Queer Planet

Eigentlich wollte ich mich an dieser Stelle nicht zum Pride Month äußern. Vor allem weil ich mich hier bereits dazu geäußert habe (und ich hin und wieder davon ausgehe, dass meine Leser beide Blogs lesen …). Bereits 2022 habe ich mich auch auf diesem Blog zum Thema Homosexualität geäußert, aber natürlich heißt es nicht, dass das Thema damit abgeschlossen wäre. Und wie sich zeigt ist der Pride Month nicht (mehr) auf Schwule und Lesben beschränkt. Und dann gibt es das Wort Queer, das ja seit einiger Zeit immer populärer ist (ich mag das Wort nicht, ich finde es einfach nichts sagend, und oft habe ich den Eindruck, dass es modern ist, sich als queer zu bezeichnen … aber meine persönliche Meinung steht hier nicht zur Debatte.
Wikipedia erklärt QUEER folgendermaßen:
Queer ist eine Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, sowie Geschlechtsidentitäten, die nichtbinär oder nicht-cisgender sind. Seit etwa Mitte der 1990er Jahre wird der Begriff zunehmend als positive Eigenbezeichnung queerer Personen verwendet.
Im Gegensatz zu anderen Begriffen aus der Familie der sexuellen Orientierungen (wie schwul, lesbisch, bi- oder asexuell) und geschlechtlichen Identitäten (wie trans oder intergeschlechtlich) gibt es für den Ausdruck queer keine einheitliche Definition; er unterliegt in seiner Verwendung Aneignungs- und Interpretationspraktiken, sodass eine genaue Definition der Bezeichnung auch Gegenstand von Diskussionen ist. Die theoretische Auseinandersetzung mit Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen leistet die Queer-Theorie.

Aber zurück zu meinem Ausgangspunkt, nämlich, warum ich mich jetzt doch zum Thema PRIDE MONTH äußere. Natürlich könnte ich sagen, dass ich Lust dazu habe, was auch teilweise der Grund dafür ist. Aber es gibt auch einen anderen und der nennt sich wirklich QUEER PLANET, der mich dazu gebracht hat diesen Beitrag zu schreiben.
QUEER PLANET ist eine Dokumentation, die ich am Wochenende auf SKY gesehen habe.
Gibt es geschlechtsspezifisches Verhalten bei Tieren? Sind Flamingos und Königspinguine offener und toleranter als wir Menschen? Fachlich fundiert und humorvoll liefern Forscher neueste Erkenntnisse über Sexualität in der Tierwelt.
Die Reise beginnt in einem New Yorker Zoo. Bei den dortigen Humboldt-Pinguinen sorgt seit Jahren ein schwules Paar für Aufsehen. Haben die Vögel in Gefangenschaft „abnormes“ Verhalten entwickelt, weil im Gehege zu wenige Weibchen leben? Mitnichten, sagt der Ornithologe Dr. Martin Stervander: „Gleichgeschlechtliche Beziehungen unter Tieren sind nichts Ungewöhnliches. Im Zoo fällt es nur mehr auf.“ Weiter geht es zu den Königspinguinen in die Subantarktis: Zur Brutzeit kommen hier Zigtausende zusammen, um einen Partner oder eine Partnerin fürs Leben zu suchen. Und etwa 28 Prozent der monogamen Paare, die bald gemeinsam Nachwuchs großziehen, sind homosexuell. Auch in der riesigen Flamingokolonie in Yucatán, Mexiko, finden Männchen zusammen, schnäbeln Weibchen mit Weibchen – und werden perfekte Eltern, indem sie verlassene oder verlorene Eier unter ihre Fittiche nehmen. Zwei Beispiele von vielen, die zeigen, dass die Tierwelt unseres blauen Planeten inklusiv und tolerant ist.

Die Dokumentation hat durchaus ihre interessanten Momente und zeigt die Vielfalt der Sexualität im Tierreich. Und die ist bunter (und faszinierender) als man sich das vorstellen mag. Und sie beschränkt sich nicht auf homosexuelles Verhalten. „Queere“ Wissenschaftler zeigen die Faszination des Sexualverhaltens von den Pilzen, zu Schnecken und natürlich den Menschen.
Was ich etwas schade finde, und in meinen Augen auch unnötig, ist der häufig erscheinende Hinweis wie Queer dieser Planet doch wäre. Statt dessen hätte man sich einfach auf das ungewöhnliche (und dann doch wieder gewöhnliche) Verhalten der Tier- und Pflanzenwelt beschränken können. Meine Aufmerksamkeitsspanne ist lang genug, dass ich mir neunzig Minuten lang merken kann, was das Thema ist.
Die Vielfalt des sexuellen Verhaltens kann man auch beschreiben ohne dass man ständig das Wort Queer in den Mund nimmt. Zumal es im Tierreich ja nicht wirklich queer ist, sondern normal… Und das nicht nur während des Pride Month sondern das ganze Jahr über …

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