztlich sind diese Zuchterfolge auch ein Beleg dafür, dass unsere Tierhaltung und die sorgfältige Tierpflege den Tieren gute Lebensbedingungen bieten.“ Daher wird der Tiergarten auch weiterhin an über 30 verschiedenen Erhaltungszuchtprogrammen teilnehmen, um die genetische Vielfalt unterschiedlichster Tierarten zu bewahren und so einen wertvollen Beitrag zum Schutz der globalen Artenvielfalt zu leisten.

Zoo Leipzig 04.04.204
Gestohlener Bartaffe zurück im Zoo Leipzig Tier nach Hinweis aufgefunden
Der in der Nacht auf Ostersonntag gestohlene Bartaffe Ruma ist seit heute Morgen wieder zurück im Zoo Leipzig. Im Lagezentrum der Polizei Leipzig war am Morgen ein Hinweis eingegangen, dass auf einem Baum nahe eines Mehrfamilienhauses im südlichen Stadtteil Reudnitz ein Bartaffe gesichtet wurde. Sofort rückte ein Team des Zoo Leipzig aus, um das Tier, das zwischenzeitlich in das Gebäude gelaufen war, zu sichern und augenscheinlich wohlbehalten zurückzubringen. „Wir sind erleichtert, dass es unserem Bartaffenweibchen einer ersten Prüfung nach gut geht. Es sind keine äußeren Verletzungen zu sehen, aber sie macht einen geschwächten Eindruck. Unser herzlicher Dank gilt dem Hinweisgeber, der beim Joggen die Sichtung gemacht und gemeldet hat“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold und bedankte sich auch bei der Polizei Leipzig sowie den Medien: „Die Zusammenarbeit mit der Polizei Leipzig lief sehr gut, wir waren in enger Abstimmung und freuen uns gemeinsam über den für den Bartaffen guten Ausgang. Auch den Medien gilt unser Dank, die mit enormer Öffentlichkeit möglicherweise den Druck auf den oder die Täter derart erhöht und damit zum Aussetzen und schnellen Auffinden beigetragen haben.“ Die Ermittlungen zum Täter sowie den Geschehnissen zwischen dem Diebstahl in der Nacht zum Sonntag bis zum heutigen Auffinden des Tieres dauern an. Es werden Zeuginnen und Zeugen gesucht, die Hinweise zu möglichen Tatverdächtigen geben können. Diese werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666 zu melden

Tiergarten Schönbrunn 04.04.2024
Zebra-Fohlen im Doppelpack
Im Tiergarten Schönbrunn sieht man doppelt. Oder doch nicht? Bei den Burchell-Zebras gibt es zweifachen Nachwuchs. Am 22. und 27. März ist in der Nacht je ein Fohlen zur Welt gekommen und hat das Tierpfleger-Team bei der Morgenroutine im Stall erwartet. Mittlerweile erkunden die beiden bereits die Außenanlage. „Zebras sind sogenannte Nestflüchter, die schon kurz nach der Geburt stehen und laufen können. Dies ist in der Wildbahn für sie überlebenswichtig, da die Geburt Fressfeinde anlockt, vor denen die Neugeborenen schnell flüchten können müssen. Diese Gefahren bestehen natürlich im Tiergarten nicht, dennoch gehört es zu ihrem natürlichen Verhalten“, erläutert Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Noch sind die Zebra-Mütter besonders wachsam, weichen den Fohlen nicht von der Seite und lassen kein anderes Herdenmitglied zu nahe heran. In etwa einem Monat werden die Fohlen aber gemeinsam durch die Anlage galoppieren.Das Burchell-Zebra kam erstmals 1840 in den Tiergarten Schönbrunn und ist eine Unterart des Steppenzebras. Gut erkennbar sind Burchell-Zebras anhand der helleren bräunlichen „Schattenstreifen“ zwischen den typischen schwarzen Streifen. Auch bei den kleinen Fohlen ist dieses Merkmal schon gut erkennbar. „Momentan schlafen die Jungtiere zwischen ihren Erkundungstouren noch viel. Später werden sie die restliche Herde auf Trab halten. Nachwuchs ist stets für die Muttertiere und auch für die restlichen Herdenmitglieder eine große Bereicherung“, so Folko Balfanz, zoologischer Abteilungsleiter im Tiergarten Schönbrunn. Wer die beiden Zebra-Fohlen besuchen möchte, kann das nun sogar eine Stunde länger tun. Seit 1. April gelten im Tiergarten bereits die Sommeröffnungszeiten. Bis Ende September hat er täglich von 9 bis 18:30 Uhr geöffnet.

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 04.04.2024
Schlangenführung am Freitag
Wie viele Schlangenarten gibt es in Tirol? Welche davon ist die größte?
Wie werden die Schlangen im Alpenzoo gefüttert? All das und noch mehr erfahren Schlangenfans am Freitag, den 5. April 2024, um 14:00 Uhr, bei uns im Alpenzoo im Rahmen einer Spezialführung zu den Schlangen! Die Führung ist kostenlos, es gilt der normale Eintrittspreis. Treffpunkt ist um 14:00 Uhr beim Bibergehege.

Zoo Duisburg 03.04.2024
Transport von Riesenfischen: Zoos von Rotterdam und Duisburg betreten Neuland und schreiben Zoo-Geschichte
In den vergangenen Tagen sind zwei Arapaimas am Kaiserberg angekommen. Die südamerikanischen Raubfische sind mehrere Meter lang, wohlbehalten in Duisburg angekommen und nun zu sehen. Duisburg / Rotterdam Er ist der größte Süßwasserfisch Lateinamerikas: Der Arapaima. In Brasilien nennen die Einheimischen die gigantischen Raubfische auch Pirarucu. Zwei der urtümlich aussehenden Tiere sind nun im Zoo Duisburg angekommen. Ihr Transport aus dem niederländischen Diergaarde Blijdorp in Rotterdam war eine Herausforderung. Denn mit einer aktuellen Gesamtlänge von rund 2,50 Metern und einem Gewicht von mehr als 150 kg sind die kräftigen Fische alles andere als Leichtgewichte. Die Experten aus Rotterdam und Duisburg bereiteten den Transport mehrere Monate vor, standen mit südamerikanischen Kollegen im Austausch, betraten mit dem Transfer von Arapaimas in dieser Größe Neuland und schrieben Zoogeschichte. XXL-Transport in persönlicher Hängematte An zwei aufeinanderfolgenden Tagen traten die Tiere die Fahrt aus dem etwa 200 Kilometer entfernten Rotterdam ins Ruhrgebiet in einer wassergefüllten Hängematte an. Diese Spezialanfertigung ist an einem maßgefertigten Stahlrahmen befestigt worden. Mehr als 20 Mitarbeitende des Zoo Rotterdam waren notwendig, um die großen Raubfische behutsam in die stabile Hängematte zu überführen. Die rund 2 ½-stündige Fahrt nach Duisburg bewältigten die Tiere in einem beheizten LKW. Bei regelmäßigen Stopps überwachten die Experten aus Rotterdam unter anderem die Wassertemperatur im Transportbehältnis. Am Kaiserberg empfing das Duisburger Zoo-Team die Neuankömmlinge. In der Tropenhalle Rio Negro agierten die Mitarbeitenden aus Rotterdam und Duisburg Hand und Hand. Mit Hilfe eines fest installierten Krans in der Tropenhalle wurden die Tiere samt Hängematte sanft angehoben und behutsam in den neuen Lebensraum überführt. „Alles verlief reibungslos, sehr konzentriert und hoch professionell“, so Kuratorin Taissa Faust. Die Biologin ist überglücklich, die Neuankömmlinge in Duisburg begrüßen zu können. „Arapaimas sind eindrucksvolle Tiere. Sie leben nur in wenigen Zoologischen Gärten und sind etwas ganz Besonderes“. Zoogeschichte dank monatelanger Vorbereitung Transporte von ausgewachsenen Arapaimas galten bis jetzt als nahezu unmöglich. Mit dem erfolgreichen Transfer von zwei Tieren schreiben die Teams aus Rotterdam und Duisburg Zoogeschichte. Denn nie zuvor sind solch große Exemplare auf eine 200 Kilometer lange Reise geschickt worden. Neben der Größe galt insbesondere die außergewöhnliche Atmung der Tiere als limitierender Faktor. „Ein Teil der Schwimmblase der Arapaimas ist zu einer Art Lunge ausgebildet. So seltsam es klingt – die Tiere können deswegen ertrinken. Nämlich dann, wenn in diesen luftgefüllten Sack Wasser hineinkommt. Das ist einer der Gründe, wieso der Transfer eine solch große Herausforderung ist“, weiß Taissa Faust. Auch die Transportrichtung ist entscheidend, wie Faust erklärt. „Der Arapaima fährt quer zur Fahrtrichtung. So kann er sich besser ausbalancieren und während der Fahrt ruhiger atmen“. Dank intensiver Vorbereitung und dem Austausch mit südamerikanischen Kollegen, die einen 80seitigen Erfahrungsbericht bereitstellten, der auch Transportberichte beinhaltet hat, glückte das Unterfangen. „Dieses Wissen haben wir auf unsere Gegebenheiten übertragen und angepasst“, so Faust. Neuankömmlinge ab sofort zu sehen Nach der Eingewöhnung lassen sich die zwei neuen Tiere ab sofort in der Tropenhalle Rio Negro bewundern. Hier gleiten sie gemeinsam lautlos an der 18 Meter langen Unterwasserscheibe vorbei. Ihren Lebensraum teilen sich die Arapaimas mit den Seekuh-Brüdern Manfred und Pablo, Rochen und anderen Fischarten Südamerikas. In Duisburg sind die zwei Giganten außerdem auf Artgenossen getroffen. Die drei deutlich kleineren Tiere leben bereits seit einigen Jahren am Kaiserberg. Mit den Neuankömmlingen wird nun umso deutlicher, wie groß Arapaimas werden können. Gefährdete Riesen mit roten Schuppen Die größten Schuppen des Arapaima zeichnen sich durch eine auffällige rote Färbung auf. Ein Umstand, weswegen die Tiere in der Sprache der Ureinwohner auch Pirarucu (= roter Fisch) genannt werden. In ihrer ursprünglichen Heimat setzen Lebensraumverlust, illegaler Handel und Überfischung den Beständen des Arapaima zu. Große Exemplare von drei Metern sind selten geworden. Tiere, die historischen Aufzeichnungen zufolge sogar eine Länge von über vier Metern erreicht haben sollen, gibt es nicht mehr. Als Raubfisch bewohnt der Arapaima langsam fließende und meist sehr trübe Flüsse, Flachwasserzonen sowie Seen und andere stehende Gewässer. Hier lauern die Tiere auf Beute. Durch schnelles Aufreißen des Mauls saugen sie ihre Beute ein.

Biosphaerium Elbtalaue 03.04.2024
Erneute Auszeichnung des Biosphaeriums mit dem Zertifikat „Reisen für Alle“
Das Biosphaerium hat erneut das Zertifikat „Reisen für Alle – Barrierefreiheit geprüft“ bekommen und ist nachgewiesen barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung und teilweise barrierefrei für Rollstuhlfahrer! Die TourismusMarketing Niedersachsen GmbH hat die Ausstellung im Hauptgebäude, die Aquarienlandschaft und den Biberbau genauestens unter die Lupe genommen. Das Zertifizierungsergebnis und der Gastbericht ermöglichen es den Besuchern nun vorab, sich von den Gegebenheiten vor Ort ein detailliertes Bild zu machen. Der zuletzt neu gestaltetet Biosphärenraum ist ebenfalls in die Zertifizierung eingeflossen und bietet mit unterfahrbaren Tischen und verschiedenen Hörstationen auf für unsere Gäste mit Behinderungen ein Erlebnis. „Wir freuen uns, dass wir Menschen mit Behinderungen durch die Zertifizierung mit dem bundesweiten Kennzeichnungssystem weiterhin eine eindeutige Auskunft zur Barrierefreiheit im Biosphaerium Elbtalaue anbieten können. Der zuletzt neu gestaltetet Biosphärenraum ist ebenfalls in die Zertifizierung eingeflossen und bietet mit unterfahrbaren Tischen und verschiedenen Stationen auf Sitzhöhe auch für unsere Gäste mit Rollstuhl und Gehbehinderungen ein Erlebnis“, so Geschäftsführerin Andrea Schmidt. Das Projekt „Einführung des Kennzeichnungssystems „Reisen für Alle“ sieht die bundesweite Einführung und Weiterentwicklung des Kennzeichnungssystems „Reisen für Alle“ vor, das in mehrjähriger Zusammenarbeit und Abstimmung mit Betroffenenverbänden sowie touristischen Akteuren im Rahmen des vorhergehenden Projektes entwickelt wurde.“ Das Hauptziel liegt dabei in der bundesweiten Einführung und Vermarktung von barrierefreien Angeboten. Bewertet werden bundesweit touristische Anbieter wie Hotels, Museen, Flughäfen und viele andere Einrichtungen. Eine Bewertung erfolgt nach vielfältigen und wesentlichen Kriterien, die eine behindertengerechte Nutzung ermöglichen.“

Tierpark Neumünster 03.04.2024
Kostenlose Sonntagsführung, “Tierpersönlichkeiten“
Am Sonntag, den 07.04.2024 findet im Tierpark Neumünster die monatliche, kostenlose Sonntagsführung, zum Thema: “Tierpersönlichkeiten“ statt. Tierpark Direktorin Verena Kaspari wird den Teilnehmern einige besondere tierische Charaktere aus dem Kreise der Tierparkbewohner vorstellen und hat auch zu jedem Tier so manch lustige Anekdote zu erzählen. Eine Anmeldung zur Führung ist nicht erforderlich. Die kostenlose Sonntagsführung beginnt um 10.30 Uhr auf der Elchterrasse, der Tierparkeintritt ist zu entrichten: Erwachsene: 13,-€ (inklusive Artenschutz-Euro), Kinder

Zoo Augsburg 03.04.2024
Ist die Antarktis noch zu retten? Ein Vortrag von Dr. Fritz Jantschke
Die Antarktis, ein geheimnisvoller, unerschlossener und immer noch weitgehend unbekannter Kontinent. Dass der Erdteil immerhin anderthalb mal so groß ist wie Europa, wer weiß das schon? Oder dass er der durchschnittlich höchste Kontinent ist? Weniger überraschend dürfte sein, dass er der kälteste ist und ganzjährig von einer unglaublich dicken Eisschicht bedeckt ist. Fritz Jantschke, der nach zehn Jahren am Frankfurter Zoo und 18 Jahren bei der Zeitschrift DAS TIER vor allem Filme für „tierzeit“ von Vox und „Wunderbare Welt“ des ZDF produzierte, „entdeckte“ nach Jahrzehnten von Reiseleitungen in alle Welt in jüngerer Zeit auch die Antarktis als faszinierendes Reiseziel. Auf Schiffen und bei Landgängen und Bootsfahrten im ewigen Eis erzählt er den Teilnehmer Wissenswertes und Unterhaltsames über Tierwelt und Ökologie dieses Lebensraums. Mit gleicher Begeisterung will er dieses Wissen und seine großartigen Fotos (von Eis-Landschaften und Stimmungen ebenso wie von Pinguinen, Walen und Robben) auch den interessierten Zuhörern seiner Vorträge vermitteln. Und dabei natürlich auch die Frage beantworten, ob die Antarktis noch zu retten ist. Der Vortrag findet am 4. April um 19 Uhr im Umweltbildungszentrum beim Botanischen Garten statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Weitere spannende Veranstaltungen im April: die Abendführung am 26. April und der Welt-Pinguin-Tag am 28. April. Mehr Informationen unter www.zoo-augsburg.de/veranstaltungen

Tiergarten Kleve 03.04.2024
Über 60.000 Gäste ließen sich von China Lights verzaubern China Lights Kleve war voller Erfolg- sowohl für den Tiergarten als auch für die Stadt und den Kreis
Vom 10. Februar bis zum 30. März 2024 feierten die China Lights Kleve ihre Premiere in der Schwanenstadt- und strahlten weit über die Grenzen der Region hinaus. „Mit über 60.000 Gästen wurden jegliche Erwartungen an Besucherzahlen übertroffen“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Wir freuen uns sehr, dass sich unsere China Lights schnell zu einem wahren Publikumsliebling entwickelt und so den Tiergartenbesuch im Winter einzigartig gemacht haben. Gerne denke ich an die vielen strahlenden Gesichter und leuchtenden Augen unserer Gäste zurück, die eine solch fantasievolle und erlebnisreiche Ausstellung nicht in der Schwanenstadt erwartet hätten und mehr als positiv überrascht von dem Gebotenen waren.“ Bereits Anfang Januar wurde mit den Aufbauarbeiten für China Lights Kleve begonnen. Nach rund einem Monat Vorbereitung leuchteten jeden Abend zahlreich Tierlaternen sowie mystische Wesen mittels tausenden LEDs: Vom leuchtenden Pinguin, der bereits dort platziert war, wo einmal eine begehbare Pinguinanlage entstehen soll, bis hin zum über 30 Meter langen Riesendrachen präsentierte China Lights Kleve den Gästen eine spannende Auswahl an verschiedenen Laternen, die die Menschen aus nah und fern anlockte, wie Polotzek berichtet: „Dass wir letztlich mehr Gäste bei China Lights begrüßen durften als Kleve Einwohner hat, ist ein sensationeller Erfolg und zeugt von der Strahlkraft dieser besonderen Veranstaltung. Zusätzlich zu den Menschen aus Kleve und dem Kreis Kleve konnten wir auch zahlreiche Gäste aus dem Ruhrgebiet, den restlichen Teilen NRWs sowie den benachbarten Niederlande begeistern. Viele Gäste nutzten den China Lights Besuch, um hier in Kleve zu übernachten, vorher in der Innenstadt shoppen zu gehen oder eine der zahlreichen gastronomischen Einrichtungen unserer Region zu besuchen. Daher war China Lights Kleve ohne Frage auch ein Mehrwert für die gesamte Region und den Tourismusstandort Niederrhein.“ Doch wie reagierten die Tiere auf die leuchtenden „Kollegen“? „Unsere Tiere durften sich selbst aussuchen, ob sie sich bei China Lights zurückziehen oder in ihren Außenanlagen aufhalten“, berichtet Tiergartenleiter Polotzek. „Die besonders empfindlichen Tiere wie Gürteltier und Zwergseidenäffchen haben wir aus der China Lights Route ausgeklammert. Die Tiere, die entlang der China Lights Route leben, zeigten sich sehr entspannt: So waren unsere Trampeltiere meist wiederkauend neben den Leuchtfiguren zu beobachten. Unsere Bentheimer Schweine Kalli und Edeltraud schliefen trotz des allabendlichen Leuchtens in unmittelbarerer Nähe zu den Laternen. Und unsere Weißkopfseeadler haben während China Lights sogar das erste Mal angefangen zu brüten.“ „Solch ein großes, einzigartiges Event ist nicht ohne das Engagement unserer MitarbeiterInnen und vieler anderer HelferInnen möglich. Daher danke ich allen, die zum Gelingen der China Lights beigetragen haben: Unseren TiergartenmitarbeiterInnen, den chinesischen Laternenkünstlern und KollegInnen, unseren ehrenamtlichen HelferInnen, den KollegInnen vom BBZ und den KollegInnen am Imbiss, die jeden Abend dafür sorgten, dass man bei China Lights auch kulinarisch bestens versorgt wurde“, so Polotzek. „Außerdem gilt mein besonderer Dank unseren zahlreichen Sponsoren und Partnern, ohne die eine solche Großveranstaltung wie China Lights nicht möglich gewesen wäre.“ Unterstützt wurde China Lights Kleve von den Hauptsponsoren Niederrhein Tourismus, Tichelpark Kleve, Clivia, NRZ, Sparkasse Rhein-Maas, Niederrhein Nachrichten und Antenne Niederrhein sowie von den Sponsoren Stadtwerke Kleve, Games & More, Tobacco & More, Möbel Kleinmanns, Elektro Schult und Elektro Schmitz/Stelzig Elektrotechnik. Doch auch nach den China Lights lohnt sich ein Besuch im Familienzoo am Niederrhein, denn der Tiergarten Kleve ist nun wieder täglich von 9-18 Uhr für die Gäste geöffnet. Die BesucherInnen können sich auf zahlreiche Jungtiere wie u.a. bei den Gürteltieren, Zwergseidenäffchen, Alpakas, Zwergziegen und Schafen freuen. Außerdem eröffnet am 5. April die neue, begehbare Präriehundanlage. Weitere Informationen unter www.tiergarten-kleve.de.

Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 02.04.2024
Neue Vogelarten in der Wilhelma Gefiederte Vielfalt aus Südamerika
In der Wilhelma ist zu Frühlingsbeginn eine Reihe neuer Vogelarten eingezogen. Einen Schwerpunkt bilden dabei Arten aus Südamerika. Zu den wohl beeindruckendsten Neuzugängen gehört zweifellos der Riesentukan: Sein orangefarbener Schnabel ist mit fast 20 cm fast ein Drittel so lang wie der restliche Körper. Tukane gehören zwar zu den Spechtvögeln, zum Hämmern ist ihr hohler und leichter Schnabel aber nicht geeignet. Er dient stattdessen einerseits zur Thermoregulation sowie andererseits zum Pflücken und Zerquetschen von Früchten. In seiner südamerikanischen Heimat kommt der Riesentukan sowohl im Tiefland als auch in Höhenlagen von bis über 1.500 Meter über dem Meeresspiegel vor. Spektakulär ist das blaue Gefieder der Hyazintharas – die mit einer Körperlänge von rund einem Meter größte Papageienart der Welt. Der Hyazinthara hat sich mit seinem riesigen Schnabel auf das Knacken steinharter Palmfrüchte spezialisiert. In Brasilien ist die Art nur noch in drei räumlich voneinander getrennten Gebieten anzutreffen. Die größte Teilpopulation befindet sich im Pantanal, einem Feuchtgebiet, das zwar von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde, aber dennoch durch landwirtschaftliche Nutzung und Straßenbau bedroht ist. Eine ornithologische Rarität ist der Rotschnabelhokko, ein riesiger Hühnervogel. Das Männchen fällt durch sein pechschwarzes Gefieder und die orange bis rötlich gefärbte Wachshaut am Schnabel des Männchens auf. Das Erscheinungsbild des Weibchens ist etwas schlichter. Den markanten Kopfschmuck aus gewellten Federn haben beide Geschlechter gemeinsam. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Rotschnabelhokkos waren die atlantischen Regenwälder im Osten Brasiliens, wo die Art durch Jagd und Lebensraumzerstörung bis an den Rand der Ausrottung dezimiert wurde. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin betont: „Als wissenschaftlich geleiteter Zoo haben wir die Verpflichtung, aktiv Artenschutz zu betreiben. Der Bestand des Rotschnabelhokkos ist in seinem natürlichen Lebensraum auf wenige Hundert Exemplare geschrumpft. Wir hoffen, die Art in Zukunft selbst nachzüchten und damit zu ihrer Erhaltung beitragen zu können.“ Noch nicht ganz so selten wie der Rotschnabelhokko ist der Graurücken-Trompetervogel, der eher in den zentralen und nördlichen Bereichen des südamerikanischen Kontinents beheimatet ist. Trompetervögel leben in kleinen Gruppen, bei denen immer eine Frau das Sagen hat: Das dominante Weibchen paart sich mit mehreren Männchen, um die Brutpflege kümmert sich aber die ganze Gruppe. Eine ganz andere Brutstrategie verfolgt der aus dem östlichen Brasilien stammenden Zimttinamu: Bei dieser Steißhuhnart herrscht Polygamie: Das Männchen paart sich mit mehreren Weibchen, die ihre Eier ins gleiche Nest legen. Das Ausbrüten und die Aufzucht der Jungvögel sind dann Männersache – genau wie bei den mit Tinamus verwandten Laufvögeln wie z. B. Emus. Zimttinamus sind durch Bejagung und die Abholzung von Regenwäldern bedroht. Einen kuriosen Namen trägt die Magellan-Dampfschiffente. Der massige und aufgrund seiner kurzen Flügel nur eingeschränkt flugfähige Entenvogel kommt in den Küstengewässern auf Feuerland und an Kap Hoorn am äußersten Ende des südamerikanischen Kontinents vor. Ihr Name bezieht sich auf ihr Fluchtverhalten: Wenn die auf dem Wasser schwimmenden Riesenenten aufgeschreckt werden, paddeln sie nicht nur mit Hilfe der Füße davon, sondern nutzen dabei auch ihre Flügel – was dann an die Schaufelräder von Dampfschiffen erinnert. Die gefiederten Neuzugänge aus Südamerika kamen natürlich nicht direkt über den Atlantik in die Wilhelma, sondern sind Nachzuchten aus zoologischen Einrichtungen in Europa.

Zoo Leipzig 02.04.2024
Erfolgreicher Saisonstart für den Zoo Leipzig – Einbruch und Diebstahl am Osterwochenende
Der Zoo Leipzig ist mit einer erfolgreichen Osterwoche in die Saison gestartet: Rund 66.500 Gäste besuchten in der Karwoche inkl. dem Osterwochenende den Zoo, mehr als im Vorjahr (58.600 Besucher) und im letzten Vor-Coronajahr 2019 (60.800). Ebenso sorgte der zahlreiche Nachwuchs beispielweise bei den Afrikanischen Zwergziegen, Kamerunschafen, Zwergwachteln, Blaukronenpapageichen und Riesenmeerschweinchen gleichermaßen für große Freude bei der Zoo-Belegschaft und den Besuchern. In der Tropenerlebniswelt Gondwanaland konnten sich die Tierpfleger zudem am Ostermontag über das 21. Jungtier bei den Kirk-Dikdik freuen. „Der große Zuspruch, den wir erneut in den letzten Tagen seitens der Besucher erfahren haben, ist für uns Ansporn und Auftrag zugleich, unsere Arbeit auf höchstem Niveau fortführen. Und die zahlreichen Jungtiere in den Tieranlagen sind der Lohn für eine hervorragende Tierpflege“, zeigt sich Zoodirektor Jörg Junhold zufrieden. Hiobsbotschaft am Ostersonntag: Beim morgendlichen Check der Tieranlagen wurde das Fehlen eines weiblichen Bartaffen (15) festgestellt. Das verbliebene männliche Tier (12) ist äußerlich unverletzt, aber am Gehege waren eindeutige Spuren eines gewaltsamen Einbruchs und von Stress durch eine Fangaktion zu sehen. Bartaffen gehören zu den stark vom Aussterben bedrohten Tierarten, deren Haltung und Transporte vom Washingtoner Artenabkommen geregelt sind, so dass die legale Beschaffung hohen Anforderungen unterliegt. Die Kriminalpolizei war unmittelbar vor Ort, sicherte Einbruchsspuren und suchte mit Spürhunden nach möglichen Fährten, um Hinweise auf den oder die Täter zu bekommen. Der Einbruch erfolgte mit krimineller Energie sowie Sachbeschädigung. Der Umgang mit Bartaffen kann gefährlich sein, so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Fangen mit Verletzungen auch für das Tier von statten gegangen ist. „Wir wissen nicht, welches Motiv hinter dem Diebstahl steckt, sorgen uns aber extrem um das Wohl des Tieres in mittlerem Alter, dessen artgemäße Haltung und Versorgung Fachkenntnis erfordert und hoffen sehr, dass das Tier unverletzt sichergestellt oder zurückgegeben wird. Im Zuge der Vorkommnisse haben wir unsere Sicherheitsvorkehrungen erhöht“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold.

Tierpark Bochum 02.04.2024
Storcherlebnispark Wattenscheid – Kinder und Jugendliche des Märkischen Gymnasiums engagieren sich für außerschulischen Lernort
Im Wattenscheider Stadtgarten haben die Arbeiten im letzten Bauabschnitt des ehemaligen Vogelparks begonnen. Hier erfolgt in den kommenden Monaten der Wandel zum Storcherlebnispark, einem modernen, zoopädagogischen Umweltbildungsort, an dem Schulen, Kindergärten und Kinder mit ihren Familien im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), den Lebensraum der Störche entdecken, erleben und weiterführende Informationen rund um die Leittierart „Weißstorch“ erhalten können. Nach einem ganzheitlichen Konzept des Tierpark + Fossilium Bochum werden in Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum thematisch passende, erlebnispädagogische Spielstationen, interaktive, kindgerechte Beschilderungen und eine Beobachtungsstation für die in einigen Wochen in die sanierte Voliere einziehenden Weißstörche zur Verfügung stehen. „Der Storcherlebnispark hat künftig viel zu bieten, sowohl im Bereich der formellen als auch der informellen Bildung“, erläutert Zoodirektor Ralf Slabik, „wir schaffen im Wattenscheider Stadtgarten einen außerschulischen Lernort, der für viele Kitas und Schulen vor der Haustür liegt, von ihnen fußläufig zu erreichen ist und zukünftig als sinnvolle Ergänzung des Unterrichts im Klassen- oder Gruppenraum genutzt werden kann.“ Ganz nach dem Motto „von Kindern für Kinder“ ist im Vorfeld bereits eine Kooperation mit der Schulgarten- und Imker-AG des Märkischen Gymnasiums als zielorientierter Zusammenschluss mit dem Tierpark + Fossilium Bochum entstanden. 22 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 5-10 entwickelten mit Hilfe ihrer Lehrerin Leonie Hahn Ideen für eine interaktive Beschilderung zum Thema „Weißstorch“, bei der die Interessen der Kinder im Vordergrund standen. Hierbei wurde von ihnen festgehalten, welche Informationen aus ihrer Sicht wichtig sind und welche Inhalte sie anderen Kindern gerne vermitteln würden. In drei Terminen wurden verschiedene Infoschilder gestaltet, aus denen sieben einzelne „Prototypschilder“ entstanden sind. Die Umsetzung der Inhalte in langlebige und wettertaugliche Ausführungen wird nun in den folgenden Wochen durch den Tierpark + Fossilium Bochum und einen professionellen Grafiker erfolgen. Die Schulleiterinder Lehrerein Dr. Kerstin Guse-Becker betont: „Für unsere Schülerinnen und Schüler war es eine schöne Gelegenheit nicht nur persönliche Lernergebnisse zu erzielen, sondern auch einen Beitrag zur Gestaltung des neuen Storcherlebnisparks zu leisten und damit ihr selbst erworbenes Wissen an andere Kinder weiterzugeben.“ Gina Maaßen, Zoopädagogin der Else-Baltz-Zooschule im Tierpark, freute sich als ehemalige Schülerin des Märkischen Gymnasiums ganz besonders über die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler und nahm zusammen mit Ralf Slabik die liebevoll gestalteten Werke der Kinder im Schulgarten entgegen. Auch zukünftig wird die Partizipation von Kitas und Schulen und das Interesse der Kinder im Blick auf den Storcherlebnispark eine entscheidende Rolle spielen, damit ganz im Sinne von BNE nicht nur Gestaltungs- und Handlungskompetenzen erworben werden können, sondern auch die Bereitstellung der dort verorteten Angebote zielgruppengerecht erfolgt.

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