Portrait: Schwanengans

Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Gänse (Anserinae)
Tribus: Echte Gänse (Anserini)
Gattung: Feldgänse (Anser)
Art: Schwanengans (Anser cygnoides)
Schwanengans (Tierpark Limbach-Oberfrohna)

Schwanengans (Tierpark Limbach-Oberfrohna)

Die Schwanengans ist eine überwiegend braune, sehr große Gänseart. Auffällig ist der lange, vorderseits hellcremfarbene und scharf davon abgetrennt auf der Rückseite braune Hals. Auch der Oberkopf ist braun bis braunrötlich. Die Schwanengans hat einen langen dunklen Schnabel, dessen Basis weiß gesäumt ist. Kennzeichnend für die Wildform ist die gradlinige Schnabelfirstlinie. Das Männchen hat andeutungsweise eine leichte Aufwülstung auf dem Schnabel.
Die Männchen sind deutlich größer und schwerer als die Weibchen. Sie wiegen um die 3,5 Kilogramm, während die Weibchen ein Gewicht etwa zwischen 2,8 und 3,3 Kilogramm haben.
Der Ruf der Schwanengans ist weit klingendes, gedehntes und heiser wirkendes Trompeten. Es ist besonders häufig von fliegenden Schwanengänsen zu hören. Schwanengänse, die durch etwas alarmiert sind, lassen einen harten kurzen Ruf hören, der wiederholt wird.

Schwanengänse brüten in Sibirien und der Mongolei und überwintern in China etwa zwischen dem Jangtse und Kanton.
Sie gelangten erst recht spät, in den 1920er Jahren nach Europa und wurden 1937 erstmals in Europa zur Nachzucht gebracht.
In Europa gibt es eine freilebende Population in der Region Rhein-Neckar. In Heidelberg findet man die Tiere vornehmlich auf der Neckarwiese. Im Jahre 2004 umfasste die Population etwa 180 Tiere, wurde dann aber von der Stadtverwaltung auf etwa zwei Dutzend Tiere reduziert. Auch in den nicht weit entfernt gelegenen Rheinauen um Lampertheim gibt es einen Bestand von etwa 40 Gänsen. Diese in geringem Maße mit ihrer domestizierten Form, der Höckergans, verbastardierten Vögel gehen wohl auf Tiere zurück, die erstmals 1956 in Holland zur Fortpflanzung gebracht wurden. Dabei verwendete man zur Zucht zwei wild gefangene Schwanenganter und zwei Höckergänse, die man dann wieder mit Schwanengantern rückkreuzte. Diese freilebenden Populationen sind problematisch, weil sie sich in Mitteleuropa häufig mit Graugänsen bastardisieren. Dabei entstehen intermediäre Mischtypen.

Schwanengänse kehren erst recht spät, im April, in die Brutgebiete zurück, wo sie nicht selten in Kolonien auf kleinen Inseln in Seen, im Ried oder auf dem trockenen Waldboden brüten. Die 5 bis 8 schwach cremefarbenen Eier werden im Mai gelegt und 28 bis 30 Tage bebrütet. Nach etwa 10 Wochen werden die Jungen flügge und ziehen im September mit den Alttieren in die Überwinterungsgebiete.

Die Schwanengans ernährt sich wie viele Gänse vorwiegend von Gras und Kräutern sowie von Sämereien. Darüber hinaus frisst sie in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet auch Wurzeln und Rhizome von Sumpfpflanzen.

Schwanengans (Zoo Augsburg)

Schwanengans (Zoo Augsburg)

Die Schwanengans erreicht die Geschlechtsreife mit zwei Jahren. Die erste Brut erfolgt demnach im dritten Lebensjahr. Die Paarungszeit erstreckt sich in den natürlichen Verbreitungsgebieten von April bis Anfang Juni. Die Brutgebiete liegen hauptsächlich in der Mongolei und dem nördlichen China. Schwanengänse brüten in Kolonien. Die Nester entstehen in dichter Ufervegetation in unmittelbarer Nähe zu Wasser. Das Nest wird aus Pflanzenteilen errichtet und mit weichen Materialien ausgepolstert. Das Weibchen legt zwischen fünf und acht Eier, die über einen Zeitraum von 26 bis 28 Tagen ausgebrütet werden. Das Weibchen brütet alleine, das Männchen wacht über das Gelege. Die geschlüpften Küken sind Nestflüchter und folgen kurz nach dem Schlupf den Eltern. Die adulte Befiederung stellt sich bei den Jungen mit gut zwei Monaten ein. In Gefangenschaft kann die Schwanengans ein Alter von über 20 Jahren erreichen, die Lebenserwartung in Freiheit liegt deutlich darunter.

Höckergans (Zoo Salzburg)

Höckergans (Zoo Salzburg)

Die Höckergans, die Haustierform der Schanengans hat einen dem Höckerschwan ähnlichen Höcker auf dem Oberschnabel, der bei männlichen Tieren ausgeprägter ist als bei weiblichen, und insbesondere bei alten Gantern derart auswachsen kann, dass er beinahe wie ein kleines Horn wirkt. Bei der Wildform ist dieser Höcker nur schwach und im männlichen Geschlecht ausgeprägt. Hinzu kommt insbesondere bei männlichen Tieren oftmals eine Kehlwamme, die bereits bei jungen Gösseln eine relativ sichere Geschlechtsbestimmung erlaubt. Farblich sind die meisten Höckergänse wie ihre Stammform, die Schwanengans, gefärbt, daneben gibt es weiße Rassen, welche im Gegensatz zu weißen Hausgänsen echte Leuzisten sind. Höckergänse sind mit bis zu 7 kg im männlichen, bzw. 5 kg im weiblichen Geschlecht wesentlich schwerer als die Stammform.
Höckergänse lassen sich problemlos mit Hausgänsen, die von den Graugänsen abstammen, kreuzen.

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