Robert Corvus: Drachenmahr (Rezension)

Einst zwang die Glasbläserin Josefa einen mächtigen Drachen unter ihre Herrschaft und bewahrte so die Stadt Koda vor der Vernichtung. Seitdem sind Jahrzehnte vergangen und noch immer halten starke Ketten das Monstrum in der Kathedrale. Die Zerrissenen Lande schotten die Stadt von der Außenwelt ab, Geister von Tausenden Erschlagener streifen auf der Suche nach Lebenden um ihre Mauern. Niemand entkommt den Albträumen, die die Kinder des Drachen säen. Als die junge Zarria zur Obristin der Drachengarde aufsteigt, wird sie zur Figur im Lügen- und Intrigenspiel der Patrizier. Doch Zarria vertraut nicht auf Schmeicheleien, sondern auf ihren Verstand, und so erkundet sie die dunklen Geheimnisse der Stadt, die zu Füßen des Drachen liegt …
Das Cover ist ja schon mal ein Hingucker, aber leider vermittelt es auch einen ganz anderen Eindruck vom Buch, ebenso wie der Klappentext.
Drachenmahr ist Fantasy, natürlich, und Drachen (oder der DRACHE) spielt auch eine Rolle, aber es geht um weitaus mehr (und weniger) als die bloße Anwesenheit des DRACHEN (und seiner Kinder, der Draken). Robert Corvus hat sich auch einige interessante Dinge einfallen lassen und eine kreative Welt geschaffen. Nur … und es ist schwer zu erklären, aber …
Der Zugang zur Welt, ihr Verständnis, hat mir gefehlt. Trotz der durchaus als innovativ zu betrachtenden Welt fand ich die Handlung eher durchschnittlich und auch die Konzentration auf eine einzige Hauptperson war schnell ermüdend, zumal ich mich nicht mit ihr identifizieren konnte (wobei das natürlich der falsche Ausdruck war, aber mir kam Zarria nicht sehr authentisch vor. Manchmal wirkte sie älter als sie war und das war, trotz ihrer gemachten Erfahrungen, in meinen Augen nicht glaubwürdig).

Drachenmahr ist ein netter Versuch eine ungewöhnliche (aber doch realistisch erscheinende) Fantasywelt zu kreieren, erfüllt aber die Erwartungen, die man an Drachen hat nicht. Und auch jenseits der Drachen bleibt es durchschnittlich und nicht sonderlich spannend.
Vielleicht hätte es dem Roman nicht geschadet, etwas abgedrehter zu sein (Potential dazu bietet der Drache meiner Meinung nach auf ungewöhnliche Weise)

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