Sara Pennypacker: Mein Freund Pax (Hörbuch) (Rezension)

Peter hat den Fuchswelpen Pax vor dem sicheren Tod gerettet und aufgezogen – seitdem sind die beiden unzertrennlich. Peter und Pax verstehen sich ohne Worte, und nur zusammen fühlen sie sich ganz. Aber dann kommt der Krieg und reißt die beiden auseinander. Zwischen ihnen liegen Hunderte von Kilometern und warten tausend Gefahren, doch von ihrer Sehnsucht getrieben, kennen die beiden nur einen Gedanken: den jeweils anderen wiederzufinden …
Eine wundervolle Geschichte über eine Freundschaft zwischen Mensch und Tier hatte ich erwartet, unrealistisch, aber doch berührend. Aber bereits am Anfang wurde ich eines besseren belehrt. Die Geschichte beginnt mit der Trennung von Peter und Pax und danach werden die nachfolgenden Ereignisse aus der Sicht der beiden erzählt. So liefert Sara Pennypacker die Geschichte eines Jungen während des Kriegs (wobei ich mich immer gefragt habe um welchen Krieg es sich handelte) und die eines Fuchses, die zwar versuchen sich wieder zu finden, aber jeder für sich seine eigenen Abenteuer erlebt. Düster wird Peters Geschichte erzählt, einfühlsam die von Pax. Aber überzeugt hat mich der Roman nicht. Die Geschichte von Pax ist berührend, die von Peter dagegen wenig überzeugend, da ich seine Reaktionen und Gedanken nicht nachvollziehen kann. Er wirkt unsympathisch und es fällt schwer Mitgefühl oder Interesse für ihn zu empfinden. Ich habe immer darauf gehofft, dass die beiden wieder zusammenfinden, was vielleicht auch der Grund war, warum ich durchgehalten habe. Es ist eine nette Geschichte, deren Stimmung für die Zielgruppe vielleicht auch verstörend sein mag, da eine fast schon dystopisch angehauchte Stimmung verbreitet wird (was ich bei einer „normalen Tiergeschichte so nicht erwarten würde), die aber wenig Gefühle übermitteln kann.
Das gelingt auch Jacob Weigert nicht, dem Sprecher des Hörbuchs. Manchmal kann ein Sprecher aus einem Hörbuch noch sehr viel mehr herausholen als es in der gedruckten Version der Fall ist, manchmal ist das Gegenteil der Fall. Jacob Weigert ist keine schlechte Wahl für die Vertonung, er versteht es die Stimmung des Buchs gut zu übertragen, aber auch er ist an Grenzen gebunden, welche die Vorlage vorgibt.
Der Pianist Rainer Bielfeldt begleitet die Abenteuerreise mit bewegender Musik. Ganz nett, hätte aber auch nicht sein müssen.
Das Buch kann man nebenbei hören, aber man muss es nicht. Ich hatte andere Erwartungen und während des Hörens tauchten immer wieder die selben Fragen auf, von denen die bedeutendste wohl war: Was soll mir diese Geschichte sagen? Eine Antwort habe ich nicht gefunden.

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(Rezensionsexemplar)

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