Denkt man an Rachel Carson (R. L steht für Rachel Louise) fällt einem vielleicht erst ihr bekanntestes Werk DER STUMME FRÜHLING ein. Aber sie hat weitaus mehr geschrieben und getan und ich war neugierig darauf, was an dieser Frau so besonders ist. DER STUMME FRÜHLING kenne ich noch nicht, aber ich habe ein anderes ihrer Bücher zufällig (über einen öffentlichen Bücherschrank) in die Hände bekommen: GEHEIMNISSE DES MEERES.
Aber auch dieses Buch ist bemerkenswert und hat den Ruf der amerikanischen Meeresbiologin gefestigt. Das 1951 erschienene Buch ist das zweite aus ihrer sogenannten Meerestrilogie. Oft als „poetisch“ beschrieben, war es Carsons zweites veröffentlichtes Buch und dasjenige, das sie in die Öffentlichkeit und eine zweite Karriere als Schriftstellerin und Naturschützerin brachte. Einzelne Kapitel und Auszüge erschienen im Vorfeld in Science Digest und Yale Review. Das Kapitel The Birth of an Island („Geburt einer Insel“) gewann den „George Westinghouse Science Writing Preis“ der American Association for the Advancement of Science für den besten wissenschaftlichen Artikel des Jahres 1950. Neun Kapitel des geplanten Buches erschienen als Vorabdruck im Wochenmagazin The New Yorker. Als The Sea Around Us als Buch auf den Markt kam, stand es für 86 Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times; es kam später in einer gekürzten Fassung bei Reader’s Digest heraus. Rachel Carson wurde für ihr Buch 1952 mit dem National Book Award und der John Burroughs Medaille sowie zwei Ehrendoktortiteln ausgezeichnet.
GEHEIMNISSE DES MEERES gewann 1952 sowohl den National Book Award for Nonfiction als auch eine Burroughs Medal in Nature Writing. Es hielt sich 86 Wochen lang auf der Bestsellerliste der New York Times und wurde in 28 Sprachen übersetzt.
Wer nun glaubt, dass das Buch veraltet ist und viele Kenntnisse nicht dem Neuesten Stand entsprechen wird vielleicht überrascht sein. Ja, manches Wissen ist überholt, anderes wurde bestätigt oder erweitert und aus historischer Sicht bleibt das Buch durchaus bedeutsam und auch heute noch lesenswert. Alles reden vom STUMMEN FRÜHLING beziehungsweise wie R. Carson die Umweltbewegung förderte, aber GEHEIMNISSE DES MEERES muss sich hinter dem bekannteren Werk nicht verstecken. Und vieles, was damals Geheimnisse waren, ist heute unter einem anderen Blick zu betrachten. Aber … sieht man von den S/W-Fotografien ab, so ist das Buch keines, das verstauben muss.
Der auf dem Buch basierende Film wurde 1953 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm mit dem Oscar ausgezeichnet.