Portrait: Rötelpelikan

Ordnung: Pelecaniformes
Familie: Pelikane (Pelecanidae)
Gattung: Pelikane (Pelecanus)
Art: Rötelpelikan (Pelecanus rufescens)
Rötelpelikan (Zoo Osnabrück)

Rötelpelikan (Zoo Osnabrück)

Der Rötelpelikan kann leicht mit dem Rosapelikan verwechselt werden, jedoch ist die gräuliche Gefiederfärbung des Rötelpelikan ein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Außerdem ist der Rosapelikan deutlich größer.
Der Rötelpelikan erreicht eine Körperlänge von 125 bis 130 Zentimeter, eine Flügelspannweite von 270 bis 290 Zentimeter sowie ein Gewicht von 4.000 bis 7.000 Gramm. Er ist somit die kleinste der paläarktischen Pelikanarten. Das Gefieder ist überwiegend gräulich, unter den Flügeln ist das Gefieder leicht rosafarben. Der Hinterkopf ist durch einen aufstellbaren Federschopf gekennzeichnet. Der lange Schnabel ist dunkelgrau bis rosarot, wobei sich die Färbung vom grauen Schnabelansatz bis zur Spitze hin in ein dunkles Rosarot ändert. Der Hautsack weist eine gräuliche bis cremefarbene Färbung auf. Die Spitze ist rötlich und mit einem kleinen Haken versehen. Die Beine und die mit Schwimmhäuten versehenen Füße sind gräulich gefärbt.
Der Rötelpelikan bevorzugt Sumpfland und die Ufer großer Binnenseen. Er lebt in Afrika von Ägypten bis nach Angola, in Kongo und der Sahara kommt er nicht vor. Die in Mitteleuropa vorkommenden Tiere sind Gefangenschaftsflüchtlinge.

Rötelpelikane ernähren sich hauptsächlich von Fisch. Gelegentlich werden aber auch wirbellose Tiere, seltener auch Amphibien gefressen.

Rötelpelikan (Zoo Duisburg)

Rötelpelikan (Zoo Duisburg)

Rötelpelikane leben sowohl während als auch außerhalb der Paarungs- und Brutzeit in geselligen Kolonien. Dies gilt auch für die Nahrungssuche, die grundsätzlich in Gruppen stattfindet. Wenn die Umweltbedingungen günstig sind, gelten sie als ausgesprochen sesshaft. Nur bei Nahrungsmangel kann es zu Wanderungen kommen. Sie sind tagaktiv und verbringen die Nacht in der Regel auf kleinen Inselchen, auf Felsen oder an ähnlich geschützten Orten. Während der Paarungszeit brüten sie in kleinen Kolonien, legen jedoch rund um ihr Nest ein territoriales Verhalten an den Tag. Die Nahrungsaufnahme erfolgt, indem der Schnabel tief ins Wasser eingetaucht wird. Neben Unmengen an Wasser wird so auch Nahrung in Form von Fischen und anderem Getier aufgenommen. Trotz der Größe sind Rötelpelikane gute und elegante Flieger, die vor allem die Thermik für lange und energiesparende Gleitflüge ausnutzen. Flüge in Gruppen finden in Formation in einer diagonalen Linien statt. Ihr Element ist allerdings das Wasser, hier zeichnen sie sich durch hervorragende Schwimmeigenschaften aus.
Der Rötelpelikan erreicht die Geschlechtsreife mit etwa drei bis vier Jahren. Anders als andere Pelikanarten nisten sie in kleinen Kolonien in Bäumen, die sich in unmittelbarer Nähe zu einem Gewässer befinden. Dies können beispielsweise Flüsse oder auch größere Seen sein. Das Weibchen legt zwei bis drei weiße Eier, die über einen Zeitraum von gut 30 Tagen ausgebrütet werden. Die Küken sind beim Schlupf nackt und blind. Nach einigen Tagen öffnen sie aber bereits die Augen. In der ersten Zeit würgen die Elternvögel Nahrung aus ihrem Magen hoch, um damit den Nachwuchs zu füttern. Später werden sie mit ganzen Fischen gefüttert, die die Jungvögel gleich aus dem Schlund der Altvögel fischen. Die Flugfähigkeit wird nach rund 90 Tagen erreicht, die Jungvögel bleiben meist aber noch einige Wochen bei den Eltern. Unter den Jungvögeln in einem Nest herrscht ein großer Konkurrenzkampf, dem regelmäßig schwächere Vögel zum Opfer fallen. Oft kommt nur ein Jungvogel durch. Rötelpelikane können ein Alter von gut vierzig bis fünfzig Jahren erreichen.

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